16.) Es gibt nur ein Labor

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Beth stellte sich auf die Wendeltreppe vor Minervas Büro und wartete, bis diese mit ihr im Vorraum zu den Schulleiterräumen angekommen war. Vorsichtig stieg sie aus und bewunderte die Magie, die hinter dieser Wendeltreppe steckte.

Sie schaute sich vorsichtig um. Dann ging sie zu der Tür, an der ein Türklopfer in Form eines Greifens hing und klopfte einmal. Die Tür öffnete sich daraufhin langsam und Beth schaute neugierig in den Raum dahinter. Er war rund, mit unzähligen Portraits von früheren Schulleitern behangen. An einer Seite stand, wie anscheinend überall in Hogwarts, ein Kamin, daneben zwei gemütliche Sessel und ein kleiner, runder Tisch. Neben dem großen Schreibtisch, der unter einem Fenster seinen Platz gefunden hatte, waren unzählige Regale befestigt, auf denen sich die seltsamsten Dinge stapelten. Vor dem Schreibtisch gab es einen bequemen Besucherstuhl und links neben dem Schreibtisch stand verlassen eine Stange, die wohl für einen Vogel gedacht sein mochte. Beth erinnerte sich, dass der frühere Schulleiter, Albus Dumbledore, einen Phönix gehabt hatte. Dieser war aus Hogwarts verschwunden, als Dumbledore starb. Es war niemand im Raum. Zögernd überlegte Beth, ob sie im Vorraum bleiben sollte, entschied dann aber, sich auf den Besucherstuhl zu setzen und auf Minerva zu warten. Mit Sicherheit würde sie gleich kommen. So betrat Beth diesen gemütlichen Raum, setzte sich hin und schaute sich weiter um. Sie erkannte auf den Regalen Feindesgläser, ein Denkarium, eine Weltzeituhr und ähnliche Dinge. Plötzlich räusperte sich irgendwo jemand und während Beth noch den Verursacher suchte, sagte eine freundliche Stimme: „Guten Tag, Professor Kaufmann. Ich freue mich, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen." Beth schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam und erkannte in einem Bild einen alten Mann mit einem langen, weißen Bart, funkelnden Augen und einer Nickelbrille auf der Nase. Sie erkannte ihn natürlich sofort. „Professor Dumbledore. Ich habe schon viel von Ihnen gehört und freue mich ebenfalls, Sie zu sehen. Bitte nennen Sie mich Beth."

Albus kicherte erfreut. „Aber nur, wenn du mich Albus nennst, meine Liebe. Und jetzt erzähl mir, wie findest du Hogwarts? Gefallen dir deine Räume? Hast du schon einige der Schüler kennengelernt?"

Beth lachte über die ganzen Fragen, dann antwortete sie bereitwillig: „Hogwarts ist wirklich bezaubernd, Albus. Ich habe mich hier direkt wohlgefühlt. Meine Wohnung ist sehr schön, Filius hat mir bereits den Ravenclaw Gemeinschaftsraum gezeigt und gestern habe ich einige Schüler kennengelernt."

Albus nickte und dann sagte er schmunzelnd: „Ich war wirklich angetan von deiner Überraschung gestern. Wer hätte gedacht, dass so wenig ausreichen würde, um die Rivalität zwischen den Häusern einfach verpuffen zu lassen. Ich muss sagen, eine wirklich ausgezeichnete Idee, meine Liebe."

Beth wurde beim Lob dieses mächtigen Zauberers leicht rot. „Vielen Dank, Albus. Es war eigentlich nur ein Impuls. Als ich den Hogwarts Express sah, erschien es mir einfach richtig. Und ich war wirklich froh, dass Minerva mich nicht direkt wieder von der Schule gewiesen hat."

„Oh, Minerva weiß diese Einigkeit unter den Häusern ebenso zu schätzen wie ich und hat durchaus Sinn für Humor. Aber jetzt erzähle mir meine Liebe, wie hast du es geschafft, den Hogwarts Express überhaupt zu verzaubern? Du musst wissen, den Zug umgeben mächtige Schutzzauber und ich kann mir nicht erklären, wie eine solche Manipulation überhaupt möglich ist."

Beth sah Albus nachdenklich an, dann guckte sie plötzlich ratlos. „Ganz ehrlich, Albus, ich weiß es nicht. Wie gesagt, es schien mir in dem Moment einfach so passend. Allerdings hatte ich doch einige Probleme. Als ich anfing zu zaubern, merkte ich schnell, dass der Zug nicht reagierte. Ich war ziemlich frustriert, weil meine Zauberkraft anscheinend nicht ausreichte. Ich wollte die Idee aber so unbedingt umsetzen, dass ich Hermione um Hilfe bat, damit sie mir ihre Kraft lieh, denn der Zauber an sich ist ja nicht kompliziert. Als Hermione mir half, schien es, als ob ihre und meine Magie durch mich durchfließen würden, mein Zauberstab wusste, was ich wollte und der Zug reagierte zustimmend darauf. Tut mir leid, mehr weiß ich leider nicht. Vielleicht wusste der Zug, dass ich nichts Böses wollte?"

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