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Eigentlich hätte ich es Lorena übel nehmen müssen, dass sie mich mit Cayden alleine ließ, aber aus einem Grund, den ich selber nicht ganz verstand, freute ich mich sogar ein wenig darüber, alleine Zeit mit Cayden verbringen zu können.

Mit einem schiefen Grinsen und einem leichten Kopfnicken, fragte er mich stumm, ob ich bereit war, eine Runde zu laufen.

Ich nickte zwar, warnte ihn aber vor, dass ich keine sonderlich gute Ausdauer hatte.

Cayden hob die Schultern „Das macht nichts, wir können einfach die kleine Runde laufen, die schaffen auch Anfänger." schlug er vor und wir joggten los.

Shadow trabte die ganze Zeit über dicht vor Cayden her und drehte sich ab und zu nach ihm um.
 Ich war ein wenig beleidigt, weil sie kein einziges Mal nach mir sah. Es schien, als würde sie Cayden lieben und das entlockte mir trotz meiner Eifersucht ein leichtes Lächeln.

Shadow hatte normalerweise eine gute Menschenkenntnis und wenn sie jemanden von Anfang an mochte, dann musste das schon was heißen.

Ich war um einiges langsamer als Cayden, aber er drosselte sein Tempo immer wieder geduldig und passte sich meinem an. Zwischendurch neckte er mich ein wenig, weil ich immer langsamer wurde, aber ich schon das darauf, dass ich viel kürzere Beine hatte und deshalb auch doppelt so viele Schritte machen musste als er. Während ich bei den einzelnen Wörtern, die ich keuchend von mir gab, röchelnd nach Luft schnappen musste, schien Cayden überhaupt keine Luftprobleme zu haben.

Er sah aus, als würde ihn das Laufen überhaupt nicht anstrengen und er schien nicht einmal zu schwitzen. Ich hingegen fühlte mich wie ein nasser Hund.

Meine Haare klebten mir im Nacken und das Sport Shirt fühlte sich an, als könnte man meinen BH dadurch sehen.

Obwohl wir erst die Hälfte der Strecke hinter uns hatten, kämpfte ich mit den Kräften. Meine Beine schmerzten mit jedem Schritt mehr und meine Lungen brannten schon.

Ich brauchte dringend etwas zu trinken, aber ich wollte keine Pause einlegen. Keine Ahnung, ob es daran lag, dass ich Cayden beeindrucken wollte oder ob ich einfach nicht so unsportlich rüber kommen wollte, aber etwas in mir sträubte sich davor, Cayden um einen Halt zu bitten.

Nach gefühlten vierzig Minuten, in denen sich mein Tempo um die Hälfte verlangsamt hatte, wartete Cayden wieder auf der Stelle laufend auf mich.

„Alles okay bei dir?" fragte er lächelnd und ich nickte schwach den Kopf. Mittlerweile spürte ich meine Beine überhaupt nicht mehr und mein Atem ging so rasselnd, als hätte ich einen Asthmaanfall.

„Es sind noch 10 Minuten zu laufen, denkst du du schaffst das oder willst du eine Pause machen?" Cayden beäugte mich ein wenig unsicher und zu meiner eigenen Genugtuung hörte ich, dass auch er langsam ein wenig schwerer atmete.

Ich holte tief Luft und sammelte meine letzten Kraftreserven „weiter" stieß ich hervor und Cayden nickte, wobei seine Augen etwas wie Anerkennung wieder spiegelten.

Er blieb die restliche Strecke über direkt neben mir und sagte auch nichts, als ich immer langsamer wurde.

„Nur noch bis zur Ecke da hinten." Sagte er und ich beschleunigte ein wenig um diese ganze Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Gott, nie wieder lasse ich mich zu so etwas überreden.

Als wir die Ecke erreichten, blieb ich stehen. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen einen Baum und stützte die Hände auf die Knie.

Cayden stellte sich neben mich und reichte mir eine Wasserflasche. Dankend nahm ich sie entgegen und trank sie gierig aus. Cayden kicherte leise und legte mir eine Hand auf die Schulter, während ich krampfhaft versuchte einen Hustenanfall zu unterdrücken. Mein Kopf dröhnte und plötzlich fing die Welt an ein wenig zu schwanken.

„Ich bin ganz schön beeindruckt" gestand Cayden „Ich hätte nicht gedacht, dass du die komplette Runde durchhältst.

Ich wollte etwas erwidern, aber stattdessen röchelte ich nur ein wenig und wurde dann doch von dem Hustenanfall gepackt.

Ich verkrampfte mich ein wenig, weil meine trockene Kehle dabei so schmerzte.

Ich hörte, wie Cayden mich fragte, ob alles okay sei, aber bevor ich antworten konnte verlor ich das Gleichgewicht.

Mein Rücken begann zu brennen, weil ich mir durch den dünnen Stoff meines Shirts die Haut an dem Baum aufschürfte. 

Sternchen tanzten vor meinen Augen, als ich auf dem Boden aufschlug und dann wurde plötzlich alles schwarz und ich verlor das Bewusstsein.


Hallo Leute,

mal wieder lange nichts voneinander gehört.
Ich bin die ersten Wochen bei meiner Mutter und da ich sie nicht so oft sehe, möchte ich die Zeit nutzen um etwas mit ihr zu unternehmen. Deshalb kommen jetzt die Kapitel auch nicht immer regelmäßig, auch wenn ich natürlich versuche trotzdem twas zu schreiben.
Schöne Ferien wünsche ich allen, die schon welche haben und den anderen zwei Bundesländern noch eine schöne letzte Schulwoche :)

-K


Unexpected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt