Etwas verwirrt und aufgelöst kam ich oben an und schloss die Haustür hinter mir. Was machte er hier? Ich war wütend. Sehr wütend. Ich dachte ich wäre ihn losgewesen. Ich wollte auf Abstand sein. Ich dachte ich könnte ihn vollends vergessen. Ihn nicht löschen, aber nach hinten drängen. Da war Nathan, der mich auch verwirrte nur anders. Und jetzt tauchten beide auf und schienen mich beide vor eine Entscheidung zu stellen, ohne es zu merken. Und ich wollte nicht mal eine von den Entscheidungen. Ich wollte Malen. Sport machen. Mich meinem ganz normalen Leben zuwenden. Mit Mila telefonieren. „Ballerina ist zurück. Was stirbst du an der Tür? Ist es so schlimm reinzukommen?" Nathan stand in der Küche und ich hasste es, das man von der Küche aus die Haustür sehen konnte. Ich tat so, als wenn ich wie gegen eine Scheibe geflogen an der Tür runterrutschte, bis ich auf dem Boden saß und mich hinlegte: „Genau Nathan. Du hast es erfasst." Ich schloss einen Moment meine Augen und entspannte. Ich sollte Mila anrufen. Ich stand auf und ging müde in die Küche und sah kurz nach ob Nathan mir etwas übrig gelassen hatte, was zum Glück der Fall war und ich schob mir schnell eine Portion Chili in den Mund. Kommt es mir nur so vor oder hatte er sich mit der Situation abgefunden.
Gerade wo ich über Satan sprach betrat er den Raum. Er sah zu mir dann kam ein tötender Blick: „Das Chili war mein Mittagessen für morgen." Ich grinste: „Tut mir nicht Leid. Aber lecker war's trotzdem." Nathan kniff die Augen zusammen: „Willst du heute noch sterben? Provozier mich nicht, Ballerina." Ich verdrehte die Augen: „Dann hör auf mich Ballerina zu nennen. Es gibt einen Unterschied zwischen Ballerina und Gymnastik."
Nathan grinste: „Für mich nicht!" Ich lächelte: „Dann ist es ok, ich konnte ja nicht wissen, dass deine Intelligenz so eingegrenzt ist." Ich zog mein Handy heraus und rief Mila an. Schnell huschte ich an ihm vorbei und ging in unser Zimmer, mit einer Chipstüte, die erstaunlicher Weise noch da war, denn meine Schokolade war auf wunderliche Weise verschwunden. Seltsamerweise nur Nuss und Orreo.
Ich setzte mich und begrüßte Mila: „Hey, Baby! Du wirst es nicht glauben!" Mila lachte: „Du rufst mich! Wie selten. Erzähl. Ich hab dich vermisst. Schon ganze fünf Tage haben wir uns nicht gehört." Ich verdrehte die Augen. „Das ist jetzt egal. Es ist ernst! Elias ist hier!" Nathan betrat das Zimmer und warf sich aufs Bett. Ich riss die Chipstüte auf und drehte mich in die andere Richtung, sodass ich sozusagen mit der Wand redete. „Waaassss!?" kam es von der anderen Seite. „Ich weiß", meinte ich trocken und irgendwie dramatisch und theatralisch. Ich aß Chips und wartete auf eine weitere Antwort: „Hat er denn schon erzählt... das... du weißt schon." Ich seufzte: „Ich habe noch keine seltsamen Blicke gesehen. Nathan sitzt im Raum willst du ihm hallo sagen?" Es kam ein „Ja" zur Antwort. Ich stellte auf Lautsprecher. „Hallo, Nathan." Kam es unheilvoll." Nathan sah auf und musterte das Telefon: „Hallo. Wer spricht?" Ruhige Stimme. Ich musste grinsen. Es war nett, dass er nicht einfach Tschüss sagte, und sich darauf einließ, meine Freunde kennenzulernen. „Hier ist Mila. Aceileins beste Freundin. Ich hoffe du kümmerst dich auch gut um ihn, sonst muss ich leider herkom..." Ich fiel ihr ins Wort: „Nenn mich noch einmal Aceilein und du siehst mich nie wieder, dann bist du gleich wieder ganz leise und nur ich kann dich hören!" Mila lachte: „Alles gut Aci..." Ich schloss den Lautsprecher. „Tja, das war's dann wohl. Hast du gehört warum er angeblich umgezogen ist?"
„Nein. Keine Ahnung. Sein Bruder ist hiergeblieben glaube ich." Ich knurrte wütend. „Verdammt!" Ich schlug gegen die Wand. „Am liebsten würde ich ihn windelweich prügeln. Er hat nichts mehr in meinem Leben zu suchen. Ich bin hiergekommen um ihn zu vergessen. Dieses mieses..." Diesmal war es Mila die mir ins Wort fällt: „Shh. Beruhig dich. Ich kann dich ja verstehen. Aber desto mehr du über ihn nachdenkst desto schlimmer wird's, ok?" Ich seufzte und ließ mich in mein Bett fallen: „Ich weiß. Du hast ja Recht. Ich hab nur Angst, dass er sich entschuldigt. Ich will ihm keine zweite Chance geben müssen." Nathan murmelte: „Dann tu's nicht." Ich schielte zu ihm. Er schien immer noch auf sein Handy zu gucken. „Mhm." Gab ich von mir. Ich wandte mich wieder an Mila: „Wie auch immer, ich musste das einfach mal loswerden. Wie geht's Mum und Dad?" Mila schien bei guter Laune heute: „Prima. Ich hab ein Glas Marmelade von ihnen einkassiert!" Ich verdrehte die Augen musste aber lächeln: „Du wirst es nicht glauben aber ich hab auch ein Glas hier. Falls ich Heimweh bekommen sollte. Meine Mama!" Sie grinste: „Also gut, dann lass uns mal zu den wichtigen Themen kommen. Wie läuft es mit Nathan? Hast du Freunde gefunden? Schon Toilettensex gehabt?" Ich meinte nur: „Shh! Shh!! Shh!!!"
„Hast du den Lautsprecher an oder was?"
„Nein. Das wäre peinlich geworden, wenn. Han, der übrigens auch so ist wie ich hab ich im Supermarkt kennengelernt und David ist auch voll cool. Er mag Sport und Musik und so haben wir echt viel über was wir reden können. Er ist echt süß und ich könnte mich Stunden mit ihm unterhalten. Er weiß leider noch nichts von mir und auch von Han glaube ich nicht. Aber wir haben uns vorgenommen mal mit ihm zu reden. Nathan hast du ja gerade kennengelernt er ist absolut liebenswürdig. Tanzt wie eine Ballerina über das Basketballfeld. Isst meine Schokolade weg." Im nächsten Moment wurde ich mit einem Kissen abgeworfen und ich sah Nathan wie ihm die Röte ins Gesicht geschossen war: „Ace! Hör auf so nen Scheiß zu erzählen!" Ich musste lachen. „Okay nein. Nathan ist wie immer. Grummelig und grimmig aber gerade ist er rot geworden, also besitzt er so etwas wie Schamgefühl. Dabei weiß ich nicht was er gegen die Vorstellung als Ballerina hat." Nathan verdrehte nur die Augen und drehte sich zur Wand. Ich unterhielt mich noch ein bisschen, dann machte ich mich fertig, setzte mich noch an die Hausaufgaben, während Nathan schlief. Und verdammt. Er war heiß, verdammt heiß. Ich konnte es nicht lassen einfach nur auf meinem Schreibtischstuhl zu sitzen und zu sehen wie sein Oberkörper sich auf und ab bewegte. Außer seine blaukarierten Boxershorts trug er nichts. Ich hatte freie Sicht. Allein davon zog sich alles in mir zusammen und mein Atem wurde schwer. Wenn ich daran dachte ihn zu küssen. Ihn zum Stöhnen zu bringen. Holy Shit. Ich wendete mich schnell wieder den Hausaufgaben zu. Da fällt mir ein. Morgen war diese erste 12wer Party. Sollte ich hingehen? Ich hatte morgen zumindest noch nichts vor. Ich betrachtete Nathan noch länger in die Nacht hinein, und bereute bereits, dass ich morgen verschlafen würde. Scheiße, diese Luft die sich ganz von selbst aus mir presste wenn ich ihn betrachte, war schrecklich.
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In School
RomanceGerade als ich die zweite Kiste auspackte, hörte ich ein Klacken der Haustür und mein Herz drohte aus der Brust zu springen. Würde ich hier wirklich klarkommen? Ich hievte die nächste Kiste auf den Schreibtisch und öffnete sie, um beschäftigt und ni...