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*Ellas Sicht*

Meine starke Aufregung, die den ganzen Tag überangehalten hatte und sich noch mehr steigerte, als Cayden vor der Tür stand,begann sich schnell zu legen.

Es war überraschend angenehm mit Cayden. Wir hatten uns zwar schon vorher sehtgut verstanden und wenn es Spannungen zwischen uns gegeben hatte, dann warendie entweder positiv gewesen oder einfach meiner Fantasie entsprungen, wobeiich hoffte, dass es nicht zweitere Möglichkeit war.

Wir redeten über alles Mögliche und ich hatte das Gefühl, dass sich Caydendabei genauso wohl fühlte wie ich. Ich war immer noch beeindruckt davon wiesich die Baumwipfel auf der Wasseroberfläche spiegelten, als Cayden bezahlte.Ich war auf den wundervollen Ausblick konzentriert, aber dennoch schnappte ichden Preis unseres Essens auf und schnappte unwillkürlich nach Luft. Ich hattemich schon die ganze Zeit etwas unwohl wegen den Kosten gefühlt, aber Cadehatte mir während des Essens immer wieder versichert, dass ich mir darüberkeine Gedanken machen sollte.

Nachdem der Kellner sich von unsrem Tisch entfernt hatte sah ich Cayden an. Ichverdrängte die Schuldgefühle wegen des teuren Essens und lächelte ihnstattdessen an. „Dankeschön."

Cayden lächelte zurück und kam um den Tisch herum zu mir. „Gerne" entgegnete erund holte meine dünne Strickjacke von dem Garderobenständer, um sie mirhinzuhalten. 

Ich schlüpfte hinein und Cayden ließ seine Hände einen Moment auf meinen Schulternruhen, bevor er mir die Haare anhob, damit sie nicht unter der Jackeplattgedrückt wurden.

Ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch bemerkbar und ich spürte wie mein Herzeinen kleinen Hüpfer machte.

Im nächsten Moment, waren Caydens Hände aber schon wieder bei sich und ichkonnte wieder gleichmäßig atmen. 

Im Laufe des Abend hatte Cayden immer wieder solche kleinen und irgendwiefürsorglichen Gesten gemacht und jedes Mal war mir mehr klar geworden, dass ichihn mehr mochte als nur Freundschaftlich.

Meine innere Hoffnung, dass er genauso empfand steigerte sich ein wenig, als erim Auto meinte: „Ich weiß es ist schon recht spät und wir haben morgen Schule,aber ich würde dir gerne noch etwas zeigen." Er hatte den Blick zwar auf dieStraße gerichtet, aber ich hatte das Gefühl, dass er aus dem Augenwinkel meineReaktion abzuschätzen versuchte. 

„Gerne" sagte ich leise und lächelte in mich hinein.

Es dauerte keine fünf Minuten, da parkte Cayden den Wagen am Rande eineskleinen Waldabschnitts.

Als wir ausstiegen konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Wirst du michjetzt umbringen und anschließend im Wald verscharren?"

Cayden lachte „Ich kann für nichts garantieren."

„Vielleicht überlege ich mir lieber nochmal, ob ich weitere Dates mit dir habenwill." Bevor ich die Worte zurückhalten konnte, waren sie schon raus.

Mit einem Mal stand Cayden dicht vor mir und sah mich eindringlich an. Einundefinierbares Lächeln umspielte seine Mundwinkel und er zog seine Augenbrauenin die Höhe. „Du willst also noch weitere Dates mit mir?" fragte er, aber esklang mehr wie eine Feststellung.

Ich wurde rot wie eine Tomate und wich einen Schritt zurück „Nein, also dashabe ich eigentlich nur so gesagt, aber- also wenn du magst." Stammelte ich. 

Heilige Guacamole, das wurde ja immerschlimmer. Ich sollte vielleicht einfach den Mund halten bevor ich mir nochmehr von diesem Mist über die Lippen ging. Am liebsten wäre ich im Erdbodenversunken.

Cayden trat einen weiteren Schritt auf mich zu und ich konnte nicht weiter nachhinten ausweichen, weil hinter mir ein Baum auftauchte, den ich innerlich zuverfluchen begann.

Ich versuchte an Cayden vorbei zu schlüpfen, aber er streckte seine Arme ausund stützte sie links und rechts neben mir am Baum ab, sodann ichzwischenseinen Armen gefangen war.

Er senkte den Kopf ein wenig und Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht.

