Immer weiter entfernten wir uns vom Boden. Ich beobachtete, wie Häuser, Bäume und Menschen immer kleiner wurden und unbedeutender zu seinen schienen, je mehr wir uns entfernten.
Je höher wir kamen, desto kühler wurde es. Gut, dass wir uns so warm angezogen hatten. Aber ich genoss die Luft hier oben. Sie schien viel frischer und unverbrauchter als die unten bei uns am Boden.
Tae schien das genauso zu sehen, denn er stand mit geschlossenen Augen neben mir und atmete tief durch die Nase ein. Dann sah er mich an.
„Spürst du das Jungkook? Diese grenzenlose Freiheit?"
Voller Begeisterung schaute er in die Ferne.„Da unten scheint alles immer so eng zu sein und dich quasi zu erdrücken, aber hier oben ist so viel Raum zur Entfaltung. Egal wo du hinsiehst, überall ist weite Freiheit."
Er drehte sich im Korb, um seinen Ausblick einmal im vollen Winkel zu bestaunen.Fasziniert beobachtete ich ihn. Ich liebte es, wenn er so sprach. So als würde ihm die ganze Welt gehören. Als hätte er eine geheime Energiequelle entdeckt, die ihn auf ein anderes Level in diesem Leben brachte. Ich wusste, dass das absurd klang, aber so wirkte er in solchen Momenten einfach auf mich.
Er schloss wieder die Augen und murmelte: „Ich wünschte, ich könnte immer hier rauf kommen."
Ich stand nah neben ihm und wünschte mir, er würde das irgendwann nicht mehr brauchen, um sich so fühlen zu können.Plötzlich kam er auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. Erst war ich verwirrt, doch dann erkannte ich, wie er seine Finger geformt hatte. Unser Zeichen. Sofort hob ich meine Hand und erwiderte die Symbole.
Wir sahen uns tief in die Augen, während wir uns unser Versprechen gaben.
Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt nicht bereit waren es uns anders zu zeigen, war das in diesem Moment alles was ich wollte.
Ein glücklicher Taetae, der mir versprach, dass er mich liebte.„Möchte irgendwer Kakao?", fragte der Ballonführer, während er an der Flamme herumschraubte.
Das brauchte er nicht zweimal fragen. Einen kurzen Moment später standen wir beide wieder am Rand des Korbs, sahen in die Ferne, während sich unsere Hände an den warmen Bechern wärmten.
Ich nippte an meinem und genoss, wie die heiße Schokolade meine Kehle hinunter in mein inneres lief und mich von dort aus wärmte.„Sieh mal der Han River.", schrie Tae plötzlich aufgeregt neben mir. Zusammen beobachteten wir das Geschehen auf dem Fluss und als wir das Containerschiff sahen, auf das wir und damals geschlichen hatten, mussten wir beide schmunzeln.
Nach einer Weile entdeckten wir auch die Academy und seine Universität und fingen an uns gegenseitig Geschichten aus unserem Schulalltag zu erzählen.Die Zeit verstrich und ganz langsam näherten wir uns wieder dem Boden.
Die Becher Kakao hatten wir bereits ausgetrunken und so stütze ich mich mit den Armen auf dem Korb ab, während Tae sich an mich kuschelte und mit meinen Haaren spielte.
Er beobachtete mich, während seine Finger meine Kopfhaut immer wieder zum kribbeln brachten. Ich tat so, als würde ich es nicht richtig mitbekommen, weil ich befürchtete, dass er sonst aufhören würde, was ich nicht wollte... aber es schmeichelte mir, dass er einen so schönen Ausblick um sich hatte und seine Augen trotzdem lieber auf mich heftete.„Danke Jungkookie.", murmelte er plötzlich und ließ dabei nicht von meinen Haaren ab.
„In den letzten zwei Stunden habe ich mich so unglaublich leicht und frei gefühlt. Das habe ich echt gebraucht!"
Ich lächelte ihn an: „Das Geschenk ist nicht nur von mir alleine. Die ganze WG hat zusammengeschmissen, um dir diesen Ausflug heute zu ermöglichen."Überrascht sah er mich an. Dann füllten sich seine Augen mit Tränen und er lächelte in seinen Schal.
„Mein Gott bin ich froh über diesen verrückten Haufen. Kein Mensch hat solche Freunde verdient."
Lachend nahm ich ihn in den Arm.
„Ich glaube, dieser Gedanke beruht bei uns allen auf Gegenseitigkeit."Er nickte und Arm in Arm setzten wir wieder auf dem Boden auf.
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Habs noch geschafft mit dem 2. Chap! Vielen Danke fürs Lesen und Voten💜
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⭒ 𝐖𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐭𝐨𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐝𝐢𝐟𝐟𝐞𝐫𝐞𝐧𝐭 𝐁𝐚𝐛𝐲 (𝚃𝚎𝚒𝚕 𝟸) | ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction→ 𝗳𝗶𝗻𝗶𝘀𝗵𝗲𝗱 ← 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇, 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇, 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇. 𝖣𝖺𝗌 𝗂𝗌𝗍 𝖺𝗅𝗅𝖾𝗌 𝗐𝖺𝗌 𝖩𝖾𝗈𝗇 𝖩𝗎𝗇𝗀𝗄𝗈𝗈𝗄 𝗌𝗂𝖼𝗁 𝖿𝗎̈𝗋 𝗌𝖾𝗂𝗇 𝗇𝖾𝗎𝖾𝗌 𝖫𝖾𝖻𝖾𝗇 𝗂𝗇 𝖲𝖾𝗈𝗎𝗅 𝗏𝗈𝗋𝗇𝗂𝗆𝗆𝗍. 𝖣𝗈𝖼𝗁 𝖽𝖺𝗌 𝖲𝖼𝗁𝗂𝖼𝗄𝗌𝖺𝗅 𝗁𝖺𝗍 𝖺...