Es war verdammt schwierig, die Kontrolle über das Motorrad auf der rutschigen Straße zu behalten und der dichte Regen schränkte meine Sicht ein. Meine Haare klebten nass in meinem Gesicht aber ich muss zugeben, es war ein verdammt gutes Gefühl durch den Regen zu rasen. Das bisschen Angst in meinem Körper wegen des fehlenden Helmes gab den richtigen Kick und so fuhr ich dauergrinsend durch die Stadt, bis ich schließlich vor Nates Haus ankam.Ich klingelte, mehrmals sogar, aber es machte niemand auf. Frustriert lief ich auf die Garage zu, aber natürlich ging die nicht auf. Klar.
Also versuchte ich Nate noch einmal anzurufen, doch auch da ging er nicht ran. Genervt bildete ich mit meinen Händen einen Trichter um meinen Mund und hoffte, dass vielleicht das etwas bringen könnte.
"NATE!", rief ich so laut ich konnte. In einem Zimmer ging das Licht an und ich lächelte. "KOMM RAUS!"
Grinsend stellte ich fest, dass ein Fenster geöffnet wurde. Mit zugekniffenen Augen wegen des Regens sah ich nach oben. Ein verdutzter Nate starrte zu mir herab, die Haare wild vom Kopf abstehend.
"Was zur Hölle machst du hier, Rox?"
Wie eine Lottofee deutete ich mit meinem Arm hinter mich auf sein Motorrad. "Hab was vorbei gebracht."
Das Fenster ging mit einem lauten Knall zu, Sekunden danach schwang die Haustür auf und jetzt erschien ein ziemlich wütender Nate.
Stimmungsschwankungen wie eine Schwangere...
"Bist du eigentlich bescheuert?", bellte er laut und ich zuckte wegen seiner plötzlichen Veränderung zusammen. "Verdammte Scheiße nochmal, wie dumm bist du bitte?"
Empört sah ich ihn an. "Was geht denn jetzt bitte bei dir falsch?", giftete ich angepisst, "Wenn du eben wie vom Erdboden verschluckt bist musste ich halt dein Motorrad hier her bringen! Und mich mit dem Dad von Denise anlegen, der ein verdammtes Arschloch ist und die Maschine verschrotten wollte! Wäre ein Danke echt zu viel verlangt?"
Mit einem Schritt war er bei mir und schloss mich fest in die Arme. Überfordert wie ich war, tat ich es ihm einfach nach und musste feststellen, dass ich dieses Gefühl seiner Arme um meinen Körper sehr mochte.
"Fuck Rox, du hättest draufgehen können", murmelte er in meine nassen Haare und mein Herz setzte aus.
War er deshalb so sauer? Weil mir etwas hätte passieren können?
Beruhigend strich ich über seinen Rücken, der von dem immer nasser werdenden T-Shiet bedeckt war. "Mir geht's gut Nate", sagte ich leise.
"Du hattest nicht einmal einen Helm!" Schuldbewusst sah er mich an.
"Den hast du auch nie", erwiederte ich schulterzuckend.
Er schüttelte langsam den Kopf. "Bei mir ist es anders." Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben, sagte aber nichts weiter. "Komm mit rein, du bist klitschnass", sagte er schließlich und wollte mich an der Hand in das Haus ziehen, aber ich sträubte mich.
"Aber das Motorrad!" Mein Blick schnellte zu dem schwarzen, nassen Baby hinter mir und ich konnte Nate lachen hören, als er um mich herum ging und dann die Maschine in die Garage schob.
"Du bist unglaublich Rox", lachte er als wir ins Haus gingen und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an, der mich von innen heraus wärmte.
Lachend warf ich meine nassen Haare über meine Schulter. "Erzähl mir was Neues", sagte ich gespielt eingebildet und nahm dankend das Handtuch an, das er mir überreichte.
"Ich mag dich."
"Auch nicht neu." Ich grinste breit.
"Es tut mir leid, dass ich mal wieder scheiße zu dir war. Das hast du nicht verdient."
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Your World in Flames
Teen FictionBeendet ✔️ Roxanas Leben ist ziemlich gewöhnlich. Ihre Eltern arbeiten viel und zusammen mit ihren Freundinnen Pam und Mo will sie eigentlich nur die Highschool überleben. Irgendwie. Allerdings wird ihre gewohnte Welt auf den Kopf gestellt, als sie...