"Okay, warum eine Krone?", fragte ich Nate neugierig als wir beide bei mir Zuhause auf meinem Bett lagen. Unsere Arme berührten sich leicht und genau das ließ meine Haut brennen.Er lachte unsicher und fuhr sich durch die Haare. "Ich weiß nicht, irgendwie war das das Erste was mir einfiel als ich dich angesehen habe. Du bist unabhängig, stark und irgendwie... übst du eine gewisse positive Macht auf die Menschen um dich herum aus." Ich drehte meinen Kopf um ihn anzusehen und blickte direkt in strahlende Augen. "Wie eine Königin eben."
Das war mit Abstand eines der süßesten Sachen, die je jemand zu mir gesagt hatte und das solche Worte von Nate kamen, ließ mich beinahe meinen zweiten Herzinfarkt erleiden.
Ich lächelte ihn geschmeichelt an. "Das ist verdammt süß von dir", bemerkte ich und genau das ließ ihn ebenfalls lächeln.
Dann lehnte er sich auf seinen Arm um mich besser ansehen zu können. "Was bedeuten die Dreiecke?"
Ich lächelte. Die Frage war klar.
"Das ist ein Vaknut oder auch Wotansknoten genannt und kommt aus der nordischen Mythologie. Die drei Dreiecke stehen für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die alle miteinander verbunden sind und auch für Mut, Stärke und Kraft einer Person. Früher wurde das Zeichen von den Wikingern im Kampf getragen um den Gegnern Angst zu machen und ihre Überlegenheit zu symbolisieren und Odin, den Todesgott, auf ihre Feinde aufmerksam zu machen damit die Wikinger die Schlacht gewinnen konnten."
Nach meiner kurzen Geschichtsstunde über nordische Mythologie war es still in meinem Zimmer, nur unsere Atemgeräusche waren zu hören. Nates intensiver Blick bohrte sich direkt in meine Seele und ich fühlte mich vollkommen offenbart.
Und das Schlimme war: Es war nicht schlimm.
"So siehst du mich?", fragte er irgendwann ganz leise, seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Vorsichtig fuhr ich mit meinem Finger über die Dreiecke auf seiner gereizten Haut und nickte leicht. "Ja Nate, genau so sehe ich dich."
Es war die Wahrheit. Zwar sah ich auch, wie kaputt Nate war, aber vorallem bemerkte ich, dass er sich trotzdem nicht unterkriegen ließ und gegen was auch immer weiter ankämpfte. Manchmal kämpfte er sogar für seinen Bruder mit und obwohl ihn das zerstörte, gab er nicht auf. Denn eine weitere Bedeutung des Wotanknotens hatte ich ihm verschwiegen:
Opferungsbereitschaft.
"Und ich will, dass du deinen Kampf gewinnst. Den Kampf, der in der Vergangenheit begann, jetzt gerade noch immer stattfindet und in der Zukunft endet", mit einem sanften Lächeln fuhr ich über die schwarzen Linien, "Siehst du, es ist alles verbunden. Und ich weiß, dass du stark genug bist um das alles zu überstehen."
Das Grün in seinen Augen leuchtete so stark, dass ich fast geblendet wurde, doch ich erwiederte seinen Blick und hielt daran fest. Er sollte genau sehen, wie ernst ich das alles meinte.
"Roxana", seine plötzlich so raue und heisere Stimme jagte mir einen warmen Schauer über den Rücken, "Ich will dich gerade so sehr küssen."
Lunge an Luftröhre, wir brauchen Sauerstoff! Ich wiederhole: Wir brauchen Sauerstoff!
Schwer schluckend fiel mein Blick auf seine vollen und weichen Lippen und ich erinnerte mich daran, wie genau sie auf meine passten, wie zwei Puzzelteile und wie berauschend sein Geschmack war.
Ich sah wieder hinauf in seine mittlerweile verdunkelten und verlangenden Augen und spätestens jetzt war es vorbei.
"Dann tu es."
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Your World in Flames
Teen FictionBeendet ✔️ Roxanas Leben ist ziemlich gewöhnlich. Ihre Eltern arbeiten viel und zusammen mit ihren Freundinnen Pam und Mo will sie eigentlich nur die Highschool überleben. Irgendwie. Allerdings wird ihre gewohnte Welt auf den Kopf gestellt, als sie...