chapter 21

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Jimin POV

Langsam öffnete ich meine Augen zu dem nervigsten Ton der Welt: einen Alarm.

Ich schaute mich etwas erschrocken im Raum um, da es nicht mein Zimmer war, bis ich bemerkte, dass ich ja in yoongis armen wahrscheinlich eingeschlafen bin.
Hoffentlich hab ich nicht geschnarcht oder mit offenem Mund geschlafen..

„Guten Morgen" sagte yoongi ruhig, während er auf sein Handy schaute und an seinem Tisch saß.

„WIE JETZT ES IST MORGEN WIESO HAST D-„

„Jimin chill als ob ich dich so lange hätte schlafen lassen. Ich hab mir gemerkt dass du 20 Uhr zuhause sein sollst" unterbrach mich yoongi und gab belustigt von sich. Wirklich witzig..

„Oh. Sorry.. mach das nicht nochmal, ich würde eine mit dem Gürtel bekommen wenn ich ohne Bescheid zu sagen einfach hier geschlafen hätte.." gab ich erleichtert, aber dennoch sarkastisch von mir.
Natürlich werd ich nicht geschlagen, aber wenn es eskaliert bekomm ich es angedroht oder es wird ausgeholt.. naja, solange nichts passiert interessiert mich sowas eher weniger.

„Ich hab deine Aufgaben übrigens für dich gemacht, damit du morgen nicht verzweifelt ohne dastehst" lächelte er mir warm zu. Ich war ihm einerseits extrem dankbar dafür, aber andererseits echt beschämt..

Ich richtete mich auf und dachte über die Situation vorhin nach.. ich hatte einfach vor yoongi einen breakdown.. wegen Mathe.
Wow, ich habe ein paar Aufgaben nicht hinbekommen und fange direkt an, zu weinen.

Erbärmlich. Yoongi denkt jetzt, du seist schwach. Ich meine, das dachte er schon vorher, aber jetzt erst recht. Welcher Mensch fängt denn bitte so heftig an zu flennen wegen sowas? Am Ende erzählt er es rum und du bist dann die heulsuse, viel Spaß damit.

Entschuldigend sah ich yoongi an und als würde er meine Gedanken lesen, sagte er: „übrigens musst du dich deswegen nicht schämen. Ich hab das Gefühl dass du das lange drin behalten hast."

Ich nickte. Ich hatte echt lange nicht mehr geweint. Naja, ich hab vor ein paar Stunden schon geweint, aber das zählt Ja zum Tag dazu.
Jetzt ist eben wirklich alles hochgekommen.

Ich hoffe einfach, dass das in Zukunft nicht passiert. Ich will es yoongi nicht antun, dass er mich andauernd trösten muss. Andererseits liebe ich seine Nähe und wie beruhigend sie auf mich wirkt. Wäre ich allein zuhause, hätte ich bestimmt zu anderen Dingen gegriffen..

Langsam richtete ich mich auf und mich überkam wieder eine Welle Traurigkeit. Ich sagte einfach nichts. Ich tendiere dazu, einfach still zu sein, wenn es mir nicht gut geht. Ich schwang meine Beine über die Bettkante und nahm mir meinen Rucksack, den yoongi netterweise schon für mich gepackt hat.

Außerdem nahm ich noch mein Handy, welches auf dem Tisch lag und schaute auf die Uhr
19.54
Eine relativ gute Zeit
Zum glück ist es meinen Großeltern egal, falls ich mal 5 Minuten zu spät komme, aber ab 10 Minuten wird es dann schon kritisch.

Gelassen fragte yoongi, ob er mich begleiten soll. Ich wollte keine Umstände machen, aber anscheinend war es keine Frage, sondern eine Aussage, da er genau in diesem Moment schon aufstand und seine Hand leitend an meinem Rücken legte.

Normalerweise würde ich direkt von Körperkontakt ausweichen, aber ihm bin ich sowieso schon 2 mal in die Arme gefallen, also was soll's..

Nachdem wir aus der Tür traten, liefen wir auch schon los. Den ganzen Weg über redeten wir nicht. Ich schaute einfach nur nachdenklich auf den Boden. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, dass yoongis Hand meinen Rücken nicht verlassen hat und er dicht neben mir läuft.

