23. Das Ende eines Helden

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Das war der Moment. Der Moment, der alles entscheiden würde. Der Moment, wo es nicht länger um Leben und Tod ging, sondern ums Gewinnen. Es war egal, ob All Might starb oder nicht, nur das Ziel zählte noch. Während All for One ihn mit seiner Hand durchspießten, brach All Might sie ihm. Beide Männer schrien auf vor Schmerz. All Might's Körper verlor all seine Kraft und seine Muskeln verschwanden allesamt und alles was übrig blieb, war ein All Might, der beinahe wie ein Skelett aussah. Nur sein rechter Arm war muskelbepackt. Es sah so aus, als hätte er all seine Kraft auf nur einen Punkt in seinem Körper fokussiert, nämlich seinen Arm. Für einen letzten Schlag.

Er trat mit dem linken Bein nach vorne, und schwang seine enorme Faust in All for One's Gesicht. All Might stampfte ihn zu Boden - der wiederum erzitterte - und mehrere Erdschichten wurden vor der Wucht des Aufschlages aufgewirbelt. All Might sank zu Boden. Das war kein Sieg, jedenfalls nicht für die Allgemeinheit. Er würde seine Wunden nicht überleben, nicht so. Ein Mann näherte sich ihm. Es war Stonehenge. Tränen fielen auf All Might.

"Danke, dass du unseren Boss gerächt hast."

Diese Männer mussten Mydoriya wirklich lieben. Osore und Stonehenge, und alle anderen, die gerade gegen die Kreaturen kämpften, die All for One für den Kampf erschuf. All Might packte Stonehenge an die Schulter, rieß sich ein Haar aus und übergab es ihm.

"Gib dem jungen Mydoriya dieses Haar. Er soll es verschlingen."

Stonehenge war verwirrt.

"Bitte was?"

"Sag ihm folgendes: Er kann jetzt schon das Schicksal einer Stadt verändern, aber durch dieses Haar, kann er die Welt verändern. Wenn er irgendwie an meine DNA herankommt und sie aufnimmt - mit meinem Einverständnis - werden meine Kräfte ihm übertragen."

Stonehenge konnte für einen Moment nicht atmen. War das sein Ernst? All Mights Kräfte? An den Boss? Ihre Organisation würde mächtiger werden, als sie es sich hätten jemals vorstellen können.

"Richte Izuku etwas von mir aus."

"Hm?"

"Junger Mydoriya, auch du kannst ein Held sein."

Stonehenge verbeugte sich vor dem sterbenden All Might. Mittlerweile waren auch die anderen Helden da, die zu ihm eilten. Osore und Stonehenge versuchten zu flüchten und es gelang ihnen auch. Obwohl sie heute etwas gutes getan hatten, waren sie dennoch für viele Tode verantwortlich, die in dieser Stadt passiert sind. Sie mussten weg. Sie mussten Izuku finden.

Stain's Versteck

"Hey, endlich wach?"

Stain schaute Mydoriya fragend an. Izuku nickte. Er erinnerte sich an alles was passierte. Wie er gegen All for One känpfte und verlor. Wie er gedemütigt wurde. Knochen für Knochen in seinem Körper gebrichen wurde. Er würde dich rächen, irgendwann. Aber ohne richtiges Quirk hatte das keinen Sinn. Das warf Izuku zurück in die Realität. Man musste immer die Realität in Auge behalten. Izuku war gut als Mörder und Krimineller, aber niemals als Held. Ohne eine mächtige Fähigkeit, würde er niemals gewinnen. Er würde nur immer wieder und wieder leiden. Deku brauchte frische Luft. Er schnappte sich einen Mantel und ging hinaus. Egal was Stain mit ihm auch tat, er heilte schnell. Izuku ging die Treppen des Hochhauses hinauf, wo er und All Might zusammen über Izukus Zukunft geredet hatten. Er starrte stundenlang die Stelle an, wo All Might ihm sagte, er könnte kein Held werden. Er verspürte jedich etwas, anders als die letzten Monate. Es war ungewöhnlich. Seine Gefühle kehrten langsam zurück und er wusste nicht, wieso. Dann erinnerte er sich an etwas. Als er aufwachte, konnte er die Gedanken von Stain nicht lesen. Sein Quirk war weg. Wieso?

Deku weitete die Augen. Hatte All for One ihm sein Quirk während dem Kampf genommen, als ihm von All for One seine Knochen gebrochen wurden?

Dieser kranke Bastard. Er gab Izuku sein Quirk, damit er scheußliches tat, und jetzt nahm er ihm es wieder, damit er Schuldgefühle dauerhaft fühlte. Deku übergab sich. Wie konnte er all das nur tun? All das Blut, all die Menschenleben, all die Hoffnungen und Träume, die er an seinen Händen kleben hatte, drückten seinen Atem zu. Er war kein Held. Kein Schurke. Aber ein Monster. Er nägerte sich der Kante des Hauses. Schritt für Schritt. Seine Atmung wurde ruhiger und ruhiger, mit jedem Schritt, den er sich näherte. Mydoriya wusste, dass das der richtige Weg war. Jedenfalls dachte er das. Als er nun endlich an der Kante ankam, schaute er hinunter. Konnte er das wirklich tun? Ihn überkam die Angst, jedoch dominierten die Schuldgefühle.

"Es tut mir Leid...Mama...All Might...Bakugou....Osore...Stonehenge..."

Er ließ sich fallen.

Villian Deku - Der Weg in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt