Am nächsten Morgen steht Lily früh auf, macht sich frisch, zieht ihre Schuluniform an, nimmt ihre volle Schultasche und verlässt den Turm.
In der großen Halle sitzen schon einige Schüler.
Jedoch keiner der Rumtreiber. Verständlich, wie Lily findet.
Doch dafür sind alle Slytherins anwesend. Und diese erdolchen mit ihren Blicken nicht nur Lily, sondern auch Severus Snape, der ziemlich abseits am Ende des Tisches sitzt.
Lily setzt sich an den Gryffindortisch, an welchem schon viele Hausgenossen von ihr sich angeregt unterhalten oder missmutig auf ihr Frühstück starren.
Kurz vor dem Ende der Mahlzeit kommen auch James, Sirius und Peter hinein, alle drei sehen sie ziemlich müde aus.
,,Lange Nacht?", fragt Lily James, der sich neben sie setzt. Dieser nickt. ,,Und wild.", fügt Sirius hinzu. Nur mit Mühe kann sich die Rothaarige ein Grinsen verkneifen.In Verteidigung gegen die dunklen Künste spricht Professor Burnham nun die Dementoren an: ,,Sie beherrschen nun beinahe alle den Patronus. Und Sie wissen, dass Sie ihn gegen die Dementoren verwenden können. Nun möchte ich von Ihnen wissen, was Dementoren sind." Lily, ihre Freundinnen, James, Sirius und ein paar andere Schüler heben die Hand. Erfreut, dass so viele schon über ein gewisses Vorwissen verfügen zu scheinen, muss der Professor beinahe grinsen. ,,Mister Black.", entscheidet er sich nun für Sirius. ,,Dementoren sind die Wärter Askabans.", sagt dieser. Burnham nickt. ,,Miss Evans?" ,,Dementoren ernähren sich von unseren glücklichen Erinnerungen. Uns bleiben dann nur die schlechten. Deswegen haben wir den Patronuszauber. Er ersetzt unsere glücklichen Erinnerungen, Sodass sich die Dementoren von ihm ernähren.", fügt diese hinzu. Nun ist nur noch die Hand von James oben. Der Professor nickt ihm zu. ,,Der Kuss des Dementors saugt einem die Seele aus." Im Raum ist es schlagartig still. ,,Ja, so ist es", sagt Burnham, ,,Alles, was dann noch bleibt, ist die leere Hülle des Menschen. Er ist nicht tot, aber so gut wie. Es ist die schlimmste Art der Bestrafung, schlimmer als ein Todesfluch."
In Zaubertränke arbeiten Lily und James mittlerweile wie ein eingespieltes Team. Das wird von ihren Freunden und Professor Slughorn mit Interesse und Begeisterung beobachtet, von einem gewissen Slytherin mit Ablehnung. ,,Snape, reiß dich zusammen. Ich will eine gute Note, das geht nur, wenn du dich konzentrierst. Ich mache dich alle, wenn ich nur ein Annehmbar bekomme!", zischt Marlene ihn an. Severus seufzt und wendet sich dann dem Aufpäppeltrank zu, den sie brauen müssen. ,,Das mit Lily hast du dir selbst verbockt. Du weißt, dass sie zu denen gehört, die... deine Gruppe... so ablehnt. Und du hast dich gegen Lily entschieden. Finde dich damit ab und such dir eine Frau, die die Ansichten deiner Freunde hat.", sagt Marlene. Was sie dann sieht, haut sie fast von der Bank. Severus Snape schaut sie kurz traurig an, ehe sein Gesicht wieder zu der normalen Maske erstarrt.
Ein helles Lachen lässt einmal alle im Raum herumfahren, und die Blicke auf Lily fallen, die diesen Laut von sich gegeben hat. Diese wird rot und schaut auf ihre Zehenspitzen, woraufhin James grinsen muss.
,,In fünf Minuten müssen Sie fertig sein.", erinnert Slughorn den Kurs und alle widmen sich schnell wieder ihrem Kessel.
Gleichzeitig bringen Snape und James die Testphiolen nach vorne. ,,Na Snape. Auf deiner eigenen Bananenschale ausgerutscht?" Doch Severus bleibt still. Denn der junge Potter hat recht.Beim Mittagessen sitzen die acht Gryffindors zusammen.
