Ich hatte ja keine Ahnung, dass er aus Angst versucht hatte, mich auf diesem Wege loszuwerden.
Ich dachte über seine Worte nach und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen: „Also die Tatsache, dass du damals versucht hattest, mich zu verwirren damit ich verschwinde... bedeutet ja, dass du mich irgendwie toll fandest."Taehyung, der zuvor zur Seite geschaut hatte, blickte nun auf und sah mich ernst an: „Jungkook, ich wusste vom ersten Moment an, dass du gefährlich für mich werden würdest."
Seine Worte versetzten mir eine Art Blitz, der durch meinen Körper zog und alles zum Kribbeln brachte. Taehyung hatte mich ebenfalls vom ersten Moment an angezogen. Damals spürte ich, dass da auch etwas von seiner Seite war, aber sein widersprüchliches Verhalten ließ mich irgendwann einfach alle Hoffnungen fallen lassen.
Jetzt verstand ich, in was für einem Kampf er sich befunden hatte. Auf der einen Seite wollte er mich und fühlte das gleiche, wie ich für ihn und auf der anderen Seite hatte er Angst vor sich selbst, dachte er sei abstoßend dafür, dass er nach seiner Vergangenheit auf Männer stand. Er war in einem ständigen Kampf mit seinen Gefühlen gewesen.„Ich hab wirklich versucht, mich von dir fernzuhalten...", fuhr er fort, „aber das Gefühl, das du mir gabst, war einfach zu gut."
Er nahm den Ohrring mit dem Vogelanhänger, der auf dem Nachttisch lag und fing an, mit seinen Fingern über diesen zu fahren.
„Bei dir hab ich mich einfach immer leichter gefühlt und das hat mich irgendwann süchtig gemacht."Allmählich wurde mir schwindelig. So viele Fragen, die die letzten Monate durch meinen Kopf geschwirrt waren, fanden endlich ihre Antworten.
So viel Erleichterung machte sich in mir breit. Meinen Hyung so offen über alles reden zu hören, ließ mein Herz vor Liebe für ihn fast explodieren. In meinen Gedanken dankte ich Yoongi, dafür, dass er mich beruhigt hatte, als meine Verzweiflung seinen Höhepunkt fand und mir versicherte, Taehyung würde sich früher oder später öffnen. Er hatte einfach mit allem Recht gehabt.
Und dass Taehyung so schnell und plötzlich auf mich zukommen würde, hatte ich auch nicht erwartet.„Hyung?", fragte ich, woraufhin er einen zustimmendes Grummeln von sich gab.
„Wie kommts, dass du mir das alles plötzlich erzählt hast?"Er dachte kurz nach, dann antwortete er: „Das hat sich irgendwie so entwickelt. Erst habe ich mich dir über den Tod meiner Oma anvertraut und ich muss sagen, dass es wirklich leichter für mich wurde, nachdem ich es mal laut ausgesprochen hatte und nicht mehr ganz alleine da stand."
Ich freute mich zu hören, dass es ihm wegen seiner Oma allmählich besser ging und streichelte ihm aufmunternd über die Schulter.
„Naja dann warst du mit mir bei ihrer Beerdigung... ein Ereignis von dem ich überzeugt gewesen war, ich würde es nicht packen, aber das tat ich, weil ich es nicht alleine durchstehen musste...
... und letztendlich hat die Ballonfahrt gestern mir echt so viel Klarheit gebracht."Ich staunte. Ich hatte wirklich gehofft, dass ihm die Ballonfahrt gefallen würde und dass er das Symbol des Fliegens und des Frei seins verstand und für sich mitnehmen konnte, aber dass sie solche Auswirkungen auf ihn haben würde, damit hatte ich im Traum nicht gerechnet.
„... Ich hatte plötzlich alles viel geordneter gesehen und mir wurde klar, dass ich allem was passiert war, so viel Macht in meinem Leben gegeben hatte, dadurch dass ich es stets in mir verdrängt hatte und nie ansprach. Aber jetzt wo ich mir das alles von der Seele sprechen kann, merke ich, wie die Angst und die Scham allmählich ihre Macht über mich verlieren. Und ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es dir anvertrauen kann."
Ich nahm seine Hände, in denen sich immer noch das Schmuckstück befand und umschloss sie mit meinen.
„Hyung du kannst mir alles erzählen und du brachst dich wirklich für nichts zu schämen! Ich bin so unglaublich dankbar dafür, dass du dich getraut hast, dich mir anzuvertrauen."
Ich lehnte mich vor und zaghaft berührten meine Lippen seine. Er erwiderte den Kuss. Zwischen unseren Lippen flüsterte ich, dass ich ihn liebte und er tat es mir gleich. Unsere Zungen umschmeichelten sich und gaben sich ebenfalls ein Versprechen der Liebe.Dieser Kuss war etwas ganz besonderes, das spürte ich.
Er war der Anfang von etwas neuem.
Er besiegelte einen neuen Lebensabschnitt. Einen in dem Taehyung und ich zusammen waren.Nachdem wir uns wieder von einander gelöst hatten, sah Tae mich plötzlich ernst an.
„Und tut mir leid Jungkook, dass du neulich recht hattest..."
„Womit?", fragte ich verwirrt.
„An Weihnachten, als du meintest, dass ich dir wohl etwas verheimliche... nun ja, ich schätze das hat gestimmt.", gestand er mit einem leichten Schnalzen der Zunge. Verstehend erinnerte ich mich an den Abend zurück, an dem wir uns gestritten hatten... ich hatte mich schon gewundert, warum er so überreagiert hatte, aber wies aussah, hatte ich tatsächlich einen wunden Punkt bei ihm getroffen.„Ach Tae...", beruhigte ich ihn, „Mann... das hätte ich nicht sagen dürfen... ich dachte nur, du stehst überhaupt nicht auf mich und tröstest dich nur mit mir, bis es dir wieder besser geht... als wäre ich nur dein Trostpflaster...", verlegen fuhr ich mir durchs Haar, „ich hatte einfach Angst, dass du mich früher oder später nicht mehr brauchen würdest..."
„Aber Jungkook.", seufzte er hastig, „es geht doch nicht darum, ob man jemanden braucht, sondern, ob man jemanden will."
Lächelnd sah er mich an und legte mir seine Hand an meine Wange.„Und ich will dich."
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⭒ 𝐖𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐭𝐨𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐝𝐢𝐟𝐟𝐞𝐫𝐞𝐧𝐭 𝐁𝐚𝐛𝐲 (𝚃𝚎𝚒𝚕 𝟸) | ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction→ 𝗳𝗶𝗻𝗶𝘀𝗵𝗲𝗱 ← 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇, 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇, 𝖳𝖺𝗇𝗓𝖾𝗇. 𝖣𝖺𝗌 𝗂𝗌𝗍 𝖺𝗅𝗅𝖾𝗌 𝗐𝖺𝗌 𝖩𝖾𝗈𝗇 𝖩𝗎𝗇𝗀𝗄𝗈𝗈𝗄 𝗌𝗂𝖼𝗁 𝖿𝗎̈𝗋 𝗌𝖾𝗂𝗇 𝗇𝖾𝗎𝖾𝗌 𝖫𝖾𝖻𝖾𝗇 𝗂𝗇 𝖲𝖾𝗈𝗎𝗅 𝗏𝗈𝗋𝗇𝗂𝗆𝗆𝗍. 𝖣𝗈𝖼𝗁 𝖽𝖺𝗌 𝖲𝖼𝗁𝗂𝖼𝗄𝗌𝖺𝗅 𝗁𝖺𝗍 𝖺...