Auf Liebe, Freundschaft und Glück

9. Dunkle Sehnsucht brennt in meinem Herzen

Und ein neues Kapitel, taufrisch quasi. ^^ Vergesst bitte nicht, einen Kommentar da zu lassen, ja? :)

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Ungesehen von allen, ballte Alea seine Hände zu Fäusten, während sein Hauptaugenmerk auf seinem Mann lag, der gerade von einem strahlenden Jean umarmt wurde. Eigentlich sollte er nichts dagegen haben und hatte er im Grunde ja auch nicht... aber im Moment war das etwas anderes, denn Luzi verhielt sich ihren Bandkameraden offen und freundlich gegenüber. So wie immer eben. Bei ihnen schreckte er auch nicht vor Umarmungen oder Berührungen zurück, beziehungsweise spannte sich an, wenn diese ihn in den Arm zogen. Bei ihnen verhielt er sich völlig normal...

Und da lag Aleas Problem. Bei ihren Bandkollegen benahm sich das kleine L völlig normal, aber bei ihm eben nicht. Und Alea hatte absolut keine Ahnung woran es lag. Eigentlich hatte er angenommen, dass nach ihrem Streit und nachdem er sich so geändert hatte. Er hatte sich doch Mühe gegeben verdammt. Er kam nun trotz allem so früh es eben ging, nach Hause. Er hatte wieder mehr Nähe aufgebaut, sie kuschelten nun abends vermehrt und er war auch seiner Pflicht als guter Ehemann hinterhergekommen, damals auf der Couch. Trotzdem schien Luzi mit ihm nicht zufrieden, trotzdem hatte sich etwas verändert zwischen ihnen und das nicht zum Guten.

Was sollte er denn noch machen? Er versuchte das doch schon alles irgendwie unter einen Hut zu kriegen und hinzubekommen. Gleichzeitig seinem Beruf nachgehen, der im Moment sehr zeitraubend und kraftzehrend war, aber eben auch seinen Verpflichtungen als Ehemann. Sie hatten doch wieder zusammen gegessen, kuschelten abends, verbrachten wieder Zeit miteinander und zwar weitaus mehr Zeit wieder. Nicht nur die paar Minuten vom Morgen, wenn Luzi mit ihm aufgestanden war und ihm netterweise sogar ein Brot gemacht und eingepackt hatte. Was im Übrigen eine sehr süße Geste von dem Schwarzhaarigen gewesen war. Und dennoch war nichts mehr wie vorher. Hatten sie sich vielleicht auseinander gelebt? Konnte es das sein?

Sein Blick glitt wieder zurück zu seinem dudelsackspielenden Ehemann, der gerade lauthals über irgendetwas lachte, was Jean ihm wohl gesagt hatte. Oder lag es vielleicht doch an etwas – oder besser gesagt JEMAND – anderes? Er verengte seine Augen und beobachtete die Interaktion zwischen seinem Mann und dem Halbfranzosen ein wenig genauer. Die beiden waren beste Freunde, sagten sie zumindest. Aber man konnte ja nie wissen, oder? Aus ihrer Freundschaft war schließlich auch mehr entstanden und es würde zumindest erklären, warum der Gepiercte auf einmal so viel Abstand zwischen ihnen aufbaute und sich bei seinen Berührungen immer anspannte. Wenn er einen Neuen hatte, wenn er vielleicht Trost und Zuneigung in den Armen Jeans gefunden, während er hart gearbeitet hatte? Er wäre vermutlich nicht der erste Ehepartner, der dies tat und vermutlich auch nicht der Letzte. Aber... eigentlich traute er Luzi so etwas nicht zu. Wollte es auch nicht wahrhaben, aber es würde wohl nicht schaden, ein genaues Auge auf die Beiden zu werfen. Nur für den Fall der Fälle.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", durchbrach die Stimme des Lästerlichen seinen Gedankengang.

Sofort sah Alea zu ihm auf, aber er antwortete nicht direkt. Er musste erst überlegen, was er denn antworten konnte und sollte, ohne dass der größere Musiker erkannte, was ihn wirklich beschäftigte.

„Ich weiß auch nicht so genau", begann er also zögerlich und achtete dabei genau auf seine Wortwahl, um sich bloß nicht zu verraten, „Luzi und ich haben ein wenig... Stress im Moment.."

„Ach ja?", er hob eine Augenbraue und irgendwie bekam der Sänger das Gefühl, dass sein größerer Bandkollege dies schon lange wusste. Hatte Luzi etwa schon mit ihm geredet, oder hatte er den Psychologen raushängen lassen? Das galt es, wenn möglich, herauszufinden.

„Mhm... weil ich in letzter Zeit immer erst so spät nach Hause gekommen bin. Arbeit war stressig... aber eigentlich hat sich das erledigt... und trotzdem ist es... anders."