Kapitel 35

1.4K 84 5
                                    

Kapitel 35

Er meinte es total ernst, er durchbohrte mich mit seinen Blick. "Justin wir können nicht einfach abhauen" sagte ich verwirrt. "Wieso nicht?" fragte er als Gegenfrage. Ich brauchte einen Moment bis seine Frage bei mir ankommt. Wieso? Das fragte er noch, umso mehr ich drüber nachdachte kam mir kein guter Grund in den Sinn. "Deine Freunde, Mila..." Justin unterbrach mich. "Du bist das wichtigste Grace" ich konnte die Ehrlichkeit in seinen Augen sehen, er meinte es wirklich ernst. "Justin lass uns erstmal nach Hause fahren und warten bis Bruno wach wird" seufzte ich. Justin sah leicht enttäuscht aus aber nickte dann.
Als wir im Auto sahsen war es still, ich konnte sogar Justin sein Atem hören. Er meinte es wirklich ernst, er wollte weg, nur mit mir. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneipfen. Er würde alles aufgeben, für mich. Aber konnte er das wirklich oder würde er es schon nach ein paar Tagen bereuen. Ich merkte gar nicht das wir da sind, bis ich Justin seine Blicke auf mir spürte. "Alles okay?" fragte er, ich nickte nur und stieg dann aus.
Nun sahsen wir im Wohnzimmer, nicht mal nebeneinander, er sahs direkt gegenüber von mir. Was für eine Merkwürdige Situtation, unsere Handys lagen auf den Tisch und wir hofften jede Minute auf ein Anruf. "Justin was ist heute Nacht passiert?" er schien nicht mal überrascht, er wusste das ich fragen würde, trotzdem gab er ein seufzer von sich. "Wir sind in die Lagerhalle von Drake gefahren, dachten sie wüssten nichts" er blickte mich nicht mal an, sein Blick ging auf den Boden. "Sie wussten aber das wir kommen und als wir das merkten war es zu spät, ich bin den Abhang runter gefallen und dann hörte ich Schüsse, ich bin natürlich so schnell es geht wieder die Treppen hoch, aber Bruno lag schon auf den Boden" ich musste schlucken, aber Justin redete ohne emotionen weiter. "Drake war dumm, er dachte ich würde nicht so schnell aufstehen und er blieb noch vor Bruno stehen und grinste dreckig. Er wollte nochmal schießen, aber ich habe es beendet" ich riss meine Augen auf. Er hat was? "Du hast ihn..?" ich konnte es nicht mal aussprechen. "Es ging nicht anders" ich sagte nichts. Mein Freund hatte heute Nacht einen Menschen umgebracht, wie oft er das wohl schon getan hatte? Ich senkte ebenfalls meinen Blick. Ich wusste nicht wieso mich das so traf, weil ich eigentlich wusste das Justin sowas tut. "Aber wenn er doch nicht mehr lebt, gibt es doch keine Feinde mehr?" fragte ich vorsichtig. Ich traute mich nicht hochzuschauen und wartete auf Justin seine Antwort. "Drake ist nicht mal der schlimmste" nun schoss mein Kopf nach oben und Justin blickte mich ebenfalls an. Es kam mir vor wie Stunden die wir uns einfach nur anschauten. "Wie bist du da rein geraten?" flüsterte ich und merkte wie mir die Tränen kamen. Justin atmete tief ein und aus bevor er aufstand und zu mir rüber kam. "Nicht" sagte ich als er sich zu mir setzen wollte. Ich konnte Justin seine Enttäuscht sogar spüren, aber ich konnte seine Nähe gerade nicht ertragen. "Ich ich muss mal aufs Klo" und ich stand so schnell auf wie möglich und lief die Treppe hoch. Was wollte Justin damit sagen? Das es noch gestörtere Menschen als diesen Drake gab, ich fragte mich was Justin oder einer von seinen Leuten denen getan haben muss. Ich seufze und schaute mich einfach im Spiegel an. Was ist nur aus mir geworden?
Ich vernahm ein klingeln von unten war und sofort war ich wieder bei Sinnen, Justin sein Handy. Panisch rannte ich nach unten und Justin hatte sein Handy schon am Ohr, ich konnte aus seinen Blick nichts deuten. "Verstanden" sagte er. Ungeduldig schaute ich ihn an, Justin biss sie nervös auf