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Ace's Sicht:

Es war wirklich früh am Morgen, als ich aufwachte. Nathan lag neben mir, ich betrachtete ihn eine Weile, bevor ich beschloss zu kuscheln und später aufzustehen. Ich dachte ein wenig über den gestrigen Abend nach und legte mir einen Plan für die Zukunft zurecht.

Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich an diesem Morgen schrecklich selten erfrischt.

Gegen halb acht regte sich auch Nathan neben mir und seine Hand strich sanft über meine Wange: "Guten Morgen. Willst du Kaffee machen?"

Ich seufzte und schloss meine Augen: "Gib mir noch 2 Minuten."

Nach diesem wundervollen Abend verstanden wir uns auf eine andere Art. Wir mussten nicht länger viel reden, denn unsere Gesichter konnten wieder genug ausdrücken.  Wir saßen eine halbe Stunde später tatsächlich in der Küche. Er mit einem Kaffee, ich mit einem Tee. 

"Du?",

 ich lag auf dem Sofa und sah zu Nathan auf. Inzwischen war es Sonntag und der gestrige Tag war viel zu schnell verschwunden. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und seine Augenbraue hob sich. "Mhm?" 

Meine Beine lagen auf der Sofalehne: "Ich würde gerne unser Zimmer umstellen, wenn es dich nicht stört." Nathan hob nun auch die andere Augenbraue. "Was?! Warum das denn?" Der Tee schmeckte süßlich und nach Pfefferminze. „Weil ich eine Veränderung möchte. Und wenn es dir passt, dann würde ich unsere Betten zusammenschieben, dann kann ich dir näher sein."

„Ist das nicht ein bisschen früh?"

Meine Antwort hatte ich bereits gründlich durchdacht: „Ich habe mir schon gedacht, dass du erstmal so reagieren wirst. Ich möchte ehrlich sein: Ich mag dich wirklich sehr. Ich möchte dich nicht einengen, aber zumindest versuchen dir ein wenig näher zu sein. Wenn es dir nicht gefällt, dann können wir es rückgängig machen. Ich stelle es mir nur angenehm vor, wenn man sich abends nicht über einen halben Raum Entfernung unterhalten muss. Ich möchte die Zeit genießen, die wir hier haben."

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich diese Frage stellte. Er hätte es einfach ablehnen können! Die Wahrheit war, dass ich nicht nur meine Zeit mit ihm genießen wollte, sondern, dass ich mir ein wenig Sorgen machte, denn er ließ mich nichts Näheres über ihn wissen.

Alles was ich zwischen uns spürte war das Körperliche. Ich war relativ lesbar für ihn, doch sobald ich eine persönliche Frage stellte, blockte er ab. Würde er also hierzu ja sagen, dann erhoffte ich mir, ein bisschen mehr über ihn herauszufinden. Lag ich einmal neben ihm im Bett, konnte er mir wenig verheimlichen. Die Zahnräder in Nathans Gehirn waren fast sichtbar, so sehr schienen sie zu arbeiten, während er über mein Angebot nachdachte. "Also gut."

***

Nathan hätte sich ein wenig mehr beteiligen können, als nur lesend in der Ecke zu sitzen. Er las irgendein zusammengehefteten Block von gefühlt dreihundert Seiten, doch der wehrte Herr wollte mir nicht mitteilen, um was es sich dabei handelte. Ich nörgelte nicht, doch die Wahrheit war, dass ich Antworten wollte. Mein Herz hatte an Gewicht verloren, wollte mich am liebsten fliegen lassen und noch wusste ich mich dagegen nicht zu wehren. Die größte Veränderung war die, dass ich unsere Betten zusammengeschoben hatte. Unsere Schreibtische wanderten dementsprechend mehr in die Ecke, in der vorher mein Bett gestanden hatte. Sollte eine Zimmerkontrolle vorbeikommen, würde ich sagen, dass es so mehr Platz spare, man so Arbeit und Freizeit besser trennen könne und wir uns ja nicht liebten, sondern lediglich Freunde seien.

Nathans Sicht:

Ich saß zwar in meiner Ecke, observierte jedoch jede Bewegung von Ace. Er war sexy und gleichzeitig wunderschön anzusehen. Das Gefühl kam Liebe gefährlich nahe, doch ich ignorierte den Fakt, dass ich mich gerade verliebte erst einmal. Er konnte gut dekorieren und gestalten, seinem kritischen Blick entging kein Detail.

"Was liest du?", er stand lächelnd vor mir und ich klappte den Block zusammen: "Nichts. Absolut nichts." Ich legte das Buch weg und erhob mich. Er hatte kein Lächeln mehr im Gesicht, runzelte die Stirn stattdessen. Er war trotzdem heiß. Ich legte meine Arme um ihn und schloss ihn ein, lauschte währenddessen Andy Grammer, der an diesen Abend die Playlist von Ace dominierte, eine Ausnahme. Ich bewegte mich langsam, ihn immer noch in meinen Armen, sein Kopf an meine Brust gelehnt. Der Abend klang gemütlich aus. Ich hatte begonnen an einem Musikprojekt zu arbeiten und Ace machte Hausaufgaben und las.

Sicht Ace:

Es war Montagmorgen. 06 : 30Uhr. Und wer war nicht in der Wohnung? WO ZUR HÖLLE war Nathan!? Schien als sei mein Plan gescheitert. Er fand doch ein Weg mir und meinen Fragen zu entfliehen. 

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