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Ace's Sicht:

Ich plante nicht aufzugeben. Aber es fiel mir nicht einfach. Meine nächste Idee war ein Date. Und ich dachte die Idee war überzeugend. Ich zumindest hatte Spaß! Ich ließ mir auch nicht viel Zeit mit der Planung, denn ich hatte das Warten satt. Immer wieder hatte ich in meinem Leben gewartet, bis endlich alles gut werden würde, nie war das der Fall. Es kam nur gut, wenn ich mich selbst drum kümmerte.

"Ready, handsome?"

"Nein."

Wie auch immer, es war Dienstag. Nathan hatte seit der vierten aus, da er Entfall hatte und ich war gerade frisch meiner letzten Unterrichtsstunde entflohen. Es war halb zwei und ich stand auf einem Butterbrot rumkauend in der Wohnung, Nathan direkt vor mir: "Warum soll ich mit dir wohin gehen? Du hast doch Han und David, wenn du einen Ausflug machen willst?!" Ich verdrehte die Augen: "Jetzt stell dich nicht an! Ich habe mir was Cooles ausgedacht, keine Sorge. Und Han und David haben erstens keine Lust und zweitens keine Zeit."

"Ich habe auch keine Zeit." Ich lächelte gekünstelt. "Und wie du Zeit hast! Los jetzt. Ziehe dir ne Jeans und ein T-Shirt an und los geht's." Er blieb noch einen Moment stur und bockig stehen, dann drehte er sich um und verschwand in unserem Zimmer.

Ich grinste und nahm meinen gepackten Rucksack in die Hand.

Mein wundervoller Zimmermitbewohner folgte mir doch tatsächlich aus der Wohnung und wir liefen nebeneinander zur Bushaltestelle.

"Also, willst du mir verraten, was wir machen?" Ich schüttelte den Kopf: "Nicht in deinen tiefsten und schönsten Träumen." Nun grinste er schelmisch: "In meinen tiefsten Träumen machst du ganz andere Sachen." Ich lachte: "Du kannst mir glauben, das ist in meinen Träumen nicht anders." Wir lächelten uns an. Ich überließ ihm den Fensterplatz im Bus.

"Also, noch mal für mein Verständnis: Du schleppst ausgerechnet mich mit dir, obwohl du viele andere Freunde hast?"

Ich stöhnte auf: "Nathan, du gehörst auch zu meinen Freunden, denkst du nicht, dass es in Ordnung ist, wenn wir zusammen etwas unternehmen?" Er sah einen Moment sehr nachdenklich und bedacht aus, sehr ruhig. Sein Blick lag dabei auf mir. "Ich weiß es nicht. Du bist schließlich kein normaler Freund für mich, wenn ich ehrlich bin, war ich seit Ewigkeiten nicht mehr irgendetwas mit jemanden zu zweit unternehmen und ich habe Schiss, dass das in etwas endet, was mir nicht gefällt. Ganz abgesehen von der Gefahr des Verlangens deiner- und meinerseits."

Ich sah woanders hin, denn meine Wangen färbten sich leicht rot. Das Verlangen, jaja.

Es dauerte eine halbe Stunde bis wir an der Bushaltestelle ankamen. "Was machst du eigentlich immer, wenn du nicht bei uns im Zimmer bist? Ich meine, du bist ja nicht immer da. Ich habe eigentlich keine Ahnung was du in deiner Freizeit machst?" Nathan sah sich um: "Bist du sicher, dass wir hier richtig sind? Sieht ziemlich verlassen aus? Oder wolltest du mich nur in den Wald jagen, um mich dann umzubringen, sodass du das Zimmer endlich für dich hast?" Ich lachte: "Hahaa!! Eigentlich keine schlechte Idee. Das würdest du mir zutrauen?!" Er grinste. "Definitiv."

Ich schüttelte lächelnd den Kopf, und blickte weiter in die Straße, die noch eine Weile ging und immer verlassener wurde. "Um zurück zu deiner Frage zu kommen. Ich bin viel im Musiktrakt. Es gibt da so eine Gruppe, mit der ich gerne abhänge. Wir covern Songs oder probieren selbst ein bisschen rum und schreiben neue Musik. Es ist halt super cool, das wir die ganze Ausstattung haben. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit in einem kleinen Studio Songs aufzunehmen. So ein Mischpult ist arschteuer."

Ich sah ihn überrascht an, denn es war erneut eine Seite, die ich an ihm noch nicht kannte. Ich hatte nicht mal einen Schimmer gehabt, das er Musik so gerne mochte und auch noch Talent hatte. Wir liefen um eine Ecke und er blieb stehen, denn er erkannte nun, worum es sich bei meiner Date-Idee handelte.

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