Mein Herzschlag setzte einen Moment aus. Ich spürte seinen Atem an meiner Wangeals er leise und mit rauer Stimme sagte: „Wie wäre es denn, wenn unser nächstesDate der Schulball nächste Woche wäre?" sein Blick huschte aufmerksam über meinGesicht, als würde er jede kleinste Regung erfassen wollen.

„ja." Sagte ich, wobei mehr ein Flüstern über meine Lippen kam.

Er kam mir noch etwas näher und ich hielt den Atem an.

Mein Blick wanderte zu seinen Lippen und auch seiner zuckte zwischen meinenAugen und meinem Mund hin und her.

Instinktiv schloss ich die Augen und mein Mund öffnete sich ein wenig.

Ich wollte es, ich wollte ihn küssen undich hatte das Gefühl, dass er es auch wollte, doch mit einem Mal spürte ich wieer sich ein Stück von mir entfernte. Augenblicklich öffnete ich meine Augen undsah ihn an. Er stand einen halben Meter von mir entfernt und fuhr sich durchdie Haare.

Ich war verwirrt. Verwirrt und irgendwie auch beschämt.

War ich die einzige gewesen, die sichdiesen Kuss gewünscht hatte? Hatte ich mir diese Spannung zwischen uns nureingebildet?

Ich wandte meinen Blick ab und drängte mich an ihm vorbei. Tränen stiegenin mir auf, aber ich drängte sie zurück. 

Ich hörte Blätter rascheln, als Cayden mir folgte. Ich beschleunigte meineSchritte, aber er griff nach meinem Handgelenk und hielt mich fest „Ella-"

Ich schüttelte seine Hand ab und täuschte ein Lächeln vor „Nein, schon okay.Also was wolltest du mir nun zeigen?"

Er seufzte und deutete tiefer in den Wald. „Wir müssen da lang" sagte er undging voraus.

Ich folgte ihm. Den ganzen Weg über herrschte schweigen zwischen uns und ichversuchte, mir nicht ansehen zu lassen wie verletzt ich war.

Nach etwa zwei Minuten gelangten wir an eine Art Felsvorsprung. Cayden schobdie Blätter beiseite und ließ mich hindurch, aber sobald ich durch die Blättergetreten war blieb ich wie angewurzelt stehen.

Der Anblick war atemberaubend. Ich hatte ja die Sicht vom Restaurant aus schonerstaunlich gefunden, aber das war umwerfend.

Von hier aus blickte man ebenfalls auf den See, aber die Lichter der Stadt,machten das ganze fast Magisch. Das Wasser war so ruhig, dass sich der Mond undsogar einige helle Sterne darin wiederspiegelten. Es war so unwirklich schön,dass es mir den Atem raubte. Noch nie hatte ich etwas so schönes gesehen.

Meine Enttäuschung war so gut wie vergessen und ich drehte mich zu Cayden um. Erlächelte schwach und ich erwiderte das Lächeln.

Schweigend setzte ich mich auf den Boden und sah in den Himmel. Als er sichnach einer Weile noch immer nicht rührte, drehte ich mich zu ihm um. Entgegenmeiner Erwartungen sah er sich nicht, wie ich die Umgebung an, sondern mich.

Ich unterdrückte das erneute Aufkommen meiner Enttäuschung und klopfte auf denBoden neben mir. Cayden folgte meiner Aufforderung und setzte sich neben mich.

Ich spürte seinen Blick weiterhin auf mir ruhen und lehnte mich zurück. DieArme neben meinem Körper, sah ich in den Sternenhimmel. Ich ließ meinen Gedankeneinfach freien Lauf.

Nach einiger Zeit spürte ich dass sich Cayden neben mich legte. Er griff nachmeiner Hand und hielt sie einfach fest, ohne etwas anderes zu tun, ohne etwaszu sagen.







So Leute,

Danke an die wenigen Leute, die an der Lesenacht teilgenommen haben.

Besonders applejuice27  , die nicht nur heute fleißig gelesen und gevotet hat, sondern auch sonst immer dabei ist. 

Ich habe mich noch nie bei dir dafür bedankt, aber du bist immer die erste, die bei den neuen Kapiteln dabei ist, was mich echt unheimlich freut!

Es kann sein, dass irgendwann diese Nacht noch ein Kapitel kommt, aber wenn nicht, dann kommt auf jeden Fall morgen Abend wieder eins, bin nämlich schon dran.

Ansonsten eine gute Nacht <3

-K

Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt