Enes
Mit zittrigen Händen stehe ich nun vor meinem Erzfeind und seinem Sohn.
Zwanzig Minuten vorher
„Na Enes? Bist du bereit, eine weitere Person in deinem Leben zu verlieren, die du so sehr liebst?"
Ich spannte mich regelrecht an und verstärkte meinen Griff um mein Handy.
„Wer bist du und was willst du?!", antwortete ich aggressiv und zitterte bereits.
„Dachtest du ernsthaft, dass ich es auf Veli oder Cecilje abgesehen hätte? Oder gar Ayla und Ensar? Du allein Enes, du allein bist es, den ich versucht habe zu erreichen", raunte diese tiefe Stimme.
Ich biss mir auf die Unterlippe und schluckte schwer.
„Was willst du von mir?"
„Erinnerst du dich etwa nicht mehr? Wie meine Männer deine Eltern umgelegt haben... das waren noch so wundervolle Zeiten Enes Meral", raunte er.
Ich zuckte zusammen, weil mich diese Antwort komplett auseinander brachte.
Mein ganzer Körper bebte und meine Tränen blitzten vor Wut in meinen Augen.
„Und die Person, die es auf Ayla abgesehen hat, ist auch einer meiner Männer gewesen. Leider erwischte es dich beim ersten Mal und beim zweiten Mal war es ihr Bruder Ensar. Schade... aber jetzt ist es umso besser. Jetzt habe ich beide bei mir und kann dich somit her locken. Wie findest du das? Guter Plan oder?"
Sein Lachen machte mich noch aggressiver.
„WAS WILLST DU VON MIR?!", brüllte ich.
„Ich will das du einen Job für mich erledigst, den dein armseliger Vater nicht vollenden konnte", flüsterte er.
Mein Herz machte einen Aussetzer, als er meinen Vater erwähnte.
„Ich werde deine dreckigen Arbeiten nicht erledigen. Rede nie wieder so über meinen Vater und lass meine Freunde in Frieden. Klären wir das vernünftig!", entgegnete ich.
„Vernünftig klären? Du bist so ein Feigling Enes Meral!"
Ich lachte bitter auf und lehnte mich in den Türrahmen.
„Ich bin ein Feigling? Das glaube ich nicht. Warum hast du meine Eltern nicht eigenhändig umgebracht? Warum hast du es deine Männer erledigen lassen? Du bist DER FEIGLING! Nicht ich!"
Im Hintergrund hörte ich erneut ein Lachen, bis ich ihr Schluchzen wahrnahm.
„E-Enes i-ich... es tut mir leid."
„AYLA!", schrie ich und presste das Handy an mein Ohr.
„Es tut mir leid, dass es soweit kommen musste. Wäre ich nicht in dein Leben gekommen, wäre das alles nie passiert", flüsterte sie zerbrechlich.
„Rede kein Quatsch Ayla. Ich werde jetzt kommen und dem ganzen ein Ende setzen! Endgültig!"
Daraufhin hörte ich erneut ihr Schluchzen, bis ich wieder das armselige Lachen seinerseits hörte.
„Sei in 15 Minuten da. Auf dich wartet noch eine weitere Überraschung!"
Er legte letztendlich auf.
Ich kniff meine Augen zusammen und bat Veli und Veysel mir nicht zu folgen.
Da sie alles mitbekommen haben, stritten sie es jedoch ab.
„ICH HABE SO EINEN RESPEKT VOR EUCH! Aber das geht nicht! DIESES MAL muss ich es selbst erledigen!"
Ich atmete tief ein und aus und verließ das Haus, bevor ich zurück nach Wiesbaden fuhr.
Wie erwartet parkten drei Bullis die Wohnung von Ensar und Ayla zu.
Mit schnellen Schritten näherte ich mich dem Gebäude und klingelte stumm.
Mein Herz raste, als mir eine viel zu bekannte Person die Tür öffnete.
„Schön dich wiederzusehen", raunte mir Neo entgegen.
Meine Körperhaltung fror ein, als seine Augen wie gebannt in meine starrten.
Neo mein Kampfgegner.
Der, der es damals schon auf Ayla abgesehen hatte.
„Mein Vater erwartet dich schon."
Und da tauchte sein teuflisches Grinsen auf, was mich Sturz wütend machte.
Ich drängte mich an ihm vorbei und blieb im Wohnzimmer stehen.
Ayla's glasigen Augen durchbohrten meine, als ich sie mit Ensar und Melek auf dem Boden knien sah. Sie waren gefesselt und ihre Münder waren zugeklebt.
Mein Atem stockte erneut, als zwischen den unzähligen Männern ein älterer auftauchte. Schließlich tauchte auch Neo neben ihm auf, wobei ich nicht realisieren wollte, dass sein Vater, der Mörder meiner Eltern war.
Gegenwart
„Es ist an der Zeit, dass du deine Aufgabe erledigst!", raunte er grinsend.
Hasani.
Ich war mir sicher, dass er es war. Er war es zu hundert Prozent.
„Ich werde niemanden umbringen. Niemanden!"
Er lachte auf und trat einen Schritt näher, bis er Ayla an den Haaren fasste und zu sich hochzog.
Ich wollte auf ihn zu laufen, aber wurde von seinen Männern festgehalten.
„LASS SIE IN FRIEDEN! Wehe du krümmst ihr auch nur ein Haar!"
Während Ayla versuchte sich selbstständig zu wehren, bemerkte ich, wie Ensar vor Wut kochte und versuchte erfolglos um sich zu treten.
Melek saß still dort und hatte ängstlich den Blick auf den Boden gesenkt.
„Ich hab eine Idee", meldete sich Neo dann grinsend und flüsterte seinem Vater etwas ins Ohr.
Ich spannte mich an, als sein Vater begann zu grinsen und mich dann wieder anzusehen.
„Du kämpfst gegen meinen Sohn. Ein letztes Mal, da ihr beide anscheinend noch eine Rechnung offen habt. Wenn du gewinnst, werde ich dich für immer in Frieden lassen sowie deine Freunde und die Menschen, die dir wichtig sind. Wenn mein Sohn gewinnt, werden deine Freunde mit dir untergehen."
Ich biss mir auf die Unterlippe und ballte meine Hände zu Fäusten.
„Deal?", harkte Hasani kurz darauf nach und streckte mir seine Hand entgegen.
„Deal", brummte ich und guckte ihn nur abwertend an, ohne seine Hand entgegen zu nehmen.
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Wenn ihr euch nicht mehr sicher seid, wer Neo ist, schaut bei Kapitel 16 vorbei!
Wir nagen uns dem Ende Leute.... schon sehr bald ♥️
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Ölümsüz Unikat - Mero428
Fanfiction„Das ist erst der Anfang Ayla. Ich will das du weißt, dass meine Vergangenheit nicht einfach war. Durch die Kämpfe habe ich endlich verstanden, wer ich wirklich bin. Das dieser Schmerz und diese Wunden einfach zu mir gehören. Sie machen mich zudem...