12. Und wer mich schnell vergisst

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Warning: Even more Drama ahead! Read at your own risk! You have been warned...

Aber vergesst nicht, eine Review da zu lassen! :-)

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Es war ein Wunder wie das kleine L es zu Jean schaffte, mit seiner verheulten Sicht und seinen chaotischen Gedanken. Im Nachhinein war es vielleicht sogar lebensmüde gewesen so abgelenkt und durcheinander zu fahren, aber es war noch einmal gut gegangen. Wenigstens etwas... Auf der Fahrt zu dem Halbfranzosen hatte Luzi die CD die er im Auto gehabt hatte, eine selbstgebrannte mit vielen verschiedenen Songs von diversen Bands, die man auf dem MPS sehen konnte, quer durch das Auto gepfeffert. Denn obwohl auf der CD alles durcheinander sein müsste, waren drei, vier Lieder hintereinander gekommen, in denen Alea sang und er hatte es einfach nicht mehr ertragen.

Aber nun stand er hier. Mehr schlecht als recht eingeparkt, aber immerhin sicher angekommen. Er schnappte sich seine Tasche aus dem Kofferraum, wischte sich erneut übers Gesicht, um die Tränen los zu werden, es hatte auch bei den Malen davor nicht geholfen und half nun auch nicht, und schritt dann in Richtung der Haustüre. Glücklicherweise wusste er, welches Klingelschild er drücken musste, denn seine Sicht war immer noch von einem Tränenschleier verdeckt.

Jean hatte mit fast allem gerechnet, als es bei ihm klingelte und der kleinere Dudelsackspieler schließlich auf seinem Treppenabsatz ankam, aber garantiert nicht damit, dass dieser seinen Ring nicht mehr trug. Es war ihm sofort aufgefallen. Innerlich seufzte er, bevor er den verweinten und verzweifelt wirkenden Mann wortlos in seine Arme schloss und ihn dann liebevoll aber auch bestimmt in die Wohnung bugsierte und zwar auf die Couch. Dort drückte er das kleine L rauf, bevor er sich dicht neben ihn setzte. Und kaum war das geschehen, ergriff Luzi auch schon das Wort: „Jean... was habe ich nur falsch gemacht? Wieso... wieso tut er das? Ich dachte... ich dachte er LIEBT mich!", er schluchzte auf und ein weitere Schwall Tränen kullerte seine Wangen hinab, tropfend beinahe unaufhörlich auf seine Beine.

„Weil er ein Idiot ist und nicht sieht, was er in dir hat...", vermutete Jean. „Aber... mit absoluter Sicherheit kann ich es dir natürlich nicht sagen... Entschuldige, Luzi." Er zog den Dudelsackspieler einfach wieder in seine Arme.

„Was soll ich denn jetzt tun? Wo soll ich hin? Ich...", er war völlig verzweifelt und am Ende und Jean konnte das sehr gut nachvollziehen. Nach so einer Hiobsbotschaft würde es ihm vermutlich nicht anders gehen.

„Du bleibst erst einmal hier und beruhigst dich und kommst zur Ruhe...", versuchte er sein Glück, doch es schien nicht ganz zu seinem Gegenüber durchzukommen.

„Und... und... er hat es die ganze Zeit abgestritten. Die ganze Zeit... als wäre wirklich nie etwas gewesen!", er klang fassungslos und zutiefst zugleich. „Nicht einmal am Ende war er wirklich ehrlich..."

„Luzi... ich wünschte, ich könnte dir etwas anderes sagen. Ich wünschte ich hätte andere Nachrichten für dich gehabt... es tut mir so leid. Ihr ward doch immer das Traumpaar schlechthin...", es brach ihm das Herz den Kleineren nun so zu sehen.

„Waren wir das denn wirklich? Ich meine... es gab doch von Anfang an solche Probleme zwischen uns... Vielleicht war es alles am Ende einfach nur ein gewaltiger Fehler."

„Luzi... sag doch sowas nicht!", er starrte seinen deprimierten Gegenüber mit großen und entsetzten Augen an. „Ich habe immer an euch geglaubt. Und ja, ihr hatte es wirklich nie richtig leicht, aber ihr habt das trotzdem alles überstanden. Und vielleicht ist das ja jetzt endlich eure letzte Prüfung und es ist eine Besserung in Sicht... dass ab jetzt alles gut wird..."

„Und was?", doch er schüttelte den Kopf. Eigentlich glaubte er da nicht mehr dran.

„Ich weiß es nicht... aber das heißt ja nichts, dass ich es nicht weiß...", er drückte Luzi noch etwas feste an sich. „Ich... kann nur nicht verstehen, dass er dir das angetan hat..."

Auf Liebe, Freundschaft und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt