Kapitel 4
Mittlerweile sahsen wir auf den Sofa und schauten eine Kindersendung, doch als Melanie ins Zimmer kam war die Stimmung auf den Nullpunkt bei mir. Sie setzte sich extra zu Justin und extra ganz nah an ihm, obwohl auf dem Sofa noch genug Platz war. WIeso stört mich das verdammt nochmal? Ich beschloss bevor ich hier hinkotze, nach Hause zu gehen. "Anja ich werde jetzt gehen" rief ich durchs Haus damit sie es auch hört. "Alles klar. du kannst Justin sagen er kann auch gehen, ich brauche ihn heute nicht mehr, aber morgen soll er bitte ein bisschen länger bleiben" rief sie zurück. Da Justin das natürlich gehört hatte, da er mit ihm Wohnzimmer sahs machte ich mir nicht die Mühe es zu wiederholen. "So ich bin weg, Bye" ich warf Melanie noch einen bösen Blick zu. Was ist denn nurlos mit mir? Ich lief einfach aus dem Haus und holte tief Luft, ich würde die nächsten Tagen sicher nicht hier auftauchen. Ich frage mich immer noch was das heute im Supermarkt für eine Show war und was war das eben für ein Gespräch bevor wir den Einkauf reingetragen haben. "Und was ist wenn du mich kennenlernst?" ja was war dann? Als ich das Gartentor aufmachen wollte hörte ich Justin meinen Namen rufen. "Grace warte doch" natürlich blieb ich stehen, ich brauchte nicht mal drüber nachdenken. Als er vor mir stand schaute ich ihn fragend an. "Naja nicht nur du darfst jetzt nach Hause" er machte das Gartentor auf und lief an mir vorbei. "Also was machen wir jetzt?" fragte er. Verwirrt schaute ich ihn an. "Ich weiß nicht was du machst, aber ich muss nach Hause" eigentlich musste ich nicht nach Hause, aber diese Situation war mir gerade zu viel. "Hm, schade" man konnte leider keine Enttäuscht aus seiner Stimme hören. "Aber ich fahr dich wenigstens nach Hause" bevor ich antworten konnte sprach er schon weiter. "Keine Widerrede" und somit lief ich ihn Tonlos hinterher. "Du musst mich echt nicht nach Hause bringen" sagte ich als er los fuhr. "Mache ich aber gern" er grinste leicht bevor er sich wieder auf den Straßenverkehr konzentriert. Ich musste leicht schmunzeln, dieser nette Justin gefiehl mir noch besser als der wenn er schlechte Laune hatte. Leider fiehl mir die ganze Fahrt kein Gesprächsthema ein. Ich wollte ihn so viel fragen, aber ich wusste nicht wie er auf private Fragen reagieren würde. Und als wir an meinem Haus ankamen war ich sogar leicht enttäuscht. Wir verabschiedeten uns noch kurz und ich hatte das Gefühl das Justin noch irgendwas sagen wollte bevor ich ausstieg. Aber er tat es nicht.
Als ich nach dem Abendessen endlich in meinem Bett lag wurde mir klar das ich Justin nach diesen fünf Wochen eh nie wieder sehen würde. Und somit würde ich morgen bei Anja anrufen und sagen das ich die nächsten Woche für wichtige Prüfungen lernen müsste. Mal wieder eine Lüge.
Nachdem ich am nächsten Nachmittag den Anruf erledigt hatte fühlte ich mich irgendwie schlecht. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Kinderheim noch nie länger als zwei Tage nicht besucht. Irgendwann war ich eingeschlafen, denn mein Handy klingeln riss mich aus den Schlaf. Mila. "Hey" nuschelte ich ins Handy. "Omg Grace" quietsche sie. "Was ist denn los?" wollte ich verwirrt wissen. "Du weißt nicht wo wir heute Abend hingehen werden" ich war immer noch total verwirrt. "Wohin denn?" wollte ich wissen. "Mein Cousin hat uns Karten für die Neueröffnung des Clubes in der Stadt besorgt, wir müssen da einfach hin" ich verdrehte die Augen, sie wusste genau das ich nicht gerne feiern gehe. "Du darfst nicht Nein sagen" fügte sie hinzu. "aber..." sie unterbrach mich wieder. "Kein Aber" ich seufzte, ich konnte ihr diese Idee eh nicht ausreden. "Ich bin in einer Stunde bei dir, dann machen wir uns fertig" sie war so glücklich das ich automatisch grinsen musste. "Bis später" kicherte ich und legte auf. Auch wenn ich keinen Bock hatte, ich brauchte Ablenkung. Wovon überhaupt Ablenkung? Ach ja von dem Verbrecher.