chapter 26

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-in der Schule-

Hier saß ich nun mit depressiver Laune und wartete darauf, endlich von diesem Tag erlöst zu werden.

Gestern Abend sind es 2 Schnitte geworden. Nicht extrem tief, aber es hat schon eine ganze Weile geblutet.

Schmerz empfinde ich irgendwie nicht.. klar, es tat weh, wenn man daran stößt oder draufdrückt, aber sonst gar nicht. Nicht einmal meine Hose störte mich, solange noch ein paar Tage ein Pflaster auf der Wunde ruht

Ich schämte mich, so schwach zu sein und keine anderen Lösungen zu finden, aber am Bein sieht man es nicht.

Langsam füllt sich der Raum. Ich starrte einfach starr auf den Tisch. Jede Bewegung ist mir heute zu viel und ich bin auf maximalem Energiesparmodus.

Wenn mich heute jemand anmacht, werd ich bestimmt anfangen zu heulen.

Immer wieder hatte ich flashbacks vom vorherigen Tag.
Nicht nur die schlechten.. vom ganzen Tag.

Andauernd kam mir yoongi in den Sinn und wie ich mich zuhause bei ihm angestellt habe.
Peinlich.

Der Gedanke an yoongi blieb nicht lang und schon denke ich wieder an mein heulen, als ich gestern Abend die Klinge ansetzte und mehrmals versuchte, über den gleichen Schnitt zu fahren, um ihn zu vertiefen.

Ging aber nicht, da ich so sehr zitterte.

Naja, jetzt hab ich eben 2 Schnitte und irgendwas anderes am bein, was einfach nur Mini Schnitte nebeneinander sind..

Die Klingel riss mich aus meinen Gedanken und das laute "bitte aufstehen" meines Lehrers brachte mich dann komplett raus.

Yoongi schaute mich erwartend an. Ich merkte gar nicht, dass er schon da ist. Hat er mich etwas gefragt?

Fuck

"Was denn?" Sagte ich neutral, aber mit einem etwas genervten Unterton.

"Chill mal ich hab nur guten Morgen gesagt." Lachte er mich an.
Ja, sehr witzig.

"Schlechter Tag? Soll ich dich in Ruhe lassen?"
Sagte er.. mitfühlend.

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten soll.. einerseits hasste ich heute alles und jeden, andererseits wäre es besser, wenn yoongi mich ablenken könnte..

Nach all dem gestern macht er das eh nur aus Höflichkeit. Glückwunsch, du bist jetzt seine Aufgabe.

Ein einfaches, nichts aussagendes Schulter Zucken war das einzige, was ich zu Stande brachte.

die ganze Stunde redeten wir nicht. Ich meldete mich nicht, hörte nichtmal zu. Ich war mit meinen Gedanken die ganze Zeit woanders.

Am Ende der Stunde stubste yoongi mich an
"Willst du wieder mit hoch kommen? Kann ja unser Platz werden."

An jedem anderen  Tag hätte ich ja gesagt, aber gerade heute hab ich es mir natürlich vermutlich  für immer versaut.

"Ne danke keine Lust" sagte ich so emotionslos wie es nur ging. Yoongi sah langsam wieder besorgt aus

"Doch komm bitte mit, ich will mit dir reden."

"Ich sagte nein." Noch blieb ich ruhig. Ich hatte einfach keine Lust mehr.

"Bitte. Es ist wichtig." Bettelte er schon förmlich. Seine Augenbrauen sind vorne etwas hochgegangen, wegwehen er einen bittenden, fast schon besorgen Gesichtsausdruck hatte.

"Man alter lass mich doch in Ruhe und geh allein hoch. Ich bleib hier, kein Bock einfach."
Langsam wurde ich gereizt und direkt nach dem erklingen dieser Wörter aus meinem Mund hatte ich Schuldgefühle.

Ich sah nur noch yoongi, wie seine Hand zurückschreckte. Er wollte sie vermutlich gerade auf meine Schulter legen. Verständnislos, fast schon traurig sah er mich an und trat immer weiter zurück.

"Oh.. naja tut mir leid. Ich dachte nur dass wir vielleicht jetzt Freunde sind und öfter ma-"

"Kapierst du es denn nicht?! Ich hab einfach kein Bock heute zu reden alter. Nerv mich jetzt nicht und geh von mir aus zu deinem Platz, mich wirst du heute nicht mehr nett erleben."

Obwohl ich heute sehr unüberlegt handelte, bemerkte ich mitten im Satz, dass ich yoongi mit meiner Art verschrecken oder gar verlieren könnte. Das wollte ich keinesfalls erreichen, deswegen betonte ich das "heute" besonders.

Yoongi sah extrem gekränkt aus. Er ging einfach ohne weites aus dem Raum heraus..

|| 𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐦𝐲 𝐬𝐰𝐞𝐚𝐭𝐬𝐡𝐢𝐫𝐭 ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt