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Alex

Er knirschte mit den Zähnen und schien darüber nachdenken zu müssen. Etwas verwirrt sah ich ihn an, dann fiel mein Blick auf seinen Schritt und die Geschehnisse von vor ein paar Minuten kamen wieder zurück in mein Gedächtnis. „Wir können auch zu dir fahren, wenn dir das lieber ist?", schlug ich ihm vor nachdem er immer noch nicht geantwortet hatte. Sofort lag sein Blick auf mir und ich konnte eine Mischung aus Überraschung und Freude in seinen Augen sehen. „Wirklich?", fragte er sofort nach, was ich lächelnd bejahte.

Während der Fahrt blieb es ruhig, nur der Motor und das Radio waren zu hören. Mein Blick lag auf der an uns vorbeiziehenden Stadt. Irgendwann gelangten wir in eine teurer aussehende Gegend und mir wurde bewusst wie unterschiedlich unsere Lebenssituation doch waren, an was für einem Ort Mike wohl lebte? Was auch immer es war, es war vermutlich tausend mal besser als meine kleine Wohnung...
Mike bog in eine Tiefgarage ab, wir waren wohl angekommen. Nervosität breitete sich nun immer weiter in mir aus, was würde jetzt überhaupt passieren? Nach dem Aussteigen folgte ich Mike einfach.
Wir stiegen wir in einen Aufzug am Ende der Tiefgarage und stiegen im 7ten Stock wieder aus. Wie groß war dieses Gebäude eigentlich?! Praktisch das ich als wir noch draußen waren zu sehr in meinen Gedanken war um überhaupt darauf zu achten...

In der Etage befand sich nur eine einzige Wohnungstür. Mike schloss auf und ließ mich zuerst rein gehen. Meine Augen weiteten sich, vor mir lag ein großer modern aussehender Eingangsbereich und man konnte in das große, offene Wohnzimmer blicken. Ich hörte Mike neben mir lachen. „Mund zu, du sabberst ja fast.", meinte er. Schnell schloss ich meinen Mund und sah verlegen zur Seite. Er lachte wieder etwas und griff dann nach meiner Hand. „Willst du was trinken?", fragte er während er mich, vermutlich, in Richtung Küche zog. Ich bejahte schnell.

„Setz dich.", er deutete auf einen Tresen mit mehreren Barhockern davor. Ich setzte mich also und sah ihm dabei zu wie er Gläser und Wein holte. 

„Bin gleich wieder da.", meinte er dann plötzlich und kam nach ein paar Minuten wieder. „Wo warst du?", fragte ich nach. „Klo.", kam als Antwort und ich nickte schnell verstehend.

„Du hast es ja echt schön hier.", sagte ich während ich mich weiter umsah. Es war alles so geräumig und modern, da gegen war meine kleine Wohnung wirklich ein Witz. „Danke.", er lächelte mich an, schüttete mir etwas Wein ein und dann sich selbst. „Aber jetzt musst du mir erst mal erklären wie es dazu kam, dass du Luca eingeladen hast.", fragte er dann und sah mich interessiert an.
Also begann ich zu erzählen:„Wir waren heute morgen zusammen Frühstücken und da hab ich eben erwähnt das ich mit einem Kumpel später Eislaufen gehen würde...glaub mir, ich hab wirklich versucht ihn davon abzubringen auch zu kommen, aber ich konnte einfach nicht nein sagen." Ich sah ihn entschuldigend an. Er seufzte. „Und du hättest nicht einfach sagen können das es ein Date ist?", fragte er dann.
„Nein, ich hatte ihm davor schon gesagt das du der Kumpel bist, ich hätte einfach gedacht das er nichts mit seinem Boss machen wollen würde." „Da hast du dich wohl geirrt.", fügte er hinzu. Ich nickte zustimmend und nahm einen Schluck von dem Wein. Die kalte Flüssigkeit lief angenehm meinen Rachen hinunter, wer weiß ob ich jemals zuvor solch einen, vermutlich ziemlich teuren, Wein getrunken hatte. 

„Ich hatte trotzdem Spaß.", gab Mike dann plötzlich zu. Überrascht sah ich ihn an. „Jetzt guck nicht so, ich will nur nicht das du dich jetzt schlecht fühlst. Klar wäre es ohne den ungebetenen Gast schöner gewesen, aber solange ich Zeit mit dir verbringen kann bin ich glücklich.", fuhr er fort und würde dabei leicht Rot. Auch ich merkte wie mir die röte ins Gesicht stieg. „Jetzt sag doch nicht so was süßes, du machst mich ja ganz verlegen.", meinte ich leicht lachend. Mike sah für einen Moment das Weinglas in seiner Hand an, dann antwortete er mir:„Es ist aber nun mal die Wahrheit, dafür kann ich doch nichts..." Während er sprach legte er behutsam seine linke Hand auf meine. Wir sahen uns tief in die Augen, ich verschränkte unsere Finger miteinander. „Ich hab dich so sehr vermisst...", flüsterte er leise und löste so eine angenehme Gänsehaut bei mir aus. „...Ich dich auch.", erwiderte ich sein Geständnis nach einigen Sekunden. Ich war mir zwar selbst nicht sicher ob diese Aussage der Wahrheit entsprach, aber zu diesem Zeitpunkt fühlte es sich einfach richtig an.

...

I Wanna Know The Real You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt