"Ich hasse euch" hallten meine Worte in meinen Kopf immer und immer wieder nach. Ich wusste nicht wie lange ich einfach dort saß und weinte aber Klaus schrie immer und immer wieder. Er zerstörte Dinge, schlug auf die Barriere ein und als ich das erste mal einen Blick auf Kol wagte... hätte ich erneut heulen können.
Das war einfach nicht fair. Das war so verdammt gemein. Ich war ein Kind, seit 150 Jahren war ich ein Kind und mir wurde ständig weh getan. Aber das hier war als ob mir jemand- eben genau das angetan hätte. Mit körperlichen Schmerz kam ich klar. Ich wurde geschlagen, mehrere male ausgeblutet. Ich wurde gefesselt und verprügelt. Auf mich wurde geschossen, eingestochen... ich wurde aufgespießt und ich spürte Klaus Zorn. Mehrere male. Sehr oft sogar. Aber das hier... das war tausendmal schlimmer als wo ich Kol das erste mal verlor. Da wurde er mir nur weggenommen. Er kam wieder, das hat Elijah mir sehr lange eingetrichtert. Nur jetzt würde er nicht einfach wieder aufstehen. Er würde nicht irgendwann wieder vor mir stehen. Sein grinsen, seinen ganz eigener Geruch, nichts davon würde ich je wieder bekommen. Nichts.
"Hasst du mich?" ich war selbst erschrocken über meine Worte. Nicht weil sie so schwach klangen. Es war eher weil ich sie wirklich ausgesprochen habe.
"Was?" ich sah auf, direkt in den Sturm aus blau-grün.
"Ob du mich hasst" wiederholte ich überraschend ruhig.
"Juliana-" er stand direkt neben mir. Wie lange eigentlich schon?
"Sag du hasst mich. Bitte" ich war genervt über mein Zittern. Ich wischte mir grob über meine Augen als schon wieder diese bescheuerten tränen kamen. Konnte es nicht mal aufhören?
"Ich hasse dich nicht" schnaubend schlug ich gegen die Barriere ohne meinen Blick abzuwenden.
"Hör auf zu lügen! Du hasst mich immer! Du sollst... Du sollst mich hassen! Hasse mich Klaus! HASSE MICH!" sein Zähne knirschen ließ mich tief und laut Luft holen "Bitte... ich brauch das jetzt. Hass mich doch. Hass mich. Bitte, du musst- ich... ich kann sonst nicht- Bitte..." er sollte mich doch nur hassen. Warum tat er nicht einfach einmal was ich von ihm erwartete? Er sollte mich hassen, mich schlagen und anbrüllen.
"Verdammt nochmal du kleines-" warm. Fest. Beschützend.
"Warum..." murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Du Nervensäge. Du heulst hier rum und denkst ich könnte dich hassen? Hast du nur einen Augenblick daran gedacht das auch ich trauere?" nein. Nein, das hatte ich nicht.
"Du trauerst doch durch Wut. Mit Wut komme ich klar. Es tut mir leid, ich hätte nicht nur an mich denken sollen. Ich bin so ein..." als ich mich in seiner Jacke festkrallte, hatte ich das Gefühl das er kurz erwidern wollte aber er tat es nicht. Er hielt mich zwar im Arm aber er wirkte dabei wie eine Statue. "Weißt du das Schwäche manchmal okay ist?" er antwortetet auf meine Blödheit nicht. Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht in seiner Hals beuge. Das konnte doch nicht wahr sein. Vor... keine Ahnung, ein paar Stunden hätte ich denjenigen einen Vogel gezeigt der mir sagte das ich Klaus umarmen und mich von ihm trösten lasse. "Ich verrate es niemanden" mein Genuschel war meinen leeren Gehirn zu verdanken. Würde ich klar denken können, würde ich sowas nicht sagen. Aber da ich diese leere in mir spürte, redete ich einfach. "Bitte lass mich nicht als einzige weinen. Wenn du mich schon nicht als Sandsack benutzt dann tu wenigstens das für mich" keine Ahnung was er gerade von mir denken musste. Still beobachtete ich wie sein sein Shirt nass wurde. Ich war echt eine Heulsuse. Naja, so oft hatte ich ja nicht geweint in den letzten... 157 Jahren Lebenserfahrung. Ich reagierte meist anders. Mit Gewalt, ich schaltete sie auch gerne ab. Meine Gefühle meine ich. Hatte ich in New Orleans getan. Das war einfach. Das durfte es jetzt aber nicht sein. Ich würde den Schmerz brauchen. Das war es war ich brauchte. Schmerz. Es zeigte mir das ich lebte. Und das tat ich. Ich lebte. Ich lebte und er war tot. Weg, für immer und ewig. "Tut mir Leid." ein tiefes brummen folgte, ich sprach einfach weiter "Das ich dich einen Arsch genannt habe. Ich meine, du bist einer aber das weißt du ja. Das muss ich dir nicht sagen. Immerhin mag ich dich" ich redete echt... nur Schwachsinn.
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Madness and Greatness//K. Mikaelson
VampireFamilie ist ein Fluch und ein Segen. Verlust, Vertrauen, Verrat. Das beschreibt mein Leben eigentlich ganz gut. Elijah Mikaelson hat mich damals gerettet und Quasi adoptiert und so nahm das Chaos seinen lauf. /KolxOcxKlaus?/