Meine Karten, sein Pech!

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<<DEVON>>

„Ich brauche keinen Rat von dir, denn ich weiß genau, für wen Mias Herz schlägt. Und nicht für einen zwielichtigen Typen, der sie fast zwei Jahre links liegen gelassen hat. Sondern für den Mann, der für sie da ist und mit ihr den richtigen Weg einschlagen will."


Sie im Regen in meinen Armen halten zu können, ihr so nahe zu sein, wie schon seit Tagen nicht mehr, ist einfach überwältigend. Ich kann das Chaos, welches in meinem Innern herrscht, nicht unter Kontrolle bringen. Es ist, als würde der Sturm, der um uns herum wütet, ein Zeichen setzen wollen.

Doch wir trotzdem diesem, bleiben hier draußen stehen und halten einander fest. Als sie sich von mir löst, lasse ich sie nicht gehen. Meine Arme bleiben um ihren schmalen Körper und spüren die Kraft, mit der sie durch die noch immer anhaltenden Schluchzer durchgeschüttelt wird. Ich wische ihr mit beiden Daumen sanft die Tränen und den Regen weg. Dabei schaue ich ihr die ganze Zeit in die Augen - ich könnte sowieso nicht wo anders hinschauen. Denn nur sie interessiert mich jetzt.

„Ich werde nicht mehr weggehen, Mia. Ich lasse nicht zu, dass du mich von dir wegstößt, nicht mehr. Denn du bedeutest mir die ganze Welt." Meine Worte werden vom Wind davon getragen, in alle vier Himmelsrichtungen. Doch sie haben nur ein Ziel, Mias Herz. Und genau dorthin gingen meine Worte ebenfalls, denn in ihren Augen kann ich Liebe erkennen. Liebe und Schmerz. Beides habe ich verursacht, vor allem den Schmerz.

Doch das werde ich nie wieder tun. Sie antwortet nicht mit Worten darauf, sondern stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst mich. Ihre Lippen treffen auf meine und im ersten Augenblick erstarre ich, genau wie mein Herz aufhört zu schlagen. Doch die Starre löst sich so schnell auf, dass ich gar nicht mehr mitkomme und auch mein Herz beginnt weiter zu schlagen und das doppelt so schnell wie vorhin. Doch das muss ich auch nicht, das übernehmen nur noch meine Gefühle und die sagen mir instinktiv, was ich zutun habe.

Ich erwidere den Kuss, erobere ihren Mund und vertiefe ihn. Indem ich mit ihrer Zunge spiele, an ihrer Unterlippe knabbere und mich von ihren Signalen leiten lasse. Wir harmonieren perfekt, als wäre sie für mich geschaffen worden. Nein, ich wurde für sie erschaffen. Atemlos trennen wir uns voneinander und schauen uns in die Augen.

Als das passiert, erkenne ich, dass sie noch immer Gefühle für mich hat. In diesem Moment sind sie sichtbar, für mich, aber auch für sie. Denn sie atmet schneller und ein Lächeln breitet sich auf ihrem wunderschönen Gesicht aus. So, als ob sie es auch erkannt hat. Das wir für einander bestimmt sind.

„Wir ... wir sollten reingehen", meint sie irgendwann. Ich nicke und folge ihr ins Haus. Ich war noch nie in ihrem Elternhaus, aber ich muss sagen, dass ich es mir genauso vorgestellt habe. Schwere dunkle Möbel, eine altmodische aber dennoch mit modernen Geräten ausgestattete Küche. Die Fliesen wie die meiner Oma aufweist, weiß mit blauen Verzierungen darauf.

Das schummrige Licht, welches von der Küchenzeile kommt, erhellt den riesigen Raum so gut, dass ich das meiste erkennen kann. Aber am wichtigsten ist die Person, die neben mir sitzt. Vor uns stehen zwei Tassen dampfende Schokolade, die Mia zubereitet hat - ich habe ihr stumm dabei zugesehen und mir wurde bewusst, dass ich mir das in den fast zwei Jahren, die ich ohne sie verbringen musste, immer vorgestellt und ausgemalt habe. Meine Schulter berührt ihre, so nahe sind wir uns. Hastig streicht sie sich eine Strähne hinters Ohr und schaut zu mir rüber. Als sich unsere Blicke treffen lächelt sie, was ich ihr gleichtue.

„Wieso bist du hier?" Ich wusste, dass diese Frage noch einmal auftauchen würde. Denn unser Plan war es, bis zum großen Sturz unter dem Radar zu bleiben. Was bedeutet, dass ich keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf - außer sie kontaktiert mich - was auch heißt, dass ich nicht einfach so bei ihr Zuhause auftauchen darf. Was hauptsächlich wegen Liam ist, denn auch er soll nichts vom Aufenthalt der Kings wissen. Ansonsten können wir auch offen gegen ihn vorgehen, was eine beschissene Strategie wäre. Zumal er auf eine Privatarmee zurückgreifen kann, ohne seine Verbündete mitgezählt zu haben.

🔱Chicago Queen Du gehörst mir🔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt