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Ayla

„W-Was tust du hier?"

Er setzte sich ein kleines Lächeln auf und drückte mir zwei Bueno Packungen in die Hand.

„Du siehst nicht so glücklich aus, mich zu sehen. Ich kann auch wieder gehen. Aber die Buenos nehme ich dann wieder mit", meinte er lachend.

Ich lächelte nun breit und zog ihn mit in die Wohnung.

Während er sich die Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, machte ich die Tür zu und blieb für einen Moment fassungslos und sehr überrascht im Wohnzimmer stehen.

Nachdem ich wieder zu mir gefunden hatte, lief ich ihm hinterher und sah, dass er es sich bereits gemütlich auf dem Sofa gemacht hatte.

„Du hast ohne mich Pizza gegessen? Ich fasse es nicht", rief er empört und lachte dann.

„Salak (Idiot)", erwiderte ich nur und setzte mich mit Abstand neben ihn.

„Geht es dir wieder besser?", unterbrach ich dann die komische Stille.

Er atmete tief ein und aus und rückte näher zu mir.

„Was denkst du wie es mir geht? Es ist okay. Meine Verletzung ist fast schon verheilt. Der Arzt meinte ja, dass meine Organe nicht beschäftigt wurden und die Wunde auch nicht zu tief war", murmelte er.

Ich nickte bestätigend und freute mich innerlich sehr.

„Und wie verlaufen die Prüfungsvorbereitungen? Bald ist es soweit oder?"

Ich blickte in seine rehbraunen Augen und lächelte ihn mit einem guten Gefühl zu.

„Ayla man! Du bist komisch", murmelte er dann und griff nach den Buenos.

Ich schluckte schwer und griff ebenfalls nach den Buenos.

„Ich benehme mich nicht komisch", erwiderte ich und seufzte.

„Ayla", rief er und hielt mich davon ab, einen Bueno aus der Packung zu nehmen.

„Enes!", entgegnete ich ihm dann grinsend und schnappte mir beide Packungen aus seiner Hand.

Er guckte mich mit einem fassungslosen Blick an und riss dann beide Packungen aus meinen Händen, um diese dann auf die andere Seite der Couch zu schmeißen, um mich gegen die Couchlehne zu drücken.

Erschrocken fielen meine Hände auf seine Schultern, während meine Augen seine Halsadern fixierten.

Mein Atem wurde schwächer, als er sich zu mir herunter beugte und seine Stirn schmunzelnd an meine drückte.

Verdammt, es fühlte sich so gut an.

„Das im Krankenhaus", begann er und sah mich weiterhin an.

Er seufzte und legte seinen Kopf dann etwas schräg.

„Erinnerst du dich noch daran, was ich dir gesagt habe? Bevor ich wieder eingeschlafen bin...."

Ich atmete tief ein und aus und nickte.

„Ja, ja aber das war eh seltsam. Der Arzt meinte, dass das ganz normal sei. Die Tabletten haben dich dazu gebracht, komisches Zeug zu sagen", murmelte ich.

Daraufhin schloss er seine Augen und schüttelte langsam seinen Kopf.

„Nein! Also ja, die Tabletten haben die Schmerzen deutlich erträglicher gemacht, doch meine Worte waren ernst gemeint. Du bist so eine starke und selbstbewusste Person Ayla. Als ich gesagt habe wie wunderschön du bist, meinte ich es auch ernst. Und das ich wollte, dass du mich küsst, dass"-

Ich schluckte schwer und drückte ihn vorsichtig von mir.

„Das war nur Schwachsinn", beendete ich meine Vermutung.

„Nein, so ist es eben nicht. Ich hab keine Ahnung, was der Arzt zu dir gesagt hat, aber ich war ganz bei mir. Boah ich weiß nicht was mit mir los ist, aber du bist mir so wichtig geworden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie groß meine Angst geworden ist, als ich gesehen habe, wie dieser Typ bei euch einbrechen wollte. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich in deiner Gegenwart benehmen soll. Du und deine Sicherheit kreisen mir ständig um die Gedanken. Ich hab das Gefühl, dass ich dich in das Ganze mit hineingezogen habe. Dabei wollte ich nie, dass es jemand auf dich absieht. Das wollte ich nie!"

Er klang so verzweifelt und lehnte sich erschöpft gegen die Couch.

Ich schluckte schwer und schüttelte auf Anhieb den Kopf.

„Hör auf sowas zu sagen Enes. Wenn es deine Schuld gewesen wäre, dann hätte ich mich nie auf das alles einlassen müssen. Ich allein bin geblieben, um dich weiterhin sehen zu können. Seit Tag 1 wollte ich zurück nach Rüsselsheim und wissen was du dort so treibst. Dein Leben hat mir so viel weis gemacht und hat mir so viel anderes gezeigt. Wie kannst du ernsthaft denken, dass es deine Schuld sein könnte? Ich wollte dich, ich wollte dich ganz allein wieder sehen. Verstehst du jetzt den Unterschied? Es ist mir nicht wichtig, ob du einen Kampf gewinnst oder verlierst. Es ist egal, wie du aufgewachsen bist und wie du dein Geld verdienst. Du und deine Ausstrahlung haben mich davon überzeugt, wie winzig diese Erde überhaupt sein kann. Es ist nicht wichtig, wie ich aufwachse oder wer um uns herum lauert. Ob wir in Gefahr sind oder nicht, denn es war mir wichtig, dich und deine Welt kennenzulernen. Du hast mich fasziniert. Das erste Mal, als ich eure Lagerhalle betreten habe, warst du so kalt und grob zu mir. Aber ich habe gesehen und erfahren, dass du auch anders sein kannst. Enes du hast so vieles durchgemacht. Deine Vergangenheit hat mir zwar nicht viel verraten, aber es war genug. Es war genug, weil ich weiß, dass du auch tief in dir Gefühle hast. Du hast wahrscheinlich Dinge erlebt, die nicht viele nachvollziehen können. Aber weißt du was? Es ist egal, wie du bist oder wie du erscheinst. Du hast mir bewiesen, dass dir das alles auch nicht so wichtig ist. Die Menschen um dich herum, sind dir wichtiger, als du es für dich jemals selbst sein wirst. Du beschützt die Menschen, die dir wichtig sind und vergisst dich dabei selbst. Dafür bewundere ich dich so sehr!"

Ich senkte meinen Blick und starrte auf meine Hände, da ich es nicht schaffte, ihm in die Augen zu sehen.

Mein Atem spielte verrückt, als er seine Hand an meine Wange legte und mich dazu brachte, ihm in die Augen zu sehen.

„Wieso bist du nur auf eine verrückte Art so mutig und so ehrlich? Wie hast du mein Leben auf den Kopf gestellt? Wie hast du es geschafft, mein Leben von jetzt auf gleich zu verändern?Wieso bist du nur so schön Ayla?"

Mein Atem setzte für einen Moment aus, als er mir mit dem Gesicht etwas näher kam.

„Vielleicht sollten wir jetzt Buenos"-

„Wir sollten nicht", beendete er meinen Satz und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns.

Dann geschah es.

Er küsste mich.

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Ich weiß, der Cut wird euch nicht gefallen, aber das musste sein.
In den letzten zwei Tagen habe ich immer weniger Zeit, weil ich wieder mehr was mit meiner Familie unternehme. Und da wir jetzt unser Opferfest haben, ist es einfach schwieriger. Ich wünsche jedem ein tolles Fest und verbringt viel Zeit mit euren Familien und Freunden ♥️

Ölümsüz Unikat - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt