Chapter 47

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Ich unternahm in den nächsten Tagen viel mit Nate und war daher so glücklich wie schon lange nicht mehr. Selbst wenn wir nur nebeneinander lagen und nichts sagten, war ich einfach total zufrieden. Auch die Tatsache, dass Nate etwas fröhlicher zu sein schien als in den Wochen davor war für mich schön mitanzusehen.

Mittlerweile war Mittwoch und ich war gerade Zuhause bei den Jungs, da meine Eltern ausnahmsweise den ganzen Tag schon Daheim waren und mir mit ihrer Anwesenheit auf die Nerven gingen. Nate hatte nach der Schule für Zayn und mich gekocht, allerdings konnte niemand diese total versalzenen Nudeln essen ohne zu sterben, weshalb wir uns doch Pizza bestellt hatten.

"Also im Ernst, dass du nicht mal Nudeln kochen kannst ist schon schockierend", meinte ich kopfschüttelnd nachdem ich das Telefonat mit dem Pizzaservice beendet hatte.

Entschuldigend zuckte Nate mit den Schultern. "Sorry", nuschelte er und kratzte sich im Nacken, was so süß war, dass ich Lächeln musste.

"Im Knast gibt's eben keinen Kochkurs", schnaubte Zayn belustigt, der die Salznudeln in den Mülleimer schüttete. Für den Kommentar erntete er einen Schlag auf den Hinterkopf von seinem Bruder.

"Halt den Mund und hab Respekt vor deinem älteren Bruder!", mahnte Nate und sah den Blauäugigen erhaben an. Irritiert runzelte ich meine Stirn.

Empört riss Zayn den Mund auf. "Du bist gerade mal drei Minuten älter!"

"Die besten drei Minuten meines Lebens."

Ich konnte mir ein leises Lachen nicht unterdrücken und prompt drehten sich beide Köpfe zu mir. "Ihr zwei seid bescheuert", meinte ich kopfschüttelnd.

Zayn kam um den Tisch, an dem ich saß und legte schmunzelnd einen Arm um meine Schulter. "Aber du magst uns trotzdem, nicht wahr Schatzi?"

Lächelnd nickte ich und küsste Zayn freundschaftlich auf die Wange. "Und wie, ihr zwei Idioten." Nate zog bei meiner Geste grinsend seine Augenbraue nach oben, weshalb ich ihm augenverdrehend einen Luftkuss zuhauchte, was ihn etwas zufriedener stimmt.

Ein klingelndes Handy unterbrach die entspannte Atmosphäre und nach einem leisen Seufzen hob Nate ab. Um seinen Anrufer besser zu verstehen verließ er den Raum und kurz darauf hörte ich, wie er die Treppe nach oben ging. Vermutlich um in seinem Zimmer Ruhe zu haben.

"Er ist glücklich", meinte Zayn plötzlich und lenkte somit meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit auf die Tür gestarrt, aus der Nate vor ein paar Sekunden gegangen war.

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er meinen Blick bemerkte. "Wirklich Roxy, so habe ich ihn noch nie gesehen. Also nicht, dass ich mich daran erinnern kann. Du hast ihm gezeigt, dass sein Leben doch nicht so bedeutungslos ist wie es ihm immer gesagt wurde."

"Bedeutungslos?", fragte ich leise und spürte den Knoten in meiner Brust.

Zayn nickte. "Du hast es selbst gemerkt, Roxy. Er raucht, trinkt, oder besser gesagt trank oft mehr als gut für ihn war und fährt viel zu schnell und ohne Helm. Weil es ihm egal war, wenn ihm etwas passieren sollte. Wen würde es schon kümmern, wenn er nicht mehr da wäre?"

"Mich. Und dich", sagte ich mit fester Stimme und sah direkt in die himmelsblauen Augen mir gegenüber.

"Nur bei mir war es etwas anders. Ich wusste von Anfang an, was in seinem Leben abgelaufen ist. Aber wenn es um dich geht... Du warst die erste, die sich wirklich um ihn gekümmert hat, um jemand so kaputtes wie ihn und ihn nicht fallen gelassen hat. Du bedeutest ihm alles, Roxy. Nate würde für dich töten, wenn es nötig wäre um dich zu beschützen."

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