Die Frau im Safehouse

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<<MADOX>>

„Sie ist in Gefahr. Sie werden ihr dasselbe antun wie mir."

3 Wochen vor dem Prolog

Müde reibe ich mir übers Gesicht, ich schlafe seit einer ganzen Weile nicht mehr gut und das hat nicht nur mit Mia etwas zu tun. Die Arbeit als Informant beim FBI ist alles andere als leicht, was auch bedeutet, dass ich immer auf der Hut sein muss. Vor allem, seitdem Pablo wieder wach ist. 

Auch wenn er noch nicht wieder zuhause ist, so hat er seine Spitzel überall, sodass ich mich auch jetzt nicht einfach gehen lassen kann. Das letzte Treffen mit meinem Supervisor ist schon eine Weile her, auch der letzte Anruf ergab nichts wichtiges. Ich muss schnellstens etwas liefern, ansonsten war es das mit meiner Immunität, wenn ich gegen Pablo und seine Bande aussagen soll. 

Denn ich bin noch nicht sehr lange beim FBI, zuvor habe ich jahrelang den Handlanger für die Delucas gespielt, was bedeutet, dass ich nicht ganz unschuldig und vor allem kein Heiliger bin. Doch damit ist jetzt Schluss, ich kann das nicht mehr und ich will nicht länger handlungsunfähig sein. Eigentlich wollte ich mich absetzen, irgendwohin ziehen, wo mich keiner findet und wo es kein Auslandsabkommen mit den USA gibt. 

Doch dann haben wir Mia gefunden und ich musste auf sie aufpassen. Durch sie habe ich wieder Hoffnung geschöpft, Hoffnung auf ein normales Leben und eine Liebe, die mich nicht verkauft. Ich laufe gerade am Arbeitszimmer des wohl größten Mafiabosses des Staates vorbei, als ich innehalte. Liam ist zu hören, obwohl er sich seit Tagen nicht mehr hier blicken gelassen hat. Er wollte seinen Vater nicht alleine lassen, oder hatte er einen Auftrag, um den er sich kümmern musste? Ich bleibe stehen und lausche, vielleicht kriege ich hier ja eine Spur, die sich lohnt.

„Ich weiß, Dad. Mia kriegt von all dem nichts mit. Sie ist zu sehr damit beschäftigt sich als dich auszugeben", nörgelt Liam. 

Gott, wie ich diesen Schmierlappen hasse! Früher waren wir beste Freunde. 

Als Teeanger haben wir zusammen abgehangen, uns um Mädchen geprügelt und was Jungs in dem Alter sonst noch alles tun. Doch seitdem wir erwachsen geworden sind, haben wir unterschiedliche Wege eingeschlagen. Liam hat sich an Daddys Karriereleiter hoch geschlängelt und ich habe mich unten durch gearbeitet. 

Ich hatte den schwereren Weg und bin schließlich doch wieder in diesem verfluchten Haus gelandet in dem alles begonnen hat. Ich werde alles dafür tun, um hier raus zu können und Mia nehme ich mit, denn sie hat es nicht verdient hier eingesperrt, an den meist Bietenden verkauf zu werden oder schlimmeres.

„Nein, Dad. Sie hat keine Ahnung, dass ich sie weiterhin beschatten lasse. Sie nimmt nichts mehr wahr." Ich verdrehe die Augen und will schon wieder gehen, als er etwas sagt, dass mich stutzig werden lässt.

„Das Geld habe ich gestern überwiesen, keine Sorge. Ich mach das schon, ich bin dein Sohn, schon vergessen?" Liams Lachen lässt mich kalt und bringt auch meine Gedanken, die aufgeregt umher wirbeln, nicht aus dem Konzept.

„Klar weiß ich, was auf dem Spiel steht. Mia darf das nie erfahren, niemand darf je erfahren, dass sie noch lebt." Liam wird wütend und ich frage mich, um wen es sich handelt.

„Ich muss los. Ja, ich bringe dir die Unterlagen vorbei, aber zuerst habe ich etwas anderes zu erledigen ... Ja, Dad! Sie liegen im Safe und dort rennen sie mir auch nicht weg. Bis dann."

Bevor er noch merkt, dass ich ihn belausche, haue ich ab und hoffe, dass er mich nicht bemerkt hat. Ich kann gerade noch in die Küche hetzen, bevor er herauskommt und die Tür hinter sich schließt. Als ich höre, dass sich seine Schritte entfernen, atme ich erleichtert aus. Ich ziehe das Handy aus der Hosentasche und drücke die Eins.

🔱Chicago Queen Du gehörst mir🔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt