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Sicht von Ace:

Ich denke ich mache nicht nur mich selbst nervös indem ich ständig mit meinen Gedanken abschweife und angespannt nervös bin, sondern auch Nathan. Mila hat einfach angekündigt herzukommen und ich werde einfach einen schönen Tag mit ihr verbringen und sie wird wieder nach Hause gehen. Richtig?

Wieso habe ich das Gefühl, das das Ganze nicht so einfach wird. Plötzlich begann Nathan genervt aufzustöhnen: „Junge, was ist denn los mit dir?" Ich atmete einmal tief durch: „Also gut. Meine Freundin hat mir angekündigt, dass sie heute einfach losfährt und hierherkommt. Ich bin ziemlich nervös weil ich keine Ahnung habe was sie nachher macht."

Nathan musterte mich einen Moment: „Ist doch schön, wenn du sie wieder sehen kannst. Sie hat dich bestimmt vermisst?" Ich grinste verlegen: "Ich glaube eher das sie mich erstmal ausschimpfen wird." Nathan schien keine Emotionen zeigen zu wollen und sah ein wenig unentschlossen aus. Was hätte ich nur dafür gegeben jetzt in seinen Kopf reingucken zu können.

Zwei Stunden später lief ich pünktlich los und kam rechtzeitig um 1 Uhr an der Bushaltestelle an, wo Mila an eine Wand gelehnt stand, auf ihr Handy guckend und mit einer umgehängten Sporttasche. Sie sah auf und als sie mich erblickte begann sie ein sanftes Lächeln zu bilden. Sie war groß gebaut und hatte einen langen Oberkörper, aber auch einigermaßen lange Beine. Ich schloss sie direkt in meine Arme und sog tief ihren Duft nach Lavendel ein. Sie hatte hellbraune Haare, die ihr ungefähr bis zur Brust gingen und graue Augen. Sie drückte mich fest in ihre Arme.

Als wir uns lösten lächelte sie: „Eigentlich wollte ich schimpfen. Wie kannst du es nur wagen mir solche Sorgen zu machen. Aber ich hab dich zu viel vermisst." Ich war erleichtert. So erleichtert, einfach wieder mit ihr durch die Gegend laufen zu können. Wir verhakten unsere Zeigefinger und liefen Richtung Stadt. Dort gingen wir erst in ein Cafe und sie hörte sich an, was ich zu sagen hatte. Dann gingen wir in den Supermarkt, kauften ein bisschen ein und liefen lachend auf das Schulgelände zurück. Ich habe ewig nicht mehr so gelacht. Während wir uns gegenseitig immer wieder an stupsten und umrempelten erklärte auch sie mir das neuste von zuhause.

Sie hatte auch meine Mum und meinen Dad besucht und ihnen gesagt, dass sie mich besuchte. Die zwei hatten ihr versichert, dass zuhause alles ok sei und sie das auch ausrichten konnte. Der Satz _zuhause wartet immer ein Bett auf dich_ kennt wahrscheinlich jeder. Ich führte sie schließlich zu mir in die Wohnung und sie kam erstmal voll aus der Puste im dritten Stock an: "Heiliger Scheiß. Wieso wohnst du hier oben?" Ich schloss lachend die Haustür auf und hörte Stimmen aus meinem Zimmer: „Nathan und Co. Sind gerade in unserem gemeinsamen Zimmer, denke mal wir stören sie nicht. Guck dich nur um." Mila fühlte sich direkt wie zuhause und warf Schuhe, Jacke und Tasche von sich, bevor sie die Wohnung erkundete: "Geht voll!" Ich lächelte. Ich liebe ihre niedrigen Bedürfnisse.

Ich räumte derzeit die Einkäufe aus und begann für unser heutiges Gericht die Zutaten rauszulegen. Sie ist Vegetarierin deshalb haben wir uns heute für eine Gemüsepfanne entschieden. Wir begannen Gemüse zu schnippeln. Sie grinste und warf mein Lächeln mit einem Satz auf den Boden: „Ich schlafe übrigens heute bei dir, es wäre jetzt sowieso zu spät, ein Hotel zu suchen!"

Ich sah sie ernst an: „Mila? Ich hab dir gesagt, dass ich kein Bock auf Stress habe. Und es gibt nur ein Bett." Mila lachte: „Jetzt hab dich nicht so! Zuhause haben wir auch immer in einem Bett geschlafen und ich habe echt niemand der mit mir kuschelt!"

Ich warf sie mit einer geschälten Karotte ab: „Du! Ich hab nein gesagt." Sie lachte auf: „Willst du Stress? Ich hab gesagt ich schlafe heute mit dir, also werde ich das auch!" Ich musste ein Lachen unterdrücken: „Lass unsere zweideutige Sprache. Leute denken noch." Sie warf mich ebenfalls mit einer Karotte ab: „Dann denken die Leute halt."

Wir bekriegten uns weiter bis sie fragte ob sie duschen könnte. Ich grinste: „Erst du oder erst ich?" Sie überlegte: „Geh du, dann bin ich frisch wenn das Essen fertig ist." Ich nickte und klopfte kurz an mein Zimmer, bevor ich eintrat. Zu meiner Überraschung war nur Jase da. Nathan sah mich an, während ich an den Schrank ging und nach Klamotten für mich und Mila sah. Ich ging kurz zu Tür und rief fragend: „Aye. Willst du auch ne Unterhose von mir oder hast du deine eigenen dabei?" Mila antwortete: „Unterhosen hab ich, aber hast du noch ein BH?" Ich verdrehte die Augen und warf die Unterhose zurück. Ich sah zu Nathan: „Ich hoffe es ist ok wenn sie hier schläft? Das war eigentlich nicht so geplant." Nathan musterte mich erneut einen Moment, bevor er nickte. Jase sah ihn besorgt an. Ich sah zu Nathan: „Wenn was ist, dann kannst du das ruhig sagen, ja? Du wirkst anders." Nathan sah schnell weg: „Schon gut. Jase ist da." Ich nickte: „Ok ich gehe eine Weile das Bad belegen."

Ich ging duschen und beeilte mich extra um ein Moment Zweisamkeit zwischen Mila und Nathan zu vermeiden. Dann stieg Mila unter die Dusche und ließ sie eindeutig genug Zeit. Jase wollte mitessen und die beiden kamen in die Küche und setzten sich auf die Couch: „Seit wann kennst du Mila?" Ich grinste: „Seit der neunten Klasse. Sie ist zu mir an die Schule gewechselt." Mila trat aus dem Bad und kam zufrieden und mit nassen Haaren in die Küche, den Duft tief einatmend. „Boa ist es lange her, dass wir gekocht haben." Sie kam zu mir und lehnte sich an mich, während ich die Gemüsepfanne umrührte. Dann riss ich meine Augen auf und drehte mich zu ihr, stieß sie etwas von mir. Ich atmete tief ein und starrte sie an: „Das hast du nicht gemacht!" Natahns Geruch strömte mir sofort in die Nase und ich funkelte Mila wütend an. Ich drehte mich weg: „Die Chance auf das Kuscheln hast du dir soeben verbaut."

Mila grinste und lastete ihr komplettes Gewicht auf mir: "Och komm schon. Ich hab dir doch ein Gefallen getan. Ich hol dir auch einen runter wenn du hart wirst." Wie kann sie das so easy sagen, vor Nathan. Ich stöhnte: „Und ich dachte schon du seist gekommen weil du dir Sorgen um mich machst!" Mila meinte ernst und ich bekam Gänsehaut, weil ich anhand ihrer Tonlage wusste das sie jedes einzelne Wort ernst meinte: „Du weißt das ich gekommen bin, weil ich mir Sorgen gemacht habe und du weißt auch das ich dich so einfach mehr entspannen will. Du weißt, dass ich nicht auf deinen Gefühlen rumtrample und ich für dich da bin. Du hattest Glück das ich heute nicht arbeiten muss und Montag Pädagogischer Tag ist. Ich kann also drei Tage mit dir verbringen." Ich starrte sie an. War sie extra jetzt gekommen? Ich lächelte und zog sie in eine Umarmung: „Gut, gut. Tut mir leid ich hab dich mal wieder nicht ernst genommen."

Sie grinste und begann hinter mir das essen in der Pfanne hin und her zu schieben: „Das Essen ist gut." wir deckten den Tisch und unterhielten uns noch ein bisschen. Nathan war der einzige der ein bisschen abwesend war was auch Mila bemerkte. Sie musterte ihn. Ungeniert wie sie war, ignorierte sie auch, als Nathan sie fragend ansah. Dann hatte sie anscheinend genug und wendete sich ab. Das Abendessen war entspannend, weil ich mich riesig freute, dass sie wieder da war. Aber jetzt war Nathan komisch. Hatte er noch Kopfschmerzen von gestern? Dieses ganze hin und her ging mir ja soooo auf die Nerven. Nach dem Essen blieben Jase und Nathan noch eine Weile in der Küche, während wir es uns in meinem Bett gemütlich machten. Wir hörten leise Musik und machten mal wieder etwas was wir oft taten. Wir setzten uns gegenüber und mussten uns gegenseitig malen, denn sie mochte Kunst genauso wie ich. Je nachdem kam mal eine extra große Nase oder ein extra großer Mund heraus.

Die Zeit verging und schon um zehn wollten wir schlafen gehen, da wir beide echt müde waren. Sie kuschelte sich unter die Decke und ich atmete tief Nathans Geruch ein: „Du bist echt die Pest, Süße."

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