Bemerken tat ich es, als er plötzlich hastig in mein Oberteil griff und mich zurückzog
„Jimin ich weiß dir geht es nicht gut aber bitte achte auf die Straße, du wärst fast überfahren worden" sagte er zwar ruhig, aber auch mit einem warnenden Unterton..
schon wieder hat er mir geholfen
Ich fühle mich so nutzlos bei ihm..

Hin und wieder strich er mit seinem Daumen über meinem rücken, um zu signalisieren dass er da ist.
Klar ist er da, aber ihr versteht? Ein Zeichen, dass er da ist.

Nach einigen Minuten sind wir auch schon an meinem Haus angelangt. Es war bei weitem nicht so schön und groß wie yoongis und insgeheim schämte ich mich auch etwas, aber wenigstens ist es ein Haus, oder?

Als wir nun davor standen drehte ich mich um. Nicht wissend, wie ich mich von yoongi verabschieden soll. Eine Umarmung so wie immer? Ein einfaches „Tschüss, bis morgen" oder einfach nur ein kurzes Winken? Ne, das wäre unhöflich..

Während ich nachdachte, starrte ich auf yoongis Brust. Diese kam nach einer knappen Minuten Aufeinmal näher und er breitete seine Arme aus. Wahrscheinlich hab ich indirekt auf eine Umarmung gehofft und ihm mit meinem starren auf die Brust signalisiert, dass er den Schritt machen soll..

Jedenfalls bekam ich kurz Panik und schaute mir großen Augen noch einmal in sein Gesicht, bevor es neben meinem verschwand. Er hatten keinen aufgesetzten Gesichtsausdruck, sondern eher neutral. Im Augenwinkel sah ich außerdem, dass er seine Augen im letzten Moment geschlossen hat, deswegen glaube ich, dass er mich die nächsten Sekunden nicht loslässt.

Es kann sein, dass jemand uns aus meinem Haus beobachtet, aber solange es kein Mädchen ist, wird hier nichts vermutet.
Mein ganzer Haushalt hat nichtmal die geringste Vermutung dass ich bisexuell bin und ich werd's ihnen auch nicht sagen. Empfinde ich eben nicht als wichtig. Yoongi darf auch sowieso niemals in dieses Haus, da ich niemanden mitbringen darf. Wieso? Weiß ich selbst nicht.

Langsam geleiteten yoongis Hände von meinem Rücken zu meinem Kopf. Als er anfing, mich leicht zu streicheln, entspannte ich mich nun vollkommen. Vielleicht sah es jetzt etwas komisch für ausstehende aus, aber das war mir egal. Ich Genoss yoongis Berührungen so sehr, dass mein meine Arme um seinen Köper schon fast ausversehen fallen lies.

Ich schaute kurz über yoongis Schulter aus meine Uhr, welche 20.04 anzeigte. Als ich diese Zahl sah, musste ich mich wohl oder übel von yoongi trennen, was ich ihm mit einem leichten klopfen und einem geflüstertem „ich muss rein, tut mir leid" mitteilte.

Langsam löste sich jetzt auch yoongi und das wäre der perfekte Zeitpunkt für einen schnulzigen Kuss gewesen, aber ich glaube, ich sollte mir auf die ganze Sache nicht zu viel einbilden..

Yoongi POV

Nachdem er mir sagte, dass er gehen muss, füllte sich alles in mir irgendwie mit Trauer. Es war ein wunderbarer Tag, obwohl jimin sogar fast eine Stunde nur geschlafen hat..

Als ich mich von ihm löste, meine Arme noch im seine Taille, schaute ich ihm in die Augen.
Der perfekte Moment für einen Kuss, aber das wäre zu viel und zu früh. Wer weiß, wie er reagiert, wenn er schon bei Umarmungen so panisch wirkt. Ich glaube eher nicht, dass er sich genauso wohl fühlt wie ich mich bei ihm.

Mehr als ein kurzes „tschüss, bis morgen" und ein kleines Lächeln brachten wir beide nicht raus. Ich stand noch in der Einfahrt, bis ich jimin nicht mehr sah. Er drehte sich um und winkte mir kurz zu, bevor er im Haus verschwand.

Nun drehte auch ich mich um und ging nach Hause..

|| 𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐦𝐲 𝐬𝐰𝐞𝐚𝐭𝐬𝐡𝐢𝐫𝐭 ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt