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Ayla

Langsam drehte ich mich um und blickte in blaugrüne Augen.

„Ayla schau mich nicht so dämlich an und gib mir eine Antwort. Ich bin nicht dein Bruder, aber ich hab immer noch das Recht dir auch etwas zu sagen. Wer war dieser Typ?!", fragte mich Nima etwas gereizt.

Mein Atem wurde schwächer, als er sich mir näherte und mich vollkommen ernst ansah.

So kannte ich ihn nicht. Überhaupt nicht.

„N-Nima, es gibt wirklich für alles eine Erklärung. Doch jetzt ist wirklich nicht der Zeitpunkt dafür", stotterte ich und senkte meinen Blick.

Wir waren gute Freunde und bei ihm konnte ich natürlich Ich sein, aber trotzdem war er viel älter. Außerdem hatte ich großen Respekt vor ihm. Genau so wie vor Cem Abi.

Zuna und Azet waren da noch etwas lockerer.

„Ich werde nicht warten. Wenn du mir jetzt keine Erklärung gibst, werde ich mit Ensar reden", meinte er ernst.

Ich schüttelte hastig mein Kopf und sah ihn flehend an.

„B-Bitte Nima, ich werde es dir erklären. Wirklich, aber nicht heute", bat ich ihn.

Er schüttelte den Kopf und drehte sich um.
Ängstlich folgte ich ihm, bis Dardan direkt vor ihm stehen blieb und ihn zurückdrückte.

„Du wirst nicht zu Eno gehen. Ich weiß viel von diesem Typen und kann dir versichern, dass er erstmal keine Gefahr für uns sein wird. Also beruhige dich Nima. Ich werde es nicht zweimal sagen. Ich, beziehungsweise wir bitten dich darum, jetzt einfach nicht nachzufragen und auf keinen Fall zu Ensar zu gehen. Bitte", meinte Dardan voll ernst.

Nima schien nun komplett verwirrt zu sein und blickte zwischen uns beiden her.

„Ich mach es nur für euch. Aber ihr werdet mir noch dieses Wochenende sagen, wer dieser Enes ist und was er mit euch zu tun hat!"

Erleichtert sah ich zu Dardan und nickte Nima dankend zu.

„Ich danke dir! Und versprochen, du wirst es nach deinem Konzert morgen, erfahren", meinte ich fest überzeugt und umarmte ihn.

Er erwiderte meine Umarmung, schlug mit Dardan nochmal ein, bevor wir wieder die Shishabar betraten.

„Wo wart ihr denn solange?", fragte natürlich Ensar als erstes.

„Mir ging es nicht gut Abi. Ich saß draußen, bis Nima und Dardan gekommen sind", erklärte ich ihm und setzte mich hin.

Er nickte nur und strich mir über den Rücken.

„Tamam (okay). Wenn du willst, kannst du nach Hause fahren. Ich kann Melek und Derya auch bringen", meinte er fürsorglich und küsste meine Stirn.

Sofort fühlte ich mich schlecht.

Während er so fürsorglich zu mir war, log ich ihn an.
Noch nie hatte ich meinem Bruder so dreist ins Gesicht gelogen.

„W-Wenn das für euch okay ist", meinte ich in die Runde und guckte zu meinen Mädels.

„Natürlich", schoss es aus allen.

Ich lächelte und stand auf. Nachdem ich die Jungs umarmte, zog ich die Mädchen nochmal in meine Arme.

„Berra, Aleyna es war echt cool euch kennenzulernen. Wir sehen uns morgen auf dem Konzert", meinte ich grinsend.

Die Mädels freuten sich natürlich auch und wünschten mir noch eine gute Besserung.

Mit einem unguten Gefühl verließ ich dann die Shishabar.

Mit dieser Lügerei kommst du nicht weiter Ayla.
Irgendwann kommt alles ans Licht...

Melek

Nachdem Ayla weggefahren ist, wusste ich natürlich, dass etwas faul war.

Später werde ich sie noch ausfragen, aber heute Abend würde ich sie erstmal in Ruhe lassen.

Zwei Stunden später standen wir dann auch auf und verließen die Bar.

Aleyna, Berra und Aliş fuhren gemeinsam.
Die Jungs hatten irgendwelche Fahrgemeinschaften gebildet und fuhren kurz vor uns weg.

Derya und ich stiegen bei Ensar im Auto ein.

Da er meinte, dass ich mich ruhig nach vorne setzen kann, tat ich es einfach.

Die Fahrt verlief sehr still, bis Derya ausgestiegen war.

Als sie im Haus verschwand, begann Ensar zu reden.

„Geht es dir gut?"

Eine Frage, die er mir nie zuvor gestellt hatte. Wirklich NIE.

„Ganz okay. Dir?", harkte ich etwas unsicher nach.

„Ja, mir auch. Jetzt wo ich diese Pause und diese Ruhe habe, geht es mir etwas besser", erzählte er mir.

Ich lächelte leicht und nickte.

Danach herrschte wieder eine Stille, bis er in meine Straße einbog.

„Was ich dich noch fragen wollte", begann er, als er vor meiner Haustür stehen blieb.

Aus irgendeinem Grund funkelten meine Augen voller schöner Hoffnungen.

„Ja?", fragte ich sehr neugierig und blickte ihm direkt in die Augen.

Er biss sich auf die Unterlippe und fuhr sich leicht durch das Haar.

„Wieso ist Ayla so komisch? Gibt es etwas, was ihr mir verschweigt?"

Da haben wir den alten Ensar und somit hatte er diesen Moment vollkommen zerstört.

Da es mich einfach nur enttäuschte und ich durch diese Fragen wütend wurde, antwortete ich ihm bissig zurück.

„Ich bin kein Objekt, dass du immer wieder ausfragen kannst! Es ist ihr Leben! Gute Nacht!"

Ich stieg aus seinem Wagen und knallte die Tür zu.

Wieso bin ich auch so dumm und habe gedacht, dass er mich besser kennenlernen will?!

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Irgendwie bringt mich dieses Kapitel zum Lächeln(:
hoffe es ist euch nicht allzu langweilig.
Wattpad ist einfach unfassbar. Diese Geschichte hat es mir auch ermöglicht bei den Wattys2019 mitzumachen. Krass 😳
Vielleicht kommt später noch ein Kapitel ♥️

Ölümsüz Unikat - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt