24.) Die Mannschaft von Slytherin

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Beth wachte Sonntagmorgen mit einem leichten Brummschädel auf und war froh um den Anti-Kater-Trank, den sie erst letztens für ihren eigenen Vorrat gebraut hatte. Sie schluckte eine Phiole hinunter und rief dann nach Blinky, damit diese Hermione ebenfalls eine vorbeibringen konnte.

Nach einer kurzen Dusche fühlte sie sich wieder lebendig und nachdem sie beim Trockenzaubern ihrer Haare aus Versehen deren Farbe verändert hatte und das erst wieder korrigieren musste, war sie bereit für den nächsten Quidditchtag. Sie hatte von Hermione schon gehört, dass die Slytherins früher teilweise sehr trickreich und manchmal brutal gespielt hatten und fragte sich, ob dies immer noch so war.

Der Kapitän der Mannschaft war zu ihrer Überraschung der Siebtklässler, der Hermione bei der Ankunft in Hogwarts zur Kutsche begleitet hatte. Schnell hatte sie sich mit ihm auf die gleiche Vorgehensweise wie gestern geeinigt.

Kurz vor dem Beginn traf unvermutet Severus ein und begab sich nicht auf die Tribüne, sondern stellte sich stumm neben sie.

Nachdem die Anwärter alle da waren, begann wieder die grobe Aussortierung und es blieben danach fünfundzwanzig Schüler zurück.

Beth bemerkte, sobald die Auswahl richtig begann, den Unterschied zu den Hufflepuffs. Die Slytherins flogen tatsächlich anders. Sie tricksten mehr, versuchten den Gegner zu verwirren und waren gröber. Sie beharrten stur auf ihr Ziel und ließen sich nicht davon abbringen. Ein Gegner im Weg wurde eben weggeschubst, wenn er nicht auswich.

Obwohl sie nicht ganz damit einverstanden war, verstießen die Spieler gegen keine Regeln, daher ließ Beth sie gewähren. Aufgrund der größeren Härte des Trainings waren die besten Spieler schnell gefunden, wobei dies leider auch oft daran lag, dass Beth den ein oder anderen in den Krankenflügel schicken musste, weil sie nicht so schnell in das Spiel eingreifen konnte.

Letztendlich standen die neuen Spieler aber alle fest. Genau wie die Hufflepuffs wollte die neue Slytherinmannschaft direkt trainieren und sie unterband dies, genau wie gestern.

Obwohl Severus ihr einen seltsamen Blick zuwarf, gab er dazu keinen Kommentar ab, sondern blieb schweigend stehen, während Beth und die Schüler ihren Imbiss verputzten und dabei recht zwanglos miteinander redeten.

Als alle mit Essen fertig waren, ließ Beth die neuen Spieler hochsteigen und wollte eben folgen, als Severus etwas verächtlich sagte: „Ich hoffe, du wirst ihnen nicht noch dabei helfen, den Ball zu fangen?"

Sie sah ihn erstaunt an und erwiderte dann grinsend: „Naja, wenn es Ravenclaws wären, könnte ich tatsächlich dazu versucht sein."

Damit stieß sie sich ab und folgte den Schülern nach oben. Als das Training begann, verstand sie auch, warum Severus anwesend war. Er fing an, von unten mit magisch verstärkter Stimme Anweisungen zu brüllen und sie konnte sich den Vergleich mit einem Footballtrainer nicht ganz verkneifen.

„Mister Brown, sind Sie eigentlich blind, der Schnatz ist der kleine, goldene Ball, der gerade vor Ihrer Nase war. Soll ich Ihnen ein Suchgerät an den Besen schnallen?"

„Miss Taylor, würden Sie wohl endlich einmal den roten Ball FANGEN und nicht durch die Ringe lassen?"

„Sehr gut, Mister McKenzie. Zwei Zentimeter weiter und Sie hätten das Paradebeispiel dafür abgegeben, wie man seine Mannschaft aus dem Spiel transportiert, indem man die eigenen Leute ABKLATSCHT!"

Sie musste bei den Kommentaren des Hauslehrers, die in ähnlicher Form die ganze Zeit übers Spielfeld schallten, manches Mal ein Grinsen unterdrücken. Es schien, als ob er tatsächlich eine Begeisterung für Quidditch zeigte. Denn er hatte grundsätzlich Recht mit seinen Kommentaren, auch wenn sie die Kritik etwas geschickter ausgedrückt hätte.

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