I Wanna Know The Real You (BoyxBoy)

13

Alex

Die restliche Woche folgte eigentlich immer nur dem gleichen Rhythmus. Morgens kam ich immer zu einer ähnlichen Zeit bei der Arbeit an, bis Mittags überarbeitete ich Texte oder half mittlerweile auch bei ein paar Design Fragen. Gegen die Mittagszeit ging ich dann entweder alleine oder mit Luca außerhalb etwas Essen. Danach machte ich einfach mit meiner Arbeit weiter, bis jetzt hatte ich ein Mal ein Meeting gehabt. Manchmal früher, manchmal später machte ich mich dann wieder auf den Nachhause Weg. Mit Mike wechselte ich immer nur ein paar Worte, über das geplante Date hatten wir noch nicht wieder geredet. Das mag zwar alles recht langweilig und monoton klingen, aber mir gefiel dieser geregelte Ablauf einfach.

Mittlerweile war es Freitag und ich war vor wenigen Minuten vom Mittagessen mit Luca zurück gekommen. Den ganzen Tag waren meine Gedanken bei Mike und unserem Date gewesen. Ich wollte das es perfekt würde. Vermutlich hatte ich auch noch etwas das Bedürfnis mein früheres Verhalten wieder gut zu machen.
Eislaufen! ...ich hatte viele Ideen gehabt, aber von dieser konnte ich mich einfach nicht mehr losreißen. Es war vielleicht etwas merkwürdig und nicht das was man erwarten würde, aber zumindest war es etwas besonderes.

Ich beendete die Aufgabe an der ich gerade arbeitete und stand auf.
Was Mike wohl von meiner Idee halten würde? Ich begab mich zu seinem Büro und klopfte.

Drinnen erwartete mich ein gestresst aussehender Mike, doch als er mich im Türrahmen erblickte hellte seine Miene sich sofort auf. „Was gibt's? Ich hab gleich ein wichtiges Meeting, also mach bitte schnell.", er sah mich entschuldigend an während er von seinem Bürostuhl aufstand und in meine Richtung kam. „Klar dauert nicht lange. Ich wollte nur fragen was du davon hältst Samstag Nachmittag Eislaufen und danach noch zusammen Essen zu gehen?", ich sah ihn gespannt an. Sein bis eben noch gehetzter Gesichtsausdruck wurde nun durch ein liebevolles Lächeln ersetzt. „Okay, wann soll ich dich abholen?" Das war wohl ein 'ja'. Glücklich sahen wir uns für einen Moment an. „Ich schreib dir die Uhrzeit am besten einfach später, ich will dich nicht noch länger aufhalten." Er nickte. „Gut ich geh dann wieder, viel Glück bei dem Meeting.", fügte ich hinzu. Gerade setzte ich zum gehen an als er meine Hand festhielt. Überrascht drehte ich mich wieder zu ihm. „Ist noch irgendwas?", fragte ich ihn. Er nickte kurz und schloss mich dann in eine enge Umarmung.

Ich brauchte ein paar Sekunden, doch dann legte ich meine Arme auch um ihn. „Das habe ich wirklich gebraucht...", nuschelte er gegen meine Schulter. Viel zu schnell, meiner Meinung nach, lösten wir uns wieder von einander. „Jetzt muss ich aber wirklich los.", meinte er dann lachend und begann einige Sachen zusammen zu suchen.
Schmunzelnd sah ich ihm dabei zu. Nach einigen Sekunden holte ich mich selbst wieder aus meiner Trance. „Bis morgen dann.", verabschiedete ich mich nun schon zum zweiten Mal und verließ den Raum. Bevor ich den offenen Bereich betrat atmete ich einmal tief durch und bemühte mich das verliebte Lächeln aus meinem Gesicht zu bekommen. Es wäre wohl nicht ganz so gut wenn es irgendwem auffallen würde...

Ich betrat also mit einem bemüht gelangweilten Gesichtsausdruck den Arbeitsbereich und begab mich zu meinem Tisch.
Bis zum Feierabend hatte ich tatsächlich alle Aufgaben für den Tag beendet. Zufrieden strecke ich mich, packte meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg nach draußen. Im Aufzug traf ich auf Luca. „Hey Alex, bist du nicht um die Uhrzeit normalerweise schon weg?", begrüßte er mich überrascht. „Mh? Ne ich geh immer- ...", mein Blick fiel auf die Uhr an meinem Armgelenk. „Als ob es schon so spät ist?! Verdammt... Dann kann ich jetzt erst mal auf die nächste Bahn warten...", meine gute Laune war wie verschwunden und ich seufzte genervt. Luca sah mich kurz mitleidig an dann hellte seine Miene sich aber sofort wieder auf. „Ich kann dich mitnehmen!", schlug er mir erfreut vor. „Echt jetzt? Du bist mein Held!" Der Aufzug öffnete sich und wir stiegen aus.

...