35. Osores Brief S2

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"Boss, wir haben nicht viel Zeit. Wir jagen den Wüstenfuchs.", schrieb Osore in seinem Brief. Izuku erinnerte sich. Der Wüstenfuchs war der Verbrecher mit langen, schwarzen Haaren, der ein Terroranschlag auf Izukus erste, richtige Mission verübte.

"Ich habe versucht dich da raus zu halten, aber es geht nicht mehr. Er sucht Deku, den Killer. Den Mythos. Sein Vorbild."

Izuku war schlecht gelaunt. Wiedereinmal musste er sich mit einer Konsequenz seiner Vergangenheit herumschlagen. Zum Glück trug er damals schon, als er und Mily Mike das Hochhaus untersuchten und das erste mal auf den Wüstenfuchs trafen, ein falsches Gesicht, ansonsten hätte er einige unangenehme Gespräche führen müssen.

"Triff mich heute Nacht um drei, altes Versteck. Ein Mann mit blonden Locken wird dich aufs Dach lassen."

Der Brief endete dort. Izuku wusste was zu tun ist. Kansha fragte, ob alles in Ordnung sei, Deku erklärte ihr aber, dass sie sich keine Sorgen machen müsse. Später, als Kansha und seine Mutter schliefen, schlich er sich aus dem Bett und kleidete sich an.

Die Nacht war kalt und ein leichter Windzug traf ihn im Gesicht. Es war wie damals, als Stain ihn ausbildete und die beiden Nachts auf Verbrecherjagd gingen. Manchmal fragte er sich, was Stain jetzt mache. Weder in den Nachrichten, noch in der Öffentlichkeit ist etwas von ihm zu hören.

"Bist du der Gast des Bosses?", fragte ein Mann mit blondem Haar. Das musste der Typ sein, von dem Osore in seinem Brief sprach.

"Lass mich zu Osore."

"Kannst herein kommen. Ich zeige dir den We-"

"Nicht nötig, ich kenne mich bereits im Gebäude aus."

Die Wache schaute verwundert rein. Auf dem Weg zu seinem alten Büro, wo Osore wahrscheinlich auf ihn wartete, musterten ihn die Söldner, die Osores Befehlsgewalt unterliegen. Viele davon fragten sich, wieso Osore ein Kind in ihr Versteck einlud, aber die wenigen Leute, die schon während der Herrschaft Deku's da waren, hatten Furcht in den Augen. Als Izukus Blick sich mit dem eines seiner alten Männer kreuzte, starrte dieser direkt auf den Boden und Schweiß lief seinem Gesicht hinunter. Mydoriya näherte sich ihm. Sein Herz schlug schneller. Es pochte. Es pochte härter. Es pochte so hart, dass es schon bald drohte zu platzen. Izuku hob die Hand und legte sich auf seine Schulter. Der Mann blickte langsam, aber verängstigt den Blick, bis er das Lächeln in Izukus Gesicht sah. Ein...Lächeln? Im Gesicht des Bosses? Des Terroristen? Des Mörderers? Es war unmöglich. Tränen schoßen aus seinen Augen, denn er vertraute dieser Situation nicht. Es war so ungewohnt, so...unnatürlich. Er wusste für einen Moment nicht, was real war und was nicht.

"Bitte...", wimmerte er: "Bitte töte mich nicht..."

Mydoriya lief ebenfalls eine Träne über das Gesicht.

"Ich habe mich geändert. Keine Sorge, du bist sicher."

Der Mann fiel in Ohnmacht. Izuku schämte sich dafür, Männern wie ihm ihre Tage zur Hölle gemacht zu haben. Er ging weiter, Richtung altes Büro, wo bereits ein Freund auf ihn wartete. Er klopfte nicht, sondern stürmte eunfach hinein. Osore drehte sich um. Auch er wusste nicht, was er sagen sollte. Schließlich hatte er bereits gehört, dass sich Izuku geändert hatte, aber er musste es mit anderen Augen sehen.

"Hallo...Boss..."

"Hallo Osore."

"Wie es aussieht, bist du in Top-Form. Nach dem Kampf gegen All for One dachten wir..."

"Ja, ich weiß..."

"Nun, ", er räusperte sich: "wir sollten darüber reden, was gerade in der Stadt vorgeht."

"Ich stimme komplett zu."

"Der Wüstenfuchs, schonmal gehört?"

"Ja, der Terrorist, der neulich eim Hochhaus in die Luft gejagt hat."

"Verbunden mit einem Blutbad?"

"Ja."

"Wirklich?! Das war er?!"

"Jap."

"Ohh Mann, da komm ich schon zu spät..."

Eine kurze Pause folgte.

"Jedenfall, Izu- ich meine Boss..."

"Du kannst mich Izuku nennen."

"Oh, ok, hehe...wie dem auch sei. Izuku, meine Informanten sagen, dass er dich herauslocken will. Er wird Unmenschlichkeit für Unmenschlichkeit begehen, damit du dich aus deinen Schatten zeigst."

"Was hat er mit mir vor?"

"Er möchte, dass du gegen ihn kämpfst. Entweder tötest du ihn, was er angeblich bevorzugen würde, da er es als große Ehre ansieht durch die Hände seinen Vorbildes zu sterben, oder er tötet dich, um am Ende sich selbst den Namen 'Deku' zu verdienen."

"Deku bedeutet nutzlos und sollte nichts sein, was man anstrebt."

"Sag das mal dem Typen, der hat nen riesigen Schaden."

"Was sollte ich tun?"

"Dich verdeckt halten. Er hat bereits das Gefängnis attackiert, wo du drinnen warst und alle Insassen getötet. Er vermutet, dass du geflohen bist und jetzt eine neue Organisation gründest."

"Oh Mann, all diese Menschen mussten wegen mir sterben..."

Osore berührte dieser Satz enorm, da Izuku noch niemals wirkliche Gefühle zeigte.

"Jedenfalls will ich nicht, dass er auf die Idee kommt, Kansha etwas anzutun, um dich damit zu procozieren, weshalb du deinen Kontakt mit ihr meiden solltest. Hast du irgendwelche Familie oder anderen Freunde, die wir warnen müssten?"

"Kansha ist gerade bei meiner Mut-..."

Izukus Augen weiteten sich.

"Ich muss los!"

Villian Deku - Der Weg in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt