40.) Es tut mir so leid, Remus

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Wieder einmal hastete Beth durch die Gänge von Hogwarts, um noch vor dem Ende des Abendessens in der Großen Halle zu sein. Sie war so in ihr Gespräch mit Albus und das Auspacken vertieft gewesen, dass sie bei einem beiläufigen Blick auf die Uhr erschreckt festgestellt hatte, dass sie mal wieder viel zu spät dran war. Hastig ließ sie den letzten Pullover in den Kleiderschrank fliegen, rief Albus ein kurzes: „Sorry, ich muss ja weg!", zu und war schon aus der Tür gestürmt.

„Weißt du eigentlich, wo Beth bleibt?", fragte Remus Hermione, die an seiner linken Seite saß und schaute sich fragend in der Großen Halle um. „Das Abendessen ist gleich vorbei und sie ist noch nicht aufgetaucht, obwohl wir verabredet waren", fuhr er fort, als plötzlich die Tür zur Großen Halle aufging und Beth mit schnellem Schritt zu dem runden Tisch eilte, an dem die Lehrer und Schüler saßen, die über die Weihnachtsferien im Schloss geblieben waren.

Hermione und Remus sahen sich an, dann zuckte die junge Hexe mit hochgezogener Augenbraue die Schultern und sagte lächelnd: „Typisch Beth."

Die beiden lachten und der Werwolf fügte schmunzelnd hinzu: „Manchmal frage ich mich, ob sie Tonks Konkurrenz machen möchte."

Während sie sich noch angrinsten, war Beth bei ihnen angelangt und ließ sich heftig atmend auf dem freien Platz rechts neben Remus nieder.

„Es tut mir leid, Remus", sagte sie mit gepresster Stimme, um nicht laut zu keuchen. „Ich habe mich mit Albus unterhalten und darüber die Zeit vergessen."

„Trink am besten erst einmal etwas, bevor du noch umfällst", erwiderte der Auror grinsend und reichte ihr ein Glas Kürbissaft, das sie schnell austrank.

Danach schaute sie sich am Tisch um und registrierte, welche Schüler und Lehrer noch in Hogwarts waren.

Fragend wendete sie sich an Minerva, die einige Plätze neben ihr saß: „Minerva?"

Die Schulleiterin blickte zu ihr und sie fuhr mit leicht ungläubiger Stimme fort: „Ist Severus etwa im Urlaub?"

Die ehemalige Verwandlungslehrerin schüttelte lächelnd den Kopf und meinte: „Ich schenke dir meine Ausgabe von „Dunkle Zauber im Mittelalter", wenn du es schaffst, ihn in den Ferien an den Tisch zu locken. Er lässt sich zwischen den Feiertagen zum Abendessen niemals blicken, höchstens unter Strafandrohung."

„Wieso wundert mich das eigentlich nicht?", erwiderte Beth grinsend und wandte sich dann an Remus. „Albus und du scheint euch viel zu erzählen gehabt zu haben, so spät, wie er erst bei mir aufgetaucht ist."

„Wir haben uns schon seit fast einem Jahr nicht mehr gesprochen", bestätigte Remus.

„Und? Was habt ihr euch so spannendes zu berichten gehabt?", wollte sie ein paar Informationen aus ihm herauskitzeln, weil Albus auf ihre Nachfragen hin beharrlich abgelenkt hatte.

„Wir haben uns gefragt, ob die Nase von jungen Frauen nur lang wird, wenn sie schwindeln oder auch, wenn sie sie in Dinge reinstecken, die sie nichts angehen", erwiderte der Werwolf mit ernster Stimme, ohne eine Miene zu verziehen.

Beth blickte ihn nur erstaunt an und streckte ihm dann die Zunge raus. „Du bist blöd", sagte sie gespielt schmollend und bemerkte nicht die Schüler, die die Unterhaltungen der Lehrer interessiert verfolgten und jetzt ein Kichern unterdrücken mussten, sondern zog sich eine der fast leeren Schüsseln näher heran und nahm sich etwas von dem Hühnerfrikassee.

Dann begann sie, genussvoll zu essen, während sich Hermione und Remus erneut wissend angrinsten.

Als Beth den letzten Bissen runterschluckte und den Rest ihres Kürbissaftes ausgetrunken hatte, wandte sie sich an Remus und fragte: „Bist du fertig?"

Um den Liebsten zu schützenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt