Wasted

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Als Taehyung erkannte, wo er war, machte er sich plötzlich selbstständig und stolperte auf seine große Fensterfront zu. Erst war ich verwirrt was er tat, doch dann erkannte ich, dass das eine Fenster eine Tür war, die er gleich darauf öffnete und raus auf einen Balkon stieg.

Er hatte einen Balkon, warum hatte mein Zimmer keinen Balkon?

Ich stellte fest, dass ich zuvor noch nie in seinem Zimmer gewesen war. Es war bunt und verrückt genau wie sein Bewohner. Die Möbel und die Wände waren cremefarbend, aber überall hingen Skizzen und selbstgemachte Bilder. Stoffe lagen auf dem Boden verteilt und an der Decke hingen viele bunte Tücher mit Lichterketten befestigt, die dem Raum eine magische Atmosphäre verliehen. Die eine Seite des Zimmers bestand komplett aus Kleiderstangen, welche absolut keinen Platz mehr für neue Kleidung hatten und darunter befanden sich Schuhregale.

„Jungkook komm raus!", rief Taehyung von draußen, woraufhin ich mich auf den Weg zu ihm machte.
Sein Balkon war nicht groß, aber er war groß genug, um sich zu zweit auf den Boden zusetzten, da Taehyung sein Gleichgewicht eh nicht halten konnte.
„Ist das nicht eine schöne Aussicht!",er staunte, als wenn er diese zuvor noch nie gesehen hatte. Aber ich musste ihm recht geben. Die Lichter des nächtlichen Stadtlebens erstreckten sich bis über den Han River hinaus und luden zum träumen ein.

Eine Weile saßen wir beide einfach dort und beobachteten die Stadt. Taehyung schien durch die frische Luft wieder ein wenig nüchterner zu sein. Wir trugen jeder nur ein T-shirt und Jeans und so war es natürlich sau kalt, aber ich wollte nicht aufstehen aus Angst, dieser wunderschöne Moment würde dann vorbei sein.
Plötzlich fing der Blonde neben mir an zu lachen.
„Was ist los?", fragte ich verwirrt.
„Ich war sooo schlecht im Pierbong... Bier- Bierpong.", verbesserte er sich.
Ich grinste: „Und die Folge daraus ist, dass du nun nichtmal mehr das Wort aussprechen kannst!"
Daraufhin musste Taehyung laut losprusten.

Nach einer Weile beruhigte er sich wieder und legte seine Kopf auf meine Schulter: „Ich wäre lieber mit dir in einem Team gewesen."
„Warum? Damit du weniger trinken musst?", grinste ich.
Er antwortete sehr leise, aber was ich verstand war: „Weil ich an deine Seite gehöre und nicht Yunho."

Okay Jungkook ruhig bleiben, Taehyung ist sehr betrunken und der Alkohol spricht aus ihm. Trotzdem konnte ich nichts gegen das Lächeln ausrichten, welches bei seinen Worten auf mein Gesicht schlich.
„Beim nächsten Mal sind wir in einem Team.", versicherte ich ihm und legte meinen Arm um ihn.
„Gut.", erwiderte Taehyung murmelnd, während ihm allmählich die Augen zufielen und sein Kopf auf meiner Schulter schwerer wurde.

Ich griff nach seinen Händen, um zu fühlen wie kalt sie waren. Wie erwartet glichen sie bereits Eiskübeln. Ich war hin und hergerissen. Zu gerne würde ich noch ein Weilchen länger hier draußen mit Taehyung sitzen, während er sich an mich anlehnte. So nah waren wir uns noch nie über einen längeren Zeitraum gewesen. Auf der anderen Seite wusste ich, dass wenn er bei diesen Temperaturen einschlafen würde, er morgen vermutlich krank wäre und bald hatte er schließlich seine Prüfungen...

Seufzend stand ich auf, klemmte meine Arme unter seine und hob ihn hoch.
„Was machs' duu?"
Er schien sichtlich verwirrt, machte seine Augen aber nicht auf.
„Du musst schlafen und hier draußen ist es zu kalt."
Widerwillig ließ er sich von mir in sein Bett hieven und kletterte sogleich unter seine Bettdecke, um sich aufzuwärmen.
Eine Weile beobachtete ich ihn, um mich zu versichern, dass es ihm gut ging und er alleine klarkommen würde, dann stand ich auf und machte mich auf in Richtung Tür.

„Du bist so heiß!", hörte ich plötzlich die allzu bekannte tiefe Stimme hinter mir.

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So hier ist das 20. Kapitel:)
Crazy die Geschichte ist erst seit 4 Tagen draußen.
Danke an alle Leser und für die Votes! Ich freu mich über jeden Einzelnen<3

⭒ 𝐖𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐭𝐨𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐝𝐢𝐟𝐟𝐞𝐫𝐞𝐧𝐭 𝐁𝐚𝐛𝐲 (𝚃𝚎𝚒𝚕 𝟸) | ᵏᵒᵒᵏᵛ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt