37~ It's hard sayin' goodbye

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„Ich werde dich so sehr vermissen!“, schluchzt Jule in meine Halsbeuge und blickt mich fest aus zwei rot geweinten Augen an. „Ich komme dich besuchen! Oh ja, im Sommer!“
„Unbedingt! Und es ist nur ein Semester. Ein halbes Jahr. Sechs Monate, Jule“, schmunzle ich.

„Eben!“, sagt sie und umarmt mich erneut, ehe meine Mutter sie ablöst.
„Ich wünsche dir ein wunderschönes halbes Jahr! Und denk dran: Hau sie alle vom Hocker, Lilac!“
Nachdem sich auch Cedric und Taylor von mir verabschiedet haben und meine beste Freundin sich so sehr an mir festgeklammert hat, dass Cedric sie liebevoll von mir wegziehen musste, ist es so weit. Sogar Frau Ribbeck ist zum Abschied gekommen und umarmt mich fest, nicht, ohne mir zu versichern, dass sie an mich glaubt. Irgendwann ist der Moment gekommen, in dem ich in den Security Bereich des Flughafens muss.

Ich drehe mich mit einem schweren Kloß im Hals ein letztes Mal zu meiner Familie um und winke ihnen zu, ehe die Tränen aus meinen Augen strömen. Ich will mich umdrehen, doch dann sehe ich ihn.
Wie er in die Halle gerannt kommt.
Wie er den Blick suchend durch die Halle wandern lässt. Wie er den Blick hebt. Wie er mich ansieht und unsere Augen ein letztes Mal miteinander verschmelzen lässt, ehe ich mich umdrehe.

Ich habe in seinem Blick gesehen, dass er mich liebt. Ich weiß, dass ich ihn liebe. Ich spüre es in allen Zellen.
Und dennoch gehe ich zu meinem Gate und versuche, sein Gesicht aus meiner Erinnerung zu streichen.

Weil das Leben nun einmal weitergeht. Und ich bestimme, wie.

Lilac #freeyourbody ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt