Kapitel 2

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In meinem Zimmer habe ich laute Musik angestellt. Ugly Kid Joe dröhnt durch das Haus und ich räume mein Kinderzimmer aus. Spielsachen, Puppen, Pferdefiguren - alles packe ich in einem großen Karton. Als ich im Schrank die vielen Brettspiele sehen zucke ich mit den Schultern und lasse sie dort liegen. Vielleicht kann man die noch gebrauchen. Ich wander zu meinem nächsten Schrank, voll mit mit Puppenzubehör und seufze. Als ich das letzte Mal damit spielte, hatte ich alles irgendwie hinein geschmissen, nun sehe ich hier alles ordentlich. Vater muss wohl während meiner Abwesenheit hier aufgeräumt haben, oder als er erfuhr, dass ich wieder zurück komme. Es macht mich ein wenig traurig, weil mir das zeigt, dass er mich vermisst hatte. Ich räusper mich kurz und fange weiter an auszumisten.

Nach über zwei Stunde bin ich endlich fertig und sehe mir die sechs großen Kartons nachdenklich an. Obwohl wir manchmal nicht so viel Geld hatten, schaffte Vater es immer wieder mir großzügig Geschenke zu geben. Aber ich wusste schon damals, dass er viele Spielsachen bei seinen Stammgästen selbst geschenkt bekommen hatte oder ein kleines Sümmchen dafür bezahlte, sogar bei verschieden Flohmärkten war er extra für mich. Fast keines der Spielsachen habe ich komplett neu in einer Verpackung bekommen. Alles wurde schon mal benutzt und an einigen Sachen waren auch Kratzer. Als Kind störte es mich aber wenig. Meine Freundinnen beneidete mich sogar manchmal, weil ich so viel hatte. 

Ich starre weiter auf die Kartons und mir fällt eine Idee ein, wie ich noch mehr Geld machen könnte. Die ganzen Spielsachen werde ich wohl kaum mehr benutzen und werde sie stattdessen verkaufen. Gleich gehe ich an meinem Schreibtisch und suche mir farbiges Papier raus. Mit passend farbgebenden Stiften schreibe ich groß 'Flohmarkt' darauf, wo und wann und noch kleinere Details. Ich blicke auf die Uhr, 14:23 Uhr zeigt sie an. Das könnte ich noch schaffen, sage ich mir in Gedanken. Schnell nehme ich mir den Zettel, ziehe mir meine Jacke über und laufe wieder zurück zur Schule. Nicht sehr lange und ich bin schon da. Nicht mal aus der Puste bin ich. Schnell suche ich den Direktorat doch stoße dabei auf jemanden. Ich erkenne ihn sofort, Stan Marsh. Er begrüßt mich unerwartet freundlich: „Ich habe schon gehört das du zurück bist, aber auch habe ich erfahren, dass du schnell wieder abgehauen bist."

Ich runzel die Stirn: „Wer hat es dir gesagt?"

„Butters."

War ja eigentlich klar. Stan ist groß geworden und wirkt reifer, sieht. Ich kann nicht anders und muss ihn einfach necken: „Wie läuft es mit Wendy?"

Er kratzt sich gleich am Hinterkopf und schaut verlegen weg. Ohje, sind die echt noch zusammen? Das letzte mal als sie zusammen waren, war ich noch fest in dieser Schule drin.

„Ich komme nicht mehr so an sie ran und außerdem hat sie ein Freund, Token." erzählt er. An seiner Art wie er redete bemerke ich, dass er noch oder wieder Gefühle für sie hegt. Gerade will ich was aufmunterndes sagen doch ich sehe wie Principal Victoria aus der Schule gehen will.

„Einen Moment, Stan." sage ich hastig und laufe zur Schulleiterin.

„Principal Victoria, hätten Sie einen Moment?" frage ich höflich. Sie bleibt stehen und bejaht. Ich erkläre ihr meine Idee vom kleinen Flohmarkt kurz und knapp. Sie überlegt und erkennt mich auch wieder, weshalb sie deswegen einwilligt.

„Aber," fügt hinzu, „Nur auf dem Hof, wo wir die Kinder im Überblick behalten."

Verständlich nicke ich und gebe ihr meinen selbstgemachten Werbezettel. Es soll in zwei Tagen, am Freitag um 9 Uhr los gehen. Freudig bedanke ich bei ihr und schüttel ihre Hand. Dann drehe mich zu Stan, der noch immer dort steht, wo ich in ließ.

„Tut mir leid, war ein bisschen wichtig." sage ich und er winkt ab und fragt: „Hab ich richtig verstanden, du möchtest hier ein Flohmarkt aufstellen?"

Die Seele ist billig │ South Park FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt