Sichtwechsel zu Nathan:
Ich hörte wie Ace zu telefonieren begann und hasste mich bereits dafür, dass es mich interessierte. Der Junge war mir ein Rätsel. Er ging wie die anderen nicht auf meine Provokationen ein, aber er war besonders, denn er schien sich nicht mal wirklich für mich zu interessieren.Alle Mädchen sabbern direkt, wenn sie mich sehen und auch die meisten Jungs checken mich ab, um herauszufinden ob es den Ruf hebt, wenn ich mit ihnen unterwegs bin. Aber Ace scheint sich nicht mal ein winziges bisschen für mich zu interessieren.
Es scheint als hätte er eine Mauer, die ihn abschirmt, falls er auch nur ein Funken Gutes in mir sehen möchte. Will er sich nicht mit anderen anfreunden?Und genau deswegen hab ich nicht Masons Gespräch mitverfolgt, sondern versucht Ace Gespräch zu folgen. War gar nicht so leicht, aber ich denke ich habe einiges verstanden. Er hat mit einer Mila telefoniert. Sie klangen unglaublich vertraut miteinander. Ich mochte Mila nicht. Das war klar. Aber aus dem einfachen Grund, das sie ihn geknackt hatte und ich schon das Zusammentreffen versaut hatte. Wahrscheinlich war sie seine feste Freundin. Vielleicht war sie die in seinem Skizzenbuch. Ace als ein Frauenaufreißer... Er wirkte schlau und bedacht und schien nie einen Fehler zu machen. Und wenn er einen machte, sah er das nicht als Fehler an. Vorhin haben Mason und ich ihn stehen lassen, aber nicht mal das hat ihn getroffen und er schien umso erfreuter, mit Mila reden zu können. Mit einem Mal wurde mir überhaupt bewusst was ich hier gerade dachte. Ich kannte ihn gar nicht, warum ging ich davon aus ich wüsste bereits wie er tickt.
Ich knurrte unterbewusst. „Du hörst mir kein Stück zu, oder?", Ich sah schuldbewusst zu Mason auf: „Sorry, Bruder. Ace macht mich wahnsinnig." Mason nickte nur beiläufig: „Okay okay. Lass uns zu den anderen gehen. Bei denen entfällt die sechste Stunde." Ich nickte und folgte ihm. Ace war eine Person bei der ich mich automatisch wohlzufühlen schien. Er schien das nicht zu merken, aber sogar die Stille gestern Abend zwischen uns habe ich genossen.
Da war auch noch eine andere Sache. Ich weiß nicht, ob ich mich auf die gemeinsame Patenschaft für den Sportkurs freuen soll. Das hatte ich ganz zur Seite geschoben, aber langsam fiel es mir wieder ein. Er schien das auch zur Seite geschoben zu haben. Er bemerkt echt gar nichts.
Wir traten zu den anderen. Leider entdeckte ich Ace weit von mir, wie er lachend an einer Wand lehnte und immer wieder gespannt zuhörte. Er hatte ein weißes T-Shirt an und seine dunklen Haare waren verwuschelt. Seine Haare waren eigentlich dunkelblond aber er hatte sie gefärbt und es wuchs nun raus. Eigentlich ganz gutaussehend. Ich stöhnte innerlich. Über was denke ich nach...? Ich wendete mich wieder an die Clique und versuchte ihn ein für alle Mal auszublenden. Ich durfte bloß nicht vergessen, wer ich war. Ich hatte doch meine eigenen Probleme. Wie ich auf Ace reagierte verunsicherte mich.
Ace Sicht:
Mila hatte nicht weiter schwänzen können, also war ich durch die Gänge spaziert und hatte mich ein wenig umgesehen. An den Wänden hingen gemalte Bilder, welche unterschiedliche Szenen darstellten. Es wurde mit hellen, starken Farben gemalt und schien etwas abstrakt. Ich war mir sicher viel hineininterpretieren zu können, doch rief etwas ganz anderes nach meiner Aufmerksamkeit. Ich betrat den Englischraum und sah mich nach einem freien Platz um. Ich war zu früh und einige Plätze waren nicht besetzt. Der Raum war ein ebenfalls heller, auch wenn die Wolken immer wieder die Sonne zu verdecken schienen und nur von Zeit zu Zeit Licht in den Raum fiel.
Ein großer braunhaariger Junge saß in der zweiten Reihe von hinten an den Fenstern und winkte mir zu, seine Hand zeigte mir, ich solle kommen. Warum sollte er mich zu sich holen? War ich überhaupt gemeint? Hinter mir war keiner gewesen und ich lief langsam zu ihm. „Hey?", er nickte, lächelte etwas. „Hey. Ich bin David, setz dich zu mir, das ist der einzig freie Platz in dem Raum." Ich nickte, betrachtete ihn einen weiteren Moment, folgte dann seiner Aufforderung und setzte mich vorsichtig neben ihn.
„Und, fühlst du dich wohl hier in der Schule?"
Ich lachte etwas nervös: „Naja, mein Zimmermitbewohner und ich sind noch keine guten Freunde, aber das wird schon. Ich gehe mal davon aus du bist seit der 11 hier?" David nickte: „Ja, ich bin wegen dem großen Kursangebot hierhergekommen, eigentlich wohne ich ganz woanders.", Ich lehnte mich etwas zurück, „Darf ich fragen warum du gewechselt hast?"
Die Frage kam etwas aus dem nichts, aber irgendwann war klar das diese Frage kam. „Ich hatte mir die Schule auch schon angeguckt und fand, dass sie ein sehr großes Angebot hat. Die 11 ist nicht so gut gelaufen, weshalb ich versuche jetzt in der 12 einfach voll durchzustarten." David zog die Augenbraunen hoch: „Einfach wird's aber nicht, ne?" Ich lachte: „Schon klar. Lag auch eher an den Leuten mit denen ich zu tun hatte." David nickte knapp, schob mir einen interessierten Blick von det Seite zu:„Was sind deine Leistungskurse?" Ich richtete mich auf: „Kunst und Englisch." David lachte: „Dumme Frage, klar. Wir haben ja Englisch. Ich habe Englisch und Geschichtsleistungskurs." Ich nickte. David schob mir einen Zettel zu: „Hier meine Nummer. Falls du mal in der Freistunde nicht alleine abhängen willst." Er versuchte nicht zu lächeln. Ich drehte mich lachend weg: „Hast du mich gesehen, ja?" Er nickte und legte seinen Kopf zurück: „Ja. Und ich habe auch gehört, dass du gerne malst. Im Kunsttrakt gibt es einen Raum, der immer geöffnet ist, dort kannst du malen wann immer du willst, du musst die Leinwände die du verwendest allerdings bezahlen." Ich sah ihn überrascht an. „Echt? Ist ja cool. Danke." Er zuckte mit den Schultern. „Hast du was zu essen?" Er sah mich an.
Ich grinste: „Du willst das ich dir deine Freundlichkeit bezahle? Nein, sorry ich muss später erstmal einkaufen gehen." Er seufzte: „Tja. Schade." Eine junge Frau betrat den Raum und wünschte den anwesenden Schülern einen guten Morgen. „Schön, dass ihr euch alle hier heute eingefunden habt. Wir haben einen neuen Schüler, Ace, der Sitznachbar von David. Wir heißen dich alle herzlich Willkommen. Los geht's." Sie sollten in Englisch eine Szene aus einem Buch vorbereiten und als Rollenspiel vorführen. Als David drankam war ich erstmal total überrascht. Er konnte so ernsthaft spielen. Er war wirklich gut.
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In School
RomanceGerade als ich die zweite Kiste auspackte, hörte ich ein Klacken der Haustür und mein Herz drohte aus der Brust zu springen. Würde ich hier wirklich klarkommen? Ich hievte die nächste Kiste auf den Schreibtisch und öffnete sie, um beschäftigt und ni...