,,Langsam wird es echt kalt.", beschwert sich Marlene. Alle nicken und Sirius schlägt vor: ,,Wie wäre es, wenn wir uns nach dem Essen alle etwas warmes anziehen und dann gemeinsam raus gehen?" ,,Und dann?", fragt Remus. Der junge Black zuckt mit den Schultern. Doch dann bekommt sein Blick etwas schelmisches. Er flüstert Mary, die neben ihm sitzt, etwas ins Ohr. Sie grinst und nickt. ,,Was war das?", fragt Alice. Doch die beiden grinsen sie nur an. Lily schüttelt darüber nur den Kopf und schaut James an, der ihr gegenüber sitzt. ,,Samstag ist das Spiel gegen Ravenclaw. Kommst du zusehen?", fragt er. Lily nickt. ,,Ja." James lächelt sie daraufhin glücklich an, ehe er in die Runde sagt: ,,Leute. In 15 Minuten treffen wir uns in der Eingangshalle."15 Minuten später sind also alle acht in der Eingangshalle und gehen hinaus. ,,Und was machen wir jetzt?", fragt Remus. ,,Najaaa.", meint Sirius und grinst. Währenddessen schleicht sich Mary von hinten an Alice ran und wirft ihr eine Ladung Blätter über den Kopf. ,,Mary!", kreischt diese auf. Im nächsten Moment beschmeißen sich alle gegenseitig mit Blättern. Selbst Remus kann zu diesem Spaß nicht nein sagen. Die Mädchen kreischen, die Jungs lachen. Der Augenblick könnte nicht perfekter sein.
Irgendwann werden Lilys Finger taub. Ihre Wangen und ihre Nasenspitze sind ganz rot. Auch die anderen sehen nicht anders aus. ,,Kommt, wir gehen rein. Dann können wir uns vor dem Training noch aufwärmen.", meint James. Den letzten Satz richtet er an Sirius, der zustimmend nickt.
,,Lass mich dir helfen." James hilft Lily, die Blätter aus den roten Haaren zu ziehen. ,,Danke."Um kurz vor sechs macht sich James auf zum Quiddichfeld. Lily, die vor dem brennenden Kamin sitzt und ein Buch ließt, schaut kurz auf. ,,Viel Spaß."
Draußen ist es eisig. Aufgrund der bereits vorangeschrittenen Dämmerung spricht James einen Lumos Maxima über das Feld.
,,Also. Am Samstag ist unser Spiel gegen Ravenclaw. Ich will nicht lang drum herum reden. Sorgt dafür, dass Ravenclaw den Quaffle nicht oft bekommt und schon gar keine Gelegenheit hat, ein Tor zu machen. Und lasst sie nur den Schnatz fangen, wenn wir genug Punkte Vorsprung haben. Klar? Auf die Besen!"Frierend, aber zufrieden, kommt James in den Schulsprecherturm. Doch Lily ist nicht da. Auch in ihrem Zimmer ist sie nicht. Erst denkt er sich nichts dabei, schließlich könnte sie ja auch bei ihren Freundinnen sein, doch mit der voranschreitenden Zeit beginnt er sich zu wundern. Also macht er sich auf zum Gryffindorturm.
Dort ist alles in Aufruhr. Noch ehe James reagieren kann, kommt ihm eine aufgelöste Alice entgegen. ,,Mary ist verschwunden!" ,,Lily auch.", kommt es von James. ,,Hey, seid mal alle still!", ruft er dann in die Menge, ,,Fehlt irgendjemand aus euren Schlafsälen?" ,,Ja, Tommy!", antwortet ihm ein Erstklässler. James' Augen werden groß. ,,Muggelgeboren?" Der Junge nickt verängstigt. ,,Gut. Bleibt hier und vor allem ruhig. Ich werde zu Professor McGonagal gehen."Doch noch auf dem halben Weg kommt ihm die Hauslehrerin entgegen. ,,Professor! Drei Schüler-" ,,Jaja Potter. Mitkommen!", weißt ihn die Professorin an.
In Professor Dumbledore's Büro stehen schon die anderen Hauslehrer. Und bei den Professoren Flitwick und Sprout stehen jeweils die Vertrauensschüler von Ravenclaw und Hufflepuff. ,,Oh nein. Wer fehlt aus Gryffindor?", fragt der Schulleiter sofort. ,,Lily Evans, Mary Macdonald und Tommy Copper." Dumbledore nickt. ,,Dann fehlen neun muggelstämmige Schüler. Je drei aus den Häusern Ravenclaw, Hufflepuff und Gryffindor. Ich werde sofort der Aurorenzentrale Bescheid geben. Es ist nicht auszuschließen, dass Anhänger Voldemorts dahinterstecken."
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der Hirsch, der mich das lieben lehrte
FanfictionHarry Potter/ Zeit der Rumtreiber/ James und Lily Lily Evans ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Hexe. Nach den Sommerferien tritt sie ihr siebtes Jahr an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei an. Mit ihr auch die selbsternannten Rumtr...