Your World in Flames

Chapter 2

Gelangweilt knibbelte ich an meinen schwarz lackierten Fingernägeln und beachtete kaum die Worte von Mr. Nell, die er über... ach irgendwas eben verlor. Erst ein Stoß in meine Rippen erweckte mich aus meiner Trance.

"Erde an Roxy, was ist denn los mit dir?", fragte mich Pam und zog die Augenbrauen zusammen.

"Na was wohl", brummte ich genervt und nickte knapp zu unserem Geschichtslehrer, "Der schläft ja fast selbst ein, wie soll ich dann wach bleiben?"

Doch meine Freundin schüttelte nur ihren dunkelbraunen Kopf. "Das meine ich nicht, du wirkst irgendwie... abgelenkt. Nachdenklich."

Ich zuckte mit den Schultern.

In Wahrheit hatte ich die letzten Abende noch ziemlich lange über die Sache im Supermarkt nachgedacht und bereute es irgendwie, nicht nachgesehen zu haben was dieser Nate da klauen wollte.

Wie wichtig konnte etwas für zwei Dollar bitte sein, um dafür im schlimmsten Fall zur Polizei zu müssen?

"Bin nur müde", lenkte ich ab, "Wie war Scotts Party?"

Wie auf Kommando verdrehte sie die ebenholzfarbenen Augen. "Der Gastgeber war halt scheiße, aber sonst war's echt cool. Nur war dein Lover echt enttäuscht, dass du nicht da warst."

"Er ist nicht mein Lover!", zischte ich so laut, dass sich einige Köpfe zu mir drehten. Augenverdrehend nahm ich Pams Lachen zur Kenntnis.

Sie wusste, dass ich den Kerl gar nicht abkonnte und liebte es daher, mich immer mit ihm aufzuziehen. Vorallem weil er mich im Gegensatz zu ich ihn wohl ganz gut fand, wobei ich imnernoch der Meinung bin, dass er mich nur für's Bett wollte. So wie alle anderen vor mir.

Meine Gedanken wurden durch ein lautes Klopfen an der Tür unterbrochen und mein Kopf zuckte sofort nach oben. Genauso interessiert wie die anderen und froh über die Unterbrechung musterte ich die Tür, bis sie aufschwang.

Heilige Kacke, Models.

Tja, das dachte sich wohl auch der Rest des weiblichen Anteils hier, denn einige begannen sofort zu kichern, andere zu tuscheln. Pam und ich wechselten nur einen verwirrten Blick.

Mr. Nell dagegen fing an zu lächeln. "Ah, die Neuankömmlinge, herzlich Willkommen. Wollt ihr uns sagen, wie ihr heißt?"

"Ja."

"Nein."

Der Erste mit den hellbraunen Haaren sah den anderen finster an, der nur die Augen verdrehte.

Das kann doch nicht...

Korrigiere: Seine verdammt nochmal unbeschreiblichen, nicht zu vergleichenden grünen Augen verdrehte.

Innerlich seufzend sank ich in meinen Stuhl, aber wenigstens konnte ich ihn ohne diese Kapuze jetzt intensiv betrachten. Seine Haare waren irgendwas zwischen blond und braun und harmonierten wunderbar mit seinen Augen. Er hatte ein ziemlich markantes Gesicht und volle Lippen, doch seine Mundwinkel hingen genervt nach unten und ließen ihn verdammt kalt wirken. Das schwarze Shirt betonte seine definierten Muskeln und zeigte, dass seine Arme mit Tattoos bedeckt sind. Viele interessante kleine Bildchen stachen mir ins Auge und ich ertappte mich dabei, wie gerne ich sie näher betrachtet hätte. Ich wunderte mich ehrlich gesagt nicht, dass schon einige Weiber hier mit ihren Wimpern klimperten wie verrückt.

Der andere begann zu sprechen. "Also das hier ist Nate", dieser nickte unbeeindruckt, "Und ich bin Zayn Adams, sein Bruder. Wir sind 19 und vor kurzem aus Florida hergezogen, weil-"

"Sie müssen nicht unsere Lebensgeschichte erfahren", brummte Nate und ließ seinen Blick im Raum umher schweifen. Als sein Grün auf mein Blau traf stoppte er kurz, zeigte jedoch keine Reaktion.