31 //Ist New Orleans nicht schön?//

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Als wir gegen Vormittag im Quarter ankamen, stießen wir überraschend schnell auf meinen Bruder. Der wollte wohl gerade ausgehen als er uns sah. 

"Das ist unerwartet. Was willst du hier, Schwesterchen?" Thierry und Diego grinsten als sie sich drohend neben ihm aufstellten. Jaja, das wurde auch nie langweilig.

"Du bekommst besuch, großer Bruder. Klaus sollte bereits in der Stadt sein und er wird mit Sicherheit für großen Wirbel sorgen" das schien ihm eher weniger Freude zu bereiten da sein grinsen von seinen Lippen wich. 

"Na dann wird er uns auch finden. Du schließt dich uns doch sicher an" ich zögerte nur kurz da er vermutlich recht hatte. Marcel kannte sich hier aus, Klaus würde zu ihm kommen wenn er etwas über eine Hexe herausfinden wollte.

"Was solls, wo gehts den hin?" er legte seinen Arm um mich und grinste wieder.

"Schön das du fragst" fünf Minuten später saßen wir zu fünft an der Bar und ich erzählte ihm das Klaus eine Hexe mit dem Namen Jane-Anne suchte.

"Das trifft sich gut" grinste er unheilvoll "Ihr wird bei Anbruch der Dunkelheit der Prozess gemacht. Hoffen wir doch das Klaus uns zuvor findet, meine Nachtwandler freuen sich schon darauf" ich winkte den Barkeeper nochmal zu uns da ich aufholen musste was ich dank Klaus einbüßen musste. 

"Bei dir werden ständig Hexen umgebracht" hinterfragte ich diese Stimme als ob es ein seltenes Ereignis währe.

"Das war eine Ausnahme. Die meisten verstehen so langsam wer hier das Sagen hat" 

"Achja?" er sah mich fragend auf meine Überraschung an "Justin meinte es gibt Gerüchte über einen Krieg" das ließ ihn laut lachen. Als der Barkeeper unsere Gläser füllte, drehte er sich zu mir und grinste bedeutend. 

"Ich habe alles im griff, es gibt keinen Krieg. Lust auf einen gemeinsamen Song?" wir stießen unsere Gläser gegeneinander.

"Du weißt, ich kann nicht im geringsten Singen" grinste ich was er nicht minder breit erwiderte.

"Das ist doch der Spaß"



Und wir sangen wie lange nicht. Gut, Marcel sang, ich klang eher wie ein sterbender Wolf. Und ja, nicht Schwan. Wolf passte in dieser Stadt besser.

"Das war grauenvoll" lachte er nach einigen Minuten und hielt mir die Hand entgegen um mir von der kleinen Bühne hier drinnen zu helfen.

"Du bist darin einfach geübter" entgegnete ich eingeschnappt.

"Und wenn du die Lebenserfahrung der Ur-Vampire hättest, das würde nicht an deiner gräß-" 

"Vorsicht Marcel, ich hab in letzter Zeit etwas an Kraft zugelegt" er hob spöttisch die Hände aber mit einem mal spürte ich einen stechenden Blick im Rücken. Marcel bemerkte es wohl auch da er über mich hinweg sah. Ich erkannte allein schon an den bekannten Herzschlag wer es war aber spätestens an Marcels... sagen wir mal kühlen Maske, hätte ich es auch jetzt erkannt.

"Klaus" und ich hatte recht. Ich drehte mich um und auch der Hybrid sah nicht im geringsten Glücklich aus. 

"Marcel" erwiderte er ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

"Muss hundert Jahre her sein seit der Sache mit deinem Papa" stumm setzte ich mich wieder auf meinen Platz und trank einen Schluck vom Hauseigenen Bourbon. New Orleans war eine einzige Dramaqueen.

"Kommt dir das so lange vor?" mir nicht, liegt aber wohl auch am letzten Jahr wo ich praktisch auf ihn gehockt habe. 

"Wenn ich mich nicht täusche hat er dich aus der Stadt gejagt. Im Kielwasser eine lange Spur toter Vampire" wenn das jetzt so eine art Vater-Sohn Moment wurde würde ich mir die Kugel geben. Konnten sie sich nicht einfach umarmen und nicht dieses unnötige Drama veranstalten? 

Madness and Greatness//K. MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt