Teil 2 Kapitel 16

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Callums Sicht:

Mein Kopf brummte. Ich hatte mir tatsächlich eine Erkältung eingefangen, war das denn zu glauben?? Gerade wo wir wieder begannen Arbeiten zu schreiben. Und ich diese grausame Gruppenarbeit mit Azriel hatte. Ich öffnete erschöpft meine Augen. Okay, es war nicht nur eine leichte Erkältung. Ich war vor circa zwanzig Minuten aufgewacht und fühlte mich so schwach wie noch nie. Ich setzte mich etwas auf und fiel direkt zurück ins Kissen. Ob ich Joseph bitten konnte, den Lehrern Bescheid zu sagen? Oder ob ich ihn bitten konnte, Zatrian zu bitten? Ich hatte keine Ahnung was ihm lieber wäre. Aber dieses eine Mal konnte ich ohne zu überlegen sagen, dass ich es heute nicht schaffen würde mich in den Unterricht zu setzten. Ich hörte wie Joseph aus dem Bad kam und rief nach ihm: „Joseph?"

Er schien auf dem Weg in die Küche zu sein und machte kehrt, blieb an dem Türrahmen stehen: „Was ist?" Ich sah in sein genervtes Gesicht, was, als er meinen Zustand erblickte, etwas sanfter wurde. Ich fragte: „Ich kann heute nicht in die Schule, mich hat wohl ne Grippe erwischt. Könntest du das bitte den Lehrern melden? Oder jemanden Bescheid geben, der es macht?" Joseph überlegte kurz, nickte knapp und verschwand dann aus dem Zimmer, um sich ein Kaffee zu machen. Ehh. Ich stöhnte und schloss meine Augen erneut, mir kam schon Magensäure hoch. Ich hatte heute nicht vor zu kotzen.

Ich seufzte und wartete geduldig bis Joseph weg war bevor ich leise Musik anmachte, diese aber schnell wieder ausmachte weil sie störte. Dann wollte ich aufstehen, was mir nicht wirklich gelang, weil sich alles drehte und so blieb ich im Bett. Ich hatte auch kein Hunger also schlief ich die meiste Zeit bis zum Mittag. Die andere Zeit war ich einfach damit beschäftigt irgendwas zu lesen, das dann auch mehrmals bis ich es verstand.

Gegen Mittagszeit kroch ich in die Küche und aß eine Banane, ging in mein Bett und kroch dann ins Bad um mir einen Eimer zu holen in den ich eine viertel Stunde später reinkotze. Ok, Essen war nicht. Ich legte mich wieder ins Bett und schlief. Joseph kam nach Hause und machte meine Kotze weg, ansonsten tat er nichts und verschwand wieder aus der Wohnung. Ich hatte ja wirklich Hoffnung gehabt, dass er mir etwas Beistand leisten konnte, aber nein, das war wohl nicht in seiner Natur. Oh Mann. Ich hatte Fieber, da war ich mir sicher, aber ich schaffte es nicht in die Küche, um aus dem Schrank das Fieberthermometer zu holen. Ich war etwas verzweifelt, beruhigte mich dann aber wieder.

So verging die Zeit und Joseph tauchte einfach nicht auf. Ich wollte was essen, weil mir schon wieder so zum Kotzen war und ich nicht nur Magensäure von mir geben wollte. Ziemlich spät kam Joseph wieder. Und anscheinend nicht alleine, denn ich hörte Getuschel im Flur. Hell, wen hatte er mitgebracht?? Aber unerwartete Hilfe kam. Zatrian betrat das Zimmer und ich sah ihn fragend an: „Was machst du denn hier? Hat Joseph nicht gesagt das es hier nur so von Bazillen wimmelt?" Ich war unentschieden ob ich ihn sehen wollte oder nicht. Innerlich musste ich aber feststellen, dass es mich freute. Doch ich hatte seine Stimmung übersehen. Sobald er seinen Mund öffnete war allerdings klar, wie er gerade drauf war. Er sah zu Joseph:

"Ist das dein ernst? Ich hab gesagt du sollst dich gut um ihn kümmern!", er drehte sich weg, musterte mich kurz und sah wieder zu Joseph: „Was kannst du eigentlich!"

Ich zog kurz die Augenbraun hoch und erhob mich dann etwas. Joseph war ja nicht für mich verantwortlich und er hat meine Kotze entfernt: „Hey. Es ist schon okay. Es reicht. Er ist schließlich nicht für mich verantwortlich..." Ich wurde mit einem bösen Blick zum Schweigen gebracht. Und vor allem wann hatte er Joseph –befohlen- sich um mich zu kümmern?!

"Und wessen Verantwortung ist es dann? Joseph was soll die scheiße, dein Mitbewohner ist krank!"

Ich schaffte es meine Beine aus dem Bett zu schaffen und direkt schoss mir ein Schmerz in die Schläfen. Erkältung war scheiße. „Ich komm schon klar. Nur kein Stress..." murmelte ich leise in mich hinein. Joseph sah zu mir: „Siehst du? Er kommt klar. Und wenn nicht, hat er Freunde die sich um ihn kümmern können." Freunde? Ich hatte keine Freunde. Keine näheren, die ich fragen konnte. Der einzige mit dem ich ab und zu redete war Nathan, aber er hatte anderes zu tun. Er war schließlich einer der Coolen und würde nicht mit einem leisen, introvertierten, kleinen, schwachen, jüngeren 13ner abhängen.

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