Kapitel 29

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„Was würden Sie mir empfehlen?" fragt mich ein Kunde. Ich schaue kurz auf die Karte und zeige mit einem Finger darauf: „Den finde ich persönlich am besten."

Der Mann begutachtet mich und lächelt mir zu: „ Den nehme ich dann, bitte."

Ich lächel zurück: „Mit Vergnügen." ich schreibe es auf meinen kleinen Block und gehe zu Kenny, der diesmal mit der Kaffeemaschine zu tun hat. Er grinst mich gleich schelmisch an und flüstert mir zu: „Der Typ scheint dich zu mögen. Der ist schon das vierte Mal hier und beobachtet dich."

„Leider nicht mein Typ." sage ich gefühlskalt. Kenny runzelt die Stirn während er den Spezial-Kaffee macht, den ich empfahl: „Wie sollte dein perfekter Mann eigentlich sein oder aussehen?"

„Wieso interessiert dich das?" frage ich zurück. Er zuckt mit den Schultern: „Es würde mich halt interessieren. Besonders, da du noch Single bist und so gut wie niemanden an dich ran lässt. ...Bist du noch Jungfrau?"

„Habe ich dir nicht mal ein Trauma erzählt?" frage ich.

„Ich meine, ob du danach weiteren Sex mit irgendwem hattest." er gibt mir den Kaffee, den ich gleich dem Kunden geben, der angeblich was von mir will. Er lächelt mir zu, was ich nur aus Höflichkeit erwider und gehe auch schon. Diesmal haben wir im Laden kaum was zu tun und es ist langweilig.

„Du hast mir nicht geantwortet." flüster Kenny mir zu. Ich schaue ihn nicht an und antworte, damit er mich nicht ständig fragt: „Bisher nur mit einem."

„Uh, wer denn~?"

„Ich vertraue dir zwar aber ich möchte auch noch kleine Geheimnisse behalten." zwinker ich ihm zu. Er schmollt kurz bevor er dann vorsichtig fragt: „Wäre ich dein Typ?"

Schmunzelnd kneife ich in seine Wange: „Mach lieber mal deinen Job." ich zeige zur Theke, wo ein schüchternes Mädchen steht und Kenny zulächelt. Von seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, kennen sie sich und quatschen leise. Ich höre aber nicht zu und gehe etwas von ihnen. Da sehe ich auch wieder den Typ, der mir erneut zulächelt, was mich langsam nervt. Das Mädchen geht stürmisch wieder aus dem Laden und Kenny wirkt etwas neben sich. Belustigt stelle ich mich neben ihm und frage: „Hast du ihr aus versehen deinen Penis gezeigt oder warum ist sie so schnell weg?"

„Wenn denn nur mit Nachfrage. Ich habe ihr Herz gebrochen."

Ich ziehe eine Augenbraue hoch: „Ihr Herz gebrochen?" frage ich ungläubig. Kenny zuckt mit den Schultern: „Sie sagte mir, dass sie sich in mich verliebt hat und ich bin nur so ein Arschloch."

Ich puste los und entschuldige mich gleich dafür aber es einfach zu ulkig. Ich klopfe in auf die Schulter: „Kenny, der Herzensbrecher. ... Was hast du denn eigentlich getan?"

„Hoffnung bereitet." es klang mehr wie eine Frage als eine Antwort, wobei er mir jetzt schon wieder leid tun kann. Ich seufze: „Die armen kleinen Mädchen."

„Wieso denken Mädchen eigentlich gleich immer, dass man sie heiraten will?" fragt Kenny empört, wobei ich kichern muss: „Wir sind einfach noch hoffnungsvoll romantisch und hoffen, dass ein One-Night-Stand eine schöne Märchengeschichte wird."

„Du etwa auch?"

„Nö."

Kenny schaut mich belustigt mit runzelnder Stirn an, ich rolle mit den Augen: „Vielleicht bin ich auch ein wenig romantisch."

„Ich wusste es!" ruft Kenny plötzlich, „Du wirkst unnahbar aber im innerlichen bis du doch noch ein Mädchen."

„Ich habe nie was anderes behauptet, du Glucke." sage ich monoton. Kenny schaut mich beleidigt an: „Ach, leck mich."

Die Seele ist billig │ South Park FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt