Auf Liebe, Freundschaft und Glück

19. Der vermisste Mut

Lasst mir doch bitte eine Review da und schreibt mir, was ihr von diesem Kapitel haltet.

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Luzi war einerseits froh, dass er endlich wieder zu Hause war, andererseits hieß das aber auch, dass Sonntag war und er mit Alea alleine in ihren vier Wänden war und so wie es momentan stand, war das alles Andere als angenehm. Es bestand zwar die große Wahrscheinlichkeit, dass sein Ehemann einfach nur seinen eigenen Aktivitäten nach ging und sie sich nur zum Essen und kurz vorm Einschlafen sehen würden, aber eine Garantie gab es nie. Darüber hinaus stand da immer noch das Gespräch beim Nightliner zwischen ihnen, welches Jean so dreist unterbrochen hatte. Irgendwie hatte das kleine L nämlich das Gefühl, dass das auch noch nicht aus der Welt war. Ganz im Gegenteil sogar.

Dennoch ließ er sich nichts anmerken, zumal die Autofahrt zu ihrem Haus ruhig und beinahe schon entspannt verlief. Alea fuhr, es war ja auch sein Wagen und Luzi hatte Zeit aus dem Fenster zu schauen und seinen eigenen Gedanken nach zu hängen. Auch bei ihrer Ankunft wechselten die beiden kein Wort miteinander. Alea ließ, wie gewohnt, seine Tasche einfach im Schlafzimmer stehen und besuchte dann erst einmal das Bad. Luzi ließ ihn einfach und ohne Kommentar schnappte er sich auch die Tasche seines Mannes und zusammen mit seiner, brachte er sie in den kleinen Waschraum, wo er die dreckige Wäsche erst einmal aussortieren wollte.

„Na? Was machst du?", Luzi musste nicht aufsehen um zu wissen, dass Alea auf Konfrontation aus war. Das erkannte er alleine schon an der Stimme des Blonden. „Alkohol suchen? Oder Vorsicht... nicht, dass jemand was in die Wäsche gemischt hat."

„Alea...", protestierte das kleine L fast schon kraftlos. Er wollte nicht streiten und sich auch nicht in die Provokation des Anderen reinziehen lassen. „Lass einfach gut sein, ja?"

„Vorsicht. Nicht, dass jemand was in meine Socken gepackt hat." Entweder der Kampfsportler hatte ihn überhört, oder er ignorierte die Bitte einfach. Luzi tippte auf Letzteres.

„Du kannst deine Sachen auch selber waschen", was eine leere Drohung, wie sie vermutlich beide wussten. Aber ihm fiel im Moment einfach nichts Anderes ein. Er kam ja doch nicht zu seinem Mann durch. Jetzt wo er so darüber nachdachte... nichts kam mehr so wirklich zu ihm durch und wenn, dann verhielt er sich nicht wie sonst immer.

„Mach mal", schnaubte der Blonde. Er lehnte fast schon lässig am Türrahmen.

„Ach? Dafür bin ich dann doch gut genug, ja?" Luzi verfluchte sich. Wieso ließ er sich hierauf ein? Er wusste zwar, dass schweigen und ignorieren Alea auch nur noch anstacheln würde, aber so dämliche Antworten schürten das Feuer ebenfalls. Im Grunde... wenn er ehrlich war, dann schürte alles das Feuer.

„Ohhhhh, soll ich Jean schon mal anrufen? Dass du dich bei ihm ausheulen kannst?"

Das kleine L sah auf und stockte kurz. Irgendetwas stimmte nicht. Er hatte damit gerechnet, dass Alea den Halbfranzosen und dessen Einmischung nochmal aufgreifen würde. Aber das war auch nicht, was ihn stocken ließ. Da war irgendetwas faul an Aleas Haltung und Mimik. Sie wirkten irgendwie fremd. Sie passten nicht. „Ich habe mich nicht bei ihm ausgeheult", antwortete Luzi ruhig und er beobachtete seinen Gegenüber jetzt etwas genauer. „Aber wenigstens nimmt er mich ernst."

„Ja, der böse, böse Alea... der arme, arme Luzi", spottete der Größere. War es Einbildung oder klang selbst seine Stimme ein wenig anders? Luzi wusste es nicht mit Sicherheit. Um genau zu sein, wirkte sein Gegenüber wie ausgetauscht. Aber... eigentlich wollte er nicht genauer darauf achten. Eigentlich wollte er einfach nur seine Ruhe haben, wenigstens für einen Tag. Er war nämlich auch müde vom MPS, vielen Dank auch.

Deswegen ließ er die schwarze Sporttasche einfach auf dem Boden stehen und stand dann langsam auf. „Weißt du was, mach deine Wäsche doch selber." Er hatte keine Lust.