Ayla
Ich schluckte und beobachtete jeden einzelnen dabei, wie sie nacheinander aus der Hütte verschwanden.
Bevor Enes seine Boxhandschuhe von der Kommode nehmen konnte, hielt ich ihn an der Schulter fest.
„Enes ich", doch weiter kam ich nicht.
Veli kam erneut rein und rief viel zu laut nach ihm. Sofort löste ich mich von seiner Schulter, während er mich immer noch abwartend ansah.
„N-Nichts", antwortete ich auf seinen fragenden Gesichtsausdruck und verließ mit eiligen Schritten die Hütte.
„Söyle (Sag es)", meinte er, während er neben mir herlief.
Keiner von uns beachtete die große Menschenmenge, die sich um uns für den Kampf versammelt hatten.
„E-Es ist nichts. Viel Glück bei deinem Kampf", erwiderte ich und lächelte ihn ehrlich an.
Enes blieb stehen und hielt mich am Arm fest.
„Bekomme ich kein Glückskuss?", harkte er grinsend nach.
Ich lachte leicht auf und trat ihm einen Schritt näher.
„Du bekommst gleich einen Glückstritt in dein Allerwertestes", raunte ich und trat grinsend zurück.
Er biss sich lachend auf die Unterlippe und kehrte mir den Rücken zu.
Bevor er sich seine Boxhandschuhe anzog, zog er sich sein Tanktop aus und trat auf das Feld.
Sein Gegner war nur paar Zentimeter kleiner als er und von der Körperstatur ähnlich aufgebaut.
Den würde Enes locker weghauen!
„Seit wann seid ihr euch so nah?"
Überrascht blickte ich zu Ghassan, der sich mit Granit und Derya neben mich gestellt hatte.
Cece und Doğan mussten Enes natürlich beistehen und hielten wie bei jedem Kampf sein Wasser und sein Handtuch bereit.
„Wir stehen uns nicht nah. Wir versuchen uns nur zu verstehen und Freunde zu werden", murmelte ich und konzentrierte mich wieder auf Enes.
„Freunde...verstehe", kicherte Granit.
Natürlich ignorierte ich seine Aussage und beobachtete Nima und Dardan auf der anderen Seite, wie sie ebenfalls konzentriert den Kampf verfolgten.
Die erste Runde begann, während ich ständig Blicke mit Dardan austauschte.
Er grinste mich durchgehend an und schob irgendwelche Faxen. Zwischendurch konnte ich mich nicht vor Lachen halten und schob miese Lachkicks.
Natürlich lenkte ich mich somit voll von dem Kampf ab und bemerkte nicht, wie Enes ein paar Schläge in die Rippen kassierte.
Durch sein Brüllen, kam ich letztendlich wieder zu mir.
Meine Augen weiteten sich, als Enes in der letzten entscheidenen Runde auf dem Boden lag und versuchte aufzustehen.„Enes steh auf! Komm schon Unikat. Du bist die Zukunft! Du schaffst das!", schrie Cece und feuerte ihn an.
Doğan beobachtete das ganze und hielt Veli anscheinend davon ab, komplett auszurasten.
Was ist mit diesem Typen nur los?! Wenn Enes einen Kampf verliert, ist es doch kein Weltuntergang. Aber natürlich, das Geld ist ja wichtiger!
Enes rührte sich nicht weiter und krümmte sich leicht vor Schmerz.
Sein Gegner stand daneben, während der Schiedsrichter das Geschehen beobachtete.
„Wenn du gleich nicht aufstehst, wars das!", schrie Doğan.
Die Besorgnis in der Stimme, seines besten Freundes, war herauszuhören.
Ich konnte mir das nicht mehr länger ansehen und quetschte mich an den anderen vorbei, bis ich direkt vor Enes im Feld stehen blieb.
„Ey was tust du da?! Geh vom Feld runter!", schrie mich der Schiedsrichter an.
„Der Kampf ist nicht vorbei!", schrie ich angepisst zurück und hockte mich neben Enes.
„Enes Meral! Jetzt beweg deinen Hintern und steh verdammt nochmal auf. Du wirst dem Typen jetzt zeigen wo es lang geht und wer du wirklich bist. Denn du bist nicht nur irgendein, sondern ein unsterblicher Unikat!Also jetzt bewegen deinen Arsch und versohle ihn bis zum geht nicht mehr", brüllte ich ihn an.
Kurz darauf sprang ich wieder auf und trat aus dem Feld.
Enes hob seinen Kopf und blickte dann mit einem frechen Grinsen zu mir herüber.
Dann sprang er urplötzlich auf und kniete auf dem Boden.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich in einer Millisekunde.
Mit einem provozierenden und teuflischen Grinsen, kehrte er sich um und stieg wieder in den Kampf.
Ein zufriedenes Lächeln baute sich auf meinen Lippen auf, als er nur drei Schläge brauchte, um den Gegner zur Strecke zu bringen.
Der Pfiff für das Ende ertönte, bis die Menschenmenge begann nach Enes zu schreien und ihn für seinen Sieg zu beglückwünschen.
„Vay be, was für eine Show", quietschte Derya neben mir.
„Du hast es drauf kleine. Ich denke nicht, dass ich mir Sorgen um dich machen sollte. Du hast dich echt gut gemacht", meinte Ghassan und schlug bei mir mit der Faust ein.
„Bin stolz auf dich kleine. Wenn du ihn weiter so unterstützt, wird er immer gewinnen", meinte Granit.
Ich musste schmunzeln und erwiderte dann Dardan's Umarmung, als er mich umarmte.
„Irgendwie hab ich Hunger. Habt ihr Bock auf McDonald's?", fragte Nima dann und schlug ebenfalls mit mir ein.
Wir lachten, aber stimmten natürlich zu.
„Es wird Zeit zu gehen", murmelte ich und wir liefen los.
Ich drehte mich nochmal kurz um und sah Enes bei Cece, Doğan und Veli, die umgeben von irgendwelchen Mädchen und anderen Typen waren.
Kurz darauf trafen sich unsere Blicke.
Aus irgendeinem Grund, schaffte ich es nicht, ein Lächeln zu unterdrücken.
Und komischerweise lächelte er zurück und formte mit seinen Lippen ein „Dankeschön."
Ich lächelte nur weiterhin und kehrte ihm dann wieder meinen Rücken zu.
Bis zum nächsten Mal Enes Meral.
-
Boah eigentlich sollte ich das Wetter genießen, aber es ist echt ätzend.
Und nichtmal Schreiben möchte ich, da mich das Wetter irgendwie komplett schwach macht. Ich weiß nicht ob ihr das kennt oder so😂
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Ölümsüz Unikat - Mero428
Fanfiction„Das ist erst der Anfang Ayla. Ich will das du weißt, dass meine Vergangenheit nicht einfach war. Durch die Kämpfe habe ich endlich verstanden, wer ich wirklich bin. Das dieser Schmerz und diese Wunden einfach zu mir gehören. Sie machen mich zudem...