Losing my Mind

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<<DEVON>>

„Du darfst mich nicht verlassen. Nicht jetzt."

Schüsse fallen, Kugeln zischen an mir vorbei. Automatisch gehe ich in Deckung, ziehe meine Dagger hervor und erwidere die Schüsse. Aus dem Augenwinkel kann ich Death und die Kings ausmachen, die die Schüsse erwidern. Ich habe keine Ahnung woher sie kommen und wer zuerst geschossen hat, doch es müssen die Schützen von Mias Vater sein. 

Wo ist sie eigentlich? 

Ich schaue mich um und sehe, wie sie sich die Brust hält. Ich kann nicht erkennen, was los ist, doch als sie zu Boden fällt, setzen bei mir alle Funktionen aus. Ich kann den Schrei nicht aufhalten, der aus meiner Kehle dringt.

„Mia!" 

So schnell ich kann haste ich zur ihr und falle vor ihr auf die Knie. Mein Blick wandert hektisch hin und her. Ich scanne ihren Körper auf Verletzungen ab und entdecke die blutende Schusswunde. Ihre Hand ist voller Blut und ihre Atmung geht stoßweise. Ich streiche ihr übers Haar, versuche sie zu beruhigen und kann die Tränen nicht zurückhalten, die sich in meinen Augen sammeln.

„Ich ... ich ..."

„Schhh, nicht reden. Ja?", schluchze ich und wische mir die Tränen vom Gesicht. Sie tropfen auf ihren bebenden Körper. Sie krümmt sich vor Schmerzen und beginnt zu röcheln.

„Du darfst mich nicht verlassen. Nicht jetzt." Ich nehme nichts mehr um mich herum wahr, es ist, als wären wir komplett alleine auf dieser verfickten Welt. Mias Hand hebt sich, zitternd berührt sie mein Gesicht. Sie fühlt sich seltsam kalt an, als würde Mias Seele ihren Körper bereits verlassen. Ich schaue sie an und presse die Lippen aufeinander, schüttle den Kopf und kann kaum noch atmen, so sehr rebelliert mein Körper.

„Wir werden das überstehen und als Sieger hervorgehen", rede ich auf sie ein, will sie damit vor der Ohnmacht bewahren. Doch ihre Augen flattern immer wieder zu, als würde sie jeden Moment einschlafen oder schlimmeres.

„Ich liebe dich", flüstere ich zwischen zwei Schluchzern. Ich halte sie in meinen Armen und spüre, dass es gleich soweit ist. Doch ich bin nicht bereit, das werde ich niemals sein.

„Verlass' mich nicht." Meine Stimme klingt viel zu barsch, doch ich bin am verzweifeln und weiß mir nicht anders zu helfen. Mias Augen öffnen sich langsam und ihr Blick sucht meiner, lässt mich nicht mehr los, während ihre Lippen lautlos etwas formen.

Ich liebe dich auch.

Ein Lächeln huscht über ihr blasses Gesicht, das schweißnass ist und seltsam fahl aussieht. Als ihr Kopf auf die Seite fällt und jegliche Kraft aus ihrem Körper weicht, drücke ich sie an mich und weine hemmungslos. Ich schreie, schreie mir die Lunge aus dem Körper, während um mich herum noch immer geschossen wird.

 Ich bin nicht mehr Teil dieser Einheit und doch spüre ich, dass ich mich wieder ins Gefecht stürzen muss. Ich muss Mia rächen und das kann ich nur, wenn ich sie jetzt loslasse, aufstehe und meine Waffe in die Hand nehme. Bereit, jeden kalt zu machen, der mir in die Quere kommt. Aber noch nicht jetzt, ich kann sie nicht loslassen. Ich kann die Liebe meines Lebens nicht gehen lassen, obwohl sie mich bereits verlassen hat. 

Ich spüre ihren leblosen Körper und wünschte mir ich könnte ihm mit meiner Kraft wieder Leben einhauchen. Doch das funktioniert nicht und als jemand meinen Namen ruft, schaue ich hoch und erkenne Death, der von zwei Typen in Kampfanzügen festgehalten wird. Es ist soweit. Ich nicke, küsse Mia auf die Stirn und lege sie sanft auf den Boden. Als ich aufstehe, bin ich entschlossener als jemals zuvor. 

🔱Chicago Queen Du gehörst mir🔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt