Sobald Beth und Severus Aufstellung bezogen hatten, begann das Duell.
Der Professor der Zaubertränke hatte sich vorgenommen, keine Rücksicht auf die junge Frau zu nehmen und seine Wut stachelte ihn zusätzlich an.
In einer schnellen Bewegung riss er seinen Zauberstab nach vorne und rief: „Deterrestris!"
Fast gleichzeitig ließ Beth ihren Zauberstab von unten nach oben hochschnellen und rief: "Exofortes inhibito!"
Krachend zerbarst sein Fluch an Beths Schild, die gleich darauf nachsetzte: „Expulso!"
Er wischte mit einer fast lässigen Handbewegung und einem lauten „Protego" den Zauber von sich fort, der daraufhin in den Boden des Quidditchplatzes einschlug.
Nach dieser Eröffnung ließen sich die beiden die Zauber um die Ohren fliegen. Schlag auf Schlag beharkten sie sich gegenseitig. Dabei waren sie in ihren Bewegungen so schnell, dass die Zuschauer diese manchmal fast gar nicht sahen.
Immer mehr Blitze schlugen als Querschläger in den Boden ein oder zerstoben an der Schutzwand und langsam fragten sich die Zuschauer, wie ernst diese Duellvorführung für die beiden Kontrahenten eigentlich war.
Plötzlich drehte sich Beth einmal um sich selbst und war verschwunden. Zwei Meter hinter Severus tauchte sie nur eine Sekunde später wieder auf, richtete den Zauberstab gegen ihn und rief: „Expelliarmus!"
Mit einer geschmeidigen Bewegung riss er den Zauberstab hoch und blockte den Angriff, nur um fast gleichzeitig ebenfalls zu verschwinden. Zwei Meter weiter links tauchte er wieder auf und griff sie mit einem „Horritimor" an. Sie fühlte, wie die aufkommende Panik sich ihrer bemächtigte und wirkte schnell mit „Auracalma" entgegen.
Dann riss sie ihren Zauberstab von oben nach unten und einer der Felsbrocken, der hinter Severus lag, flog auf diesen zu.
Er hörte ein Geräusch von hinten und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie ein Fels heranraste. Fluchend warf er sich in eine Apparation.
Am anderen Ende des Platzes tauchte er keuchend wieder auf. Diese verdammte Hexe hätte ihn fast gehabt. Aber so schnell würde er nicht aufgeben und geschlagen war er schon gar nicht.
Sie hatte das Gefühl, ihre Lunge würde platzen, so heftig versuchte sie, wieder zu Atem zu kommen. Sie hatte sich in Severus nicht getäuscht, er war wirklich ein wahrer Meister. Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt eine Chance hatte. Sie fühlte sich bereits ziemlich geschlaucht und merkte langsam, wie ihre Zauberkräfte erlahmten. Die schnellen Angriffe und Konter zogen an ihrer magischen Ausdauer. Außerdem hatte sie bemerkt, wie sich während des Kampfes ihr rechter Schuh gelockert hatte, was sie zusätzlich behinderte. Sie schimpfte innerlich mit sich, dass sie die Schnürsenkel nicht magisch verschlossen hatte. Aber sie würde bis zum Ende kämpfen. Sie würde sich vor Severus keine Blöße geben, mit der er sie ständig aufziehen könnte.
„Sollen wir vielleicht eine kurze Pause einlegen? Du siehst erschöpft aus, Beth", sagte der Professor für Zaubertränke höhnisch vom anderen Ende des Platzes.
„Brauchst du etwa eine, alter Mann?", erwiderte sie etwas atemlos mit herausfordernder Stimme.
Sein Gesicht verzog sich wütend und mit einer schnellen Bewegung war er verschwunden.
Sie fuhr herum, als er hinter ihr auftauchte. Ungesagt schoss plötzlich Nebel aus ihrem Zauberstab hervor, der ihn völlig einhüllte. Bevor er reagieren konnte, bewegte sie ihren Zauberstab erneut und plötzlich erschienen Abbilder von ihr um seinen letzten Standort herum.
Er war hinter ihr erschienen, schon einen Volinguignis auf den Lippen, um ihr fliegende Flammen entgegen zu schicken, als plötzlich überall um ihn herum Nebel erschien. Er fluchte und ließ seinen Zauberstab durch die Luft peitschen, um den Nebel aufzulösen. Bevor er aber die Bewegung zu Ende führen konnte, flog ein Blitzstrahl auf ihn zu und er musste sich zur Seite werfen. Behände kam er auf den Unterarmen auf, rollte sich herum und war schon wieder auf den Beinen, als von einer anderen Seite her ein „Stupor" erklang. Er schickte den Zauber mit einem „Reflectato" zurück und wusste instinktiv, was Beth da gemacht hatte. Mit einer schnellen Bewegung rief er: „Finite Incantatem!", und der Nebel verschwand. Genauso schnell errichtete er einen Schildzauber, an dem sogleich drei Flüche zerstoben. Diese verdammte Hexe hatte sich vervielfältigt und er sah sich jetzt sechs Abbildern gegenüber. Eines war bei seinem Schildzauber bereits zerstoben. Er hob den Zauberstab und sagte in Gedanken „Reverso-Mutatus." Eine Art Kuppel bildete sich und umschloss fünf der sechs vor ihm stehenden Frauen. Nur eine blieb zurück. Zu dieser wirbelte er jetzt herum und rief laut: „Sectumsempra!"
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Um den Liebsten zu schützen
FantasyWie macht man weiter, wenn die eigene Welt zusammenbricht? Wenn man in einem Märchen lebte, dass plötzlich beendet ist? Ergreift man eine neue Chance auf Glück? Und wie weit würde man gehen, um seinen Liebsten zu schützen? SS/OC Ja, hier ist sie...