Kapitel 28

34 3 0
                                    


Ich blieb die ganze Nacht bei Craig, was später für Stress sorgen wird, dass weiß ich. Leise gehe ich die Treppen runter und werde gleich fröhlich begrüßt von Mrs Tucker, die gerade am Putzen ist. Zögerlich grüße ich sie zurück und verabschiede mich auch gleich wieder.

„Ist Craig auch schon wach?" fragt sie noch kurz und ich schüttel mit dem Kopf: „Er schläft noch."

Müde schleife ich durch South Park zu meinem Zuhause. Irgendwas stimmt mit meiner Psyche nicht. Ich fühle mich so traurig, so träge, so nachdenklich und so müde, einfach unmotiviert und verwirrt. Am Park vorbei sehe ich einige Hunde mit ihren Besitzern. Es ist gerade mal Vormittags und der Park ist dennoch ziemlich voll.

An meinem Haus angekommen öffne ich leise die Tür und blicke sogleich in die wütenden Augen meines Vaters. Ich schließe die Tür und schaue mit Reue auf den Boden.

„Was habe ich dir gesagt?" spricht er noch ruhig, „Du solltest Zuhause bleiben. Und was finde ich als ich die Bar früher schließen musste? Ein leeres Haus."

Er kommt mir näher und wird automatisch lauter: „Was hast du dir dabei gedacht, Rebecca! Ich arbeite mir den Arsch für dich ab und du baust jedes Mal irgendeine Scheiße. Ich musste dich aus dem Gefängnis holen, weil du dabei warst wie Andere auf heftigste gedemütigt wurden."

Er macht eine kurze Pause: „Und dann bitte ich dich Zuhause auf mich zu warten und du haust schon wieder ab."

„Es tut mir leid." sage ich und bekomme sogleich seine flache Hand ins Gesicht. Er hat mich wieder einmal geschlagen. Erschrocken schaue ich ihn an. Sein Zorn mildert sich nicht, dennoch spricht er leise: „Auf dein Zimmer."

„Ich wollte Kenny abholen." sage ich mild und bekomme noch eine Schelle.

„Du tust jetzt sofort was ich sage!" brüllt er mich an. Ich gebe ihm keinen Blick und gehe die Treppe rauf. In meinem Zimmer zöger ich nicht und packe einige meiner Sachen in einem großen Rucksack. Auch das bisher Gesparte packe ich in meine Jackentasche und schließe sie. Während ich die Sachen in den Rucksack stopfe kommt mir eine Träne, die ich sofort wegwische. Ich nehme auch Kennys Sachen gleich an und gehe dann aus meinem Zimmer.

„Wo willst du hin, Fräulein?" fragt Vater mich wütend. Ich gehe zur Tür und drehe mich erst als er mich erneut fragt.

„Ab heute bin ich volljährig, falls du es wieder vergessen hast."

Vater Blick wechselt vom Zorn zu Bestürzung. Er hat meinen Geburtstag wieder vergessen.

„Ich haue ab und komme wieder, wenn ich soweit bin." sage ich zum Schluss und schließe laut die Tür. Die ersten Meter laufe ich, was anstrengend ist mit dem vielen Ballast auf meinen Rücken. Nahe an der Polizeistation werde ich langsamer um nicht völlig erschöpft dort rein zugehen. An der Rezeption frage ich nach Kenny, wann er rauskommen darf. Eine Frau sitzt an der Theke und durchforstet dann kurz in ihrem Computer ehe sie mir Bescheid gibt: „Kenneth Mccormick darf erst in zwei Stunden raus."

Seufzend reibe ich mir die Stirn und überlege kurz: „Darf ich solange hier warten?"

„Natürlich, nehmen Sie sich ruhig Platz. Dort drüben steht ein Zeitungsregal und eine Kaffeemaschine, Sie dürfen sich gerne bedienen." sagt sie mir freundlich zu. Ich bedanke mich höflich und setze mich erst einmal hin. Streng überlege ich wo ich mit Kenny hin könnte. Zu mir Nachhause sieht es momentan schlecht aus. Die einzige Lösung wäre, wenn wir zu Kennys Heim gehen.

Die Zeit vergeht quälend langsam. Ich habe bereits so gut wie jede Zeitung hier schon durch und mir ist immer noch langweilig. Ich beobachte die Menschen, die immer wieder kommen und gehen. Dann endlich höre ich zwei Polizisten die mit jemanden sprechen, dass er sich demnächst benehmen soll. Und dann kommt Kenny aus der Tür. Glücklich lächel ich ihn zu und er kommt zu mir um mich gleich in die Arme zunehmen.

Die Seele ist billig │ South Park FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt