22. Nimm mich, wie ich bin

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Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei... (das soll jetzt keine Werbung für meine FF sein, lol), deswegen jetzt das dritte und leider auch das letzte Update für heute. O.o

Aber ich denke, ihr habt jetzt erst ein wenig zu lesen, oder? ;)

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Die vergangenen Tage waren... interessant gewesen, um es nett auszudrücken. Im Grunde waren sie eine Achterbahnfahrt für das kleine L gewesen. Zwischendurch war sein Ehemann immer mal wieder hervor gekommen. Oft hatte er es aber auch mit dem ‚falschen' Alea zu tun gehabt. Dieser war glücklicherweise weitaus weniger angriffslustig gewesen als bei ihrer letzten Auseinandersetzung. Er schien wohl zufrieden damit zu sein, dass das kleine L den hörigen Ehemann spielte, der sich brav um den Haushalt und sonst alles kümmerte und der nicht meckerte, sondern eben sprang.

Der richtige Alea war besorgt gewesen wegen der blauen Flecken. Luzi hatte ihm schnell eine Lüge aufgetischt und gesagt, dass er einfach nur tollpatschig gewesen war und dass das passierte, wenn man beim Spielen mit den Katzen nicht aufpasste. Genaueres hatte er nicht gesagt. Netterweise hatte Alea ihm dann eine Salbe zur Linderung mitgebracht.

Dennoch, oder eher, gerade deswegen war es mehr als seltsam für das kleine L. Er hatte das Gefühl, dass er zeitweise mit zwei Männern unter einem Dach wohnte. Er wollte auch immer noch keine Hilfe von außen. Er bezweifelte, dass jemand ihn verstehen würde. Außerdem wurde er langsam gut darin, also im Lesen, welchen Mann er gerade vor sich hatte und dementsprechend passte er sich dann eben an. Auffällig war auch, dass der Sänger nach langen Arbeitstagen eher dazu neigte, sein gemeines Ich zu präsentieren und Luzi kam langsam der Verdacht, dass es eben doch etwas mit seiner Arbeitsstelle zu tun hatte. Aber er war sich eben nicht sicher und er konnte auch schlecht fragen. Der richtige Alea würde sich nicht öffnen, er tat ja von sich aus schon nicht. Der falsche Alea würde erst recht nichts dazu sagen, vermutlich nur wieder ausrasten. Also versuchte das kleine L sein Glück erst einmal nicht.

Er spielte einfach den hörigen und braven Ehemann... auch wenn es in ihm teilweise kochte. Genau deswegen war er auch gerade daran, die frisch gewaschenen und teils gebügelten Sachen seines Ehemannes zurück in dessen Schrank zu packen. Würde er sie ihm einfach aufs Bett legen, wäre der Blonde genervt. Vorausgesetzt er kam früh genug nach Hause, sodass Luzi nicht schon im Bett lag. ..

Als hätte er ihn herbeigerufen, hörte das kleine L die Haustüre. Sein Mann war also wieder zu Hause. Und das zu so einer humanen Uhrzeit. Das war selten. Aber immerhin standen so die Chancen gut, dass er gut gelaunt war und dementsprechend der ‚richtige' Alea anwesend sein würde. Dann könnten sie vielleicht sogar ein paar nette Stündchen haben... oder zumindest würden sie sich nicht gegenseitig nerven oder Schlimmeres.

Es war in genau diesem Moment, dass der Blonde das Schlafzimmer betrat. Seine Augen landeten auf dem kleinen L, der auf dem Boden kniete zum Einräumen, damit er sich nicht so oft bücken müsste.

Luzi musterte den Großen nur einen kleinen Augenblick lang aus den Augenwinkeln. Er hielt sich schon wieder komisch, aber... das mochte noch nichts heißen.

„Ehm... hi", begann Alea leiser und ruhiger wie sonst.

Luzi schluckte innerlich. Die Stimme war minimal tiefer wie sonst. Er musste Vorsicht walten lassen. Er spannte sich prompt wegen diesem Gedanken an. „Hi..."

„Luzi?", fragte er leise.

„Ja?", man sah die Schelle die er kassiert hatte immer noch. Die Stelle war nur noch leicht rötlich, aber seine Zunge tat ab und an noch etwas weh, da wo er sich drauf gebissen hatte.

„Hast du einen Moment?"

Dem Dudelsackspieler gefror beinahe das Blut zu Eis. Was würde jetzt kommen. Bei so einem Satz erwartete man eine Hiobsbotschaft. „Ja", atmete er rief ein, zur Beruhigung. Dann drehte er sich mehr zu dem Größeren.

Auf Liebe, Freundschaft und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt