10. Deine Angst ist wohl berechtigt

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Es geht weiter und bald wird es auch wieder etwas dramatischer!!! 

Oh und vergesst bitte nicht, einen Kommentar da zu lassen, ja? :)

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 Es war zum Mäusemelken, anders konnte man es nicht beschreiben. Egal wie oft er auch versucht hatte, ein ernsthaftes Gespräch anzufangen, irgendetwas kam immer dazwischen. Mal war es der Postbote, mal hatte Luzi schlicht und ergreifend keine Zeit weil er einen Schüler hatte oder einen Termin, mal hatte er selber nicht wirklich Zeit und mal ging auch das Telefon. Es war zum verrückt werden. Es erschien fast so, als wolle eine höhere Macht verhindern, dass sie sich mal ordentlich zusammensetzten und miteinander redeten. Denn irgendetwas zwischen ihnen war schlicht und ergreifend falsch. Luzi war abweisend, richtig kalt manchmal... und er selbst wusste, dass er gereizt darauf reagierte und es dadurch wohl eher noch schlimmer als besser machte. Aber nach dem etwa sechsten Versuch, bei dem Luzi es wichtiger gefunden hatte, die blöde Hecke zu stutzen, war ihm dann auch mal der Kragen geplatzt und zu seiner eigenen Schande musste er feststellen, dass er Luzi nicht hätte so angehen müssen. Alles war er da in Wut gesagt hatte, hätte er auch ruhig und sachlich mitteilen können. Dann wäre es vermutlich auch angekommen und nicht direkt mit einem Schnauben abgetan und ignoriert worden.

Alea seufzte. Vielleicht mussten sie sich auch einfach ein wenig Zeit geben. Zeit für sich selber und Zeit, um über alles nachzudenken und klar zu werden und dann würden sie sich nochmal zusammensetzen können. Das sollte auch nicht nach aufgeben klingen, nur er vermutete, dass er und Luzi es einfach brauchten. Ein klein wenig Abstand voneinander um nachzudenken, was sie am jeweils anderen störte, was sie nervte und auch um sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden. Und wenn sie das getan hätten, könnten sie sich nochmal richtig zusammen setzen... Aber jetzt sollte er sich erst einmal auf seine Arbeit konzentrieren, anstatt seine Gedanken unkontrolliert schweifen zu lassen. Er wollte schließlich keinen Schlag oder Tritt von seinen Schülern abbekommen, das tat nämlich auch bei den Anfängern schon mächtig weh.

Luzi war kurz davor auszurasten. Es hatte nicht nur gereicht, dass Alea ihn dauernd bei irgendwelchen Hausarbeiten unterbrach und ihn behinderte dabei, jetzt hatte dieser ihn auch noch angemotzt, weil er die Hecken hatte schneiden wollen. War ja nicht so, als hätte er das schon vor Wochen angekündigt, dass er das tun würde, bevor sie wirklich viel zu groß wurden. Und es war ja auch nicht so, dass Alea ihm damals noch hatte helfen wollen. Allgemein war Alea ein fauler Sack, fand Luzi. Der Mann machte doch kaum noch was im Haushalt. Das blieb mehr oder weniger alles an ihm hängen. Und wenn er schon das meiste vom Tag mit Haushalt und Gartenarbeit verschwendete, wollte er dann auch irgendwann mal damit fertig werden. Alea könnte ihm ja auch helfen, dann würde es wesentlich schneller gehen und er hätte auch mehr Zeit für seinen Mann... aber da er es nicht tat...

Luzi seufzte. Er hatte Kopfschmerzen... Vielleicht sollte er sich mal eine Stunde oder so hinlegen, in der Hoffnung, dass die Kopfschmerzen dann weg waren... dann könnte er sich auch wieder besser auf seine Aufgaben im Haushalt konzentrieren. Das kleine L nickte und hatte seinen Beschluss gefasst. Er würde sich jetzt nicht noch weiter rumquälen, sondern sich einfach mal eine Stunde oder so hinlegen. Danach würde es ihm auch sicher besser gehen...

Ein genervter Laut entwich dem L. Gefühlt hatte er sich gerade erst hingelegt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nicht einmal zwanzig Minuten sich hingelegt hatte, dann durfte er auch schon wieder aufstehen. Dem Postboten sei Dank. Und dann war es noch nicht einmal der nette Postbote, mit dem er sich auch schon mal gerne unterhielt, sondern irgendein Idiot, der einem nicht einmal die Tageszeit sagen konnte. Und warum wurde er von der Couch geklingelt, um ein Paket für seinen Nachbarn anzunehmen und um ein paar Briefe noch zusätzlich in die Hand gedrückt zu bekommen, die locker in den Briefkasten gepasst hätten und auch noch später hätten gelesen werden können? Aber das war auch mal wieder typisch. In letzter Zeit lief es einfach nicht so wie es sollte.

Auf Liebe, Freundschaft und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt