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Sichtwechsel zu Nathan:

Man. Ich taumelte jetzt schon eine viel zu lange Zeit durch die Gegend. Nach diesem Typen hatte ich mich echt weggeschossen. Ich konnte mich nicht mehr erinnern ob ich gestöhnt hatte. Gekeucht hatte. Mich ihm hingegeben hatte.

Ich wanderte durch eine Tür. Und ich sah mich um. Ich spürte den Kälteunterschied nur kurz, dann lief ich ein Stück bevor ich mich auf eine Bank setzte. Ich musste wieder klarer im Kopf werden. Ich brauchte dringend ein Wasser.

Dieser Junge ging mir nicht aus dem Kopf. Von wegen Sorgen verschwinden mit Alkohol. Ob Ace schon zurück war? Bestimmt. Die Knallbirne hatte sich ja ganz heftiges Zeug reingezogen, hatte mir Jase erzählt. Ich mochte es nicht, wenn es so Alkoholiker gab. Vor allem weil er mich so verlockt hatte, mich auch mal volllaufen zu lassen. Ich hatte das Ace nicht zugetraut.

Er war auch im Darkroom gewesen. Sah noch relativ nüchtern aus, mit seinen roten Wangen. Ich lehnte mich zurück und stöhnte. Ich wollte ins Bett. Ich hatte keine Ahnung wie ich wieder dorthin kommen sollte. Vielleicht konnte ich Ace fragen, wer auf das zusprach an was ich mich erinnern konnte. Wobei. Eigentlich wollte ich ihn das gar nicht fragen. Er war ein Idiot. Aber ich wusste nicht mehr wer alles im Raum gewesen war. Ich würde Jase fragen.

Ich nahm eine Stimme war: „Nein! Ich habe nicht getrunken. Mir geht es gut. Ja. Es fand eine Party statt. Aber ich war doch gar nicht da! Oh Mann! Lass mich einfach in Ruhe okay! Ich komme schon alleine klar. Du hast mich echt zu lange an der Nase rumgeführt", es folgte eine Pause: „Ja ich habs verstanden, halt dich einfach raus. Ich weiß, dass das mit Ace richtig war, aber jetzt ist es genug. Ich will ja auch gar nicht zurück. Ich will nur ab jetzt anders sein!" Stille. „Ach, lass mich doch in Ruhe! Gute Nacht!"

Der Junge legte auf. Jetzt höre ich Ace Namen schon überall. Ich glaube ich werde verrückt. Der Junge schrie wütend auf. Dann schien es ihm besser zu gehen. Ich wollte mich wieder nach vorne lehnen, tat dies aber mit ein bisschen zu viel Schwung und wäre beinahe auf dem Boden gelandet. Nun sah der Junge zu mir. Er stand ein paar Meter entfernt von mir. Er seufzte: „Brauchst du Hilfe?" Was ein liebes Ding. So würde ich nie sein: „Hast du Wasser?" Er schüttelte den Kopf: „Nein." Ich sah nach vorne in die Nacht: „Dann kannst du mir nicht helfen."

Er kam näher und musterte mich einen Moment kalt und desinteressiert. Hatte er mir nicht Hilfe angeboten? Doch dann schien ihm ein Licht aufzugehen und er sah interessierter aus: „Du bist doch... Nathan, oder? Der Zim..." Er stoppte. Ich versuchte möglichst ordentlich herauszubringen und musste dabei aufstoßen: „Ja, ganz richtig. Ich bin Nathan." Der Junge setzte sich neben mich: „Soll ich dir helfen in dein Zimmer zu kommen?" Ich sah ihn mit hochgezogener Braue an: „Das meinst du ernst? Drei Stockwerke willst du hochgehen?" Er nickte, stand auf und zog mich hoch, sodass er mich stützen konnte. „Freut mich dich kennenzulernen. Ich hab schon viel über dich gehört.", Meinte er, doch ich fand dieser gewissen Unterton klang nicht so nett wie er tat.

Und bei Unfreundlichkeiten kannte ich mich aus. Wir schwiegen größtenteils und oben angekommen fragte er mir etwas zu aufdringlich: „Soll ich dich noch reinbringen?"

Ich schüttelte den Kopf: „Nein danke." Er zögerte: „Wirklich nicht?" Ich schüttelte den Kopf und schloss auf. Er warf einen schnellen Blick in die Wohnung und nun wurde es mir wirklich zu blöd: „Sag mal, was ist denn dein Problem! Hör auf meine Wohnung zu betrachten, okay!" Er kniff die Augen zusammen, nickte dann, und meinte: „Ja, das bekommt man als Dank von Leuten wie dir. Du wirst niemals gut genug sein! Nicht für ihn. Idiot." Zum Ende wurde er immer leise, denn er entfernte sich immer mehr von mir, doch in mir wurde ich fast panisch. Gut genug für wen???! Einen Jungen, für Ihn? War er bei der Party dabei gewesen?? Oh Shit. Was wusste er? Schnell schloss ich die Tür. Oh no. Ich werde wahnsinnig.

Ich muss ins Bett. Meinen Rausch ausschlafen. Ich taumelte in die Küche, machte ziemlich Krach, wunderte mich, dass Ace nicht aufwachte und ging zum Bett. Ich sah wie Ace schlief. Friedlich. Hoffentlich hatte er morgen mehr Kopfschmerzen als ich! Verdient. Ich musterte ihn. Meine Hand berührte sein Arm. Meine Hände waren kalt. Ich war wahrscheinlich zu lange draußen gewesen. Sein Arm war warm. Schien fast zu brennen. Plötzlich war da eine viel zu schnelle Bewegung für mein Gehirn und er schlug meine Hand weg. Ts. Au. Wenn er wüsste, dass er mich gerade geschlagen hat, dann hätte ich ihm das zwanzig Mal zurückgegeben. Ich stapfte zu meinem Bett. Ließ meine Hose runter zog mein T-Shirt aus und warf mich ins Bett. Alles weitere bekam ich nicht mit. Am nächsten Morgen würde ich mir wünschen, ich hätte mich zugedeckt. Denn es war kalt.

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