„Mach es gut, mein Schatz", sagte ihr Vater und drückte sie noch einmal fest an sich. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Pass gut auf dich auf, Papa", antwortete Beth mit leichter Wehmut.
Die Tage waren viel zu schnell rumgegangen und sie hätte gerne noch mehr Zeit mir ihren Eltern gehabt.
Sie wandte sich an ihre Mutter, die sich gerade herzlich von Hermione verabschiedete. „Danke, dass du uns unser Mädchen mitgebracht hast, Hermione. Es war schön, dich hier zu haben."
„Es war wirklich wunderschön hier, Frau Berger. Ich kann verstehen, warum Beth nie woanders Weihnachten feiern wollte. Vielen Dank für alles."
Hermione nahm ihre Tasche und ging zur Haustür, nachdem sie sich auch von Beths Vater verabschiedet hatte.
Beths Mutter schaute ihr nach und wandte den Blick dann zu ihrer Tochter. „Komm her, Kleines", sagte sie warm und nahm ihre Tochter liebevoll in die Arme.
„Es war so schön, dass du hier warst", murmelte sie.
„Danke, dass du so beharrlich warst, Mama", flüsterte Beth.
Dann sahen sich Mutter und Tochter an, die sich äußerlich so ähnlich sahen. Dieselben Augen, dasselbe Haar, auch wenn ihre Mutter die Haare kurz trug und sich um ihre Augen einige Falten eingeschlichen hatten. Wann waren diese gekommen, fragte sich Beth. Sie hatte sie noch nie so bewusst gesehen. Ihre Eltern wurden langsam älter, aber für sie sahen sie immer noch so aus wie früher. Noch einmal umarmte sie ihre Mutter innig, dann löste sie sich widerstrebend von ihr.
„Seid vorsichtig", sagte ihre Mutter. „Und lass dir nicht noch einmal soviel Zeit mit deinem Besuch."
„Ich komme zu Ostern zurück, versprochen", sagte Beth lächelnd und ging dann Hermione hinterher, die schon an der Straße wartete und kontrollierte, ob auch keine neugierigen Nachbarn irgendwo in Sicht waren.
„Bereit?", fragte diese.
Beth nickte, wandte sich noch einmal zum Haus und winkte, bevor sie Hermiones Arm nahm und sich mit ihr zusammen in die Apparation warf.
Es ploppte leise, als die beiden Hexen vor den Toren von Hogwarts auftauchten. Sie hatten sich entschieden, den Rückweg nicht mit Flohpulver, sondern in mehreren Sprüngen zu absolvieren, um in Übung zu bleiben, und hatten sich bei der Seit-an-Seit-Apparation abgewechselt.
Als sie jetzt auf das Schloss blickten, mit ihren verkleinerten Koffern in den Umhängen, kamen ihnen die Weihnachtstage bereits wieder so fern vor wie ein Traum.
Die Art und Weise, wie die Mittagssonne den Schnee erstrahlen ließ, das einladende Blitzen der Fenster erschien so real im Gegensatz zu dem gemütlichen Haus von Beths Eltern und der nichtmagischen Welt.
Beth wandte sich an Hermione, drückte sie einmal kräftig an sich und sagte: „Danke, Mione. Die Tage haben mir wirklich viel bedeutet."
Ihre Freundin antwortete grinsend: „Du weißt doch, es ist immer nur zu deinem Besten."
„Schon klar ... So wie Halloween?", fragte Beth spöttisch.
„Oh, Beth, wie oft soll ich mich denn noch dafür entschuldigen?", erwiderte Hermione stöhnend.
„Na, vielleicht noch so fünfzig Jahre, denke ich", meinte Beth grinsend und fügte dann hinzu: „Im Ernst, ich mag es ja eigentlich nicht, wenn man über mich drüber hinweg entscheidet, aber es war eine gute Idee. Weihnachten, nicht Halloween! Das war eine ziemlich Blöde, um es noch einmal zu betonen."
„Zum ungefähr hundertsten Mal", ergänzte Hermione leise grummelnd, lachte dann aber und meinte: „Lass uns die Sachen wegpacken und schauen, ob Remus schon da ist."
DU LIEST GERADE
Um den Liebsten zu schützen
FantasiWie macht man weiter, wenn die eigene Welt zusammenbricht? Wenn man in einem Märchen lebte, dass plötzlich beendet ist? Ergreift man eine neue Chance auf Glück? Und wie weit würde man gehen, um seinen Liebsten zu schützen? SS/OC Ja, hier ist sie...