I Wanna Know The Real You (BoyxBoy)

6

Alex

„Natürlich hatte ich viele Chancen gehabt, aber...ich konnte dich einfach nie vergessen.", er lächelte mich traurig an. Ich weiß nicht was in dem Moment in mich gefahren war, doch nachdem ich diese Worte gehört hatte konnte ich nicht anders als meine Arme um seinen Hals zu legen und ihn leidenschaftlich zu küssen. Zunächst war Mike vermutlich geschockt doch er schubste mich nicht weg, nein ganz im Gegenteil, er zog mich näher an sich heran und vergrub seine Hand in meinen Haaren während er mich verlangend zurück küsste. Unsere Lippen trafen sich immer wieder und ich merkte wie Mike immer sicherer wurde, ich vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren und wünschte mir das dieser Moment nie wieder Enden würde. Doch im nächsten Moment erlangte ich meinen klaren Kopf zurück und wurde mir meiner Taten bewusst. Vorsichtig aber dennoch schnell zog ich meinen Kopf zurück und sah Mike in seine wunderschönen Augen. „Das hätte ich nicht tun sollen...tut mir leid.", gab ich leise von mir. Seine bis eben noch fest um mich geschlungenen Arme lösten sich nun langsam und ich sackte zurück in den Sitz. Er nickte nur während sein Blick sich wieder nach vorne richtete. „I-Ich geh dann mal, danke fürs fahren.", schnell nahm ich meine Tasche und verließ den Wagen. Zögernd schloss ich die Tür hinter mir. Verdammt. Ich drehte mich um und ging einen Schritt vom Wagen zurück, sofort fuhr Mike weg.

‚Wieso habe ich das gerade getan?!', dachte ich mir während ich leise fluchend zur Eingangstür ging und meine Schlüssel raus kramte. In meiner Wohnung angekommen lies ich meine Tasche einfach neben dem Sofa fallen und legte mich müde auf dieses. Was ein Tag...
Langsam fuhr ich mit einem Finger meine Lippen nach, ich wusste einfach nicht wie ich mich gerade fühlen sollte. Jetzt wo die Aufregung vorbei war bemerkte ich erst wirklich wie müde ich doch war. Gähnend richtete ich mich auf, wäre ich noch länger liegen geblieben wäre ich wohl einfach auf dem Sofa eingeschlafen. Ich stand also auf, zog mich um und legte mich dann direkt ins Bett. 

Mitten in der Nacht wachte ich noch einmal auf, schaffte es aber zum Glück recht schnell wieder einzuschlafen. Als ich das nächste mal aufwachte, war dies dann meinem Wecker zu verdanken. Schnell schaltete ich ihn aus und streckte mich genervt. Am liebsten wäre ich einfach liegen geblieben, aber das war wohl keine Option. Ich stand also auf, aß eine Kleinigkeit und machte mich fertig. Wie sollte ich mich Mike heute gegenüber Verhalten? Und vor allem, wie würdest er sich mir gegenüber Verhalten?
...
Ich verließ den Aufzug und machte mich auf zu meinem Arbeitsplatz. Dort begrüßte ich Maya. „Ah hey Mike, der Boss wollte das du gleich als erstes zu ihm gehst.", war das erste was ich an diesem Morgen von ihr hörte. Mein Herz setzte kurz aus. Er wollte doch sicher nur über meine gestrige Aufgabe reden, oder? Oder?!
Ich legte schnell meine Sachen ab und befand mich dann auch sofort schon wieder im Flur. Nervös begab ich mich zu Mike's Büro. Was würde er sagen? Was würde er tun? Vielleicht würde er mich jetzt ja einfach feuern?
Mit all diesen Fragen im Kopf klopfte ich an der Tür. Sofort kam das typische 'Ja' und ich atmete noch einmal tief durch bevor ich die Tür öffnete.

Als Mike mich erblickte merkte ich das er Schlucken musste. „Sie wollten mich sprechen?", brach ich die Stille nach einigen Sekunden. Mike nickte. „Können wir beim 'du' bleiben? Mir ist das irgendwie unangenehm.", gab er dann zu. Ich musste leicht lächeln. „Gerne, ich fand es eh immer komisch dich zu siezen.", erzählte ich ihm. Er musste leicht lachen. „Gut, also dann. Ich hatte ehrlich gesagt noch keine Zeit gehabt die Aufzeichnungen die du mir gestern geben hattest durch zu gucken...", er stand von seinem Stuhl auf. „Aber ich wollte einfach mit dir reden." Jetzt war ich es der Schlucken musste. „Warum hast du mich gestern geküsst?", fragte er weiter und stand nun direkt vor mir.
Wieso ich ihn geküsst hatte?
Wenn ich das selbst doch nur so genau wissen würde...
„Ich weiß auch nicht...du hast halt diese Sachen gesagt und dann konnte ich nicht anders.", versuchte ich mich zu erklären. Als er nicht antwortete wendete ich meinen Blick vom Boden ab und sah ihn direkt an. „Mike?", fragte ich ihn. Es schien als hätte ich ihn aus seinen Gedanken raus und zurück ins hier und jetzt geholt.
„Okay...", antwortete er dann endlich. ... "Ich glaube es ist besser wenn ich wieder gehe.", meinte ich nachdem er nichts weiter sagte. Auf meine Aussage hin nickte er nur kurz, er schien schon wieder in Gedanken zu sein. Ich ging also zur Tür, legte meine Hand auf die Klinke und drehte mich ein letztes Mal zu ihm um. „Ich konnte dich auch nie vergessen.", gestand ich und verließ dann den Raum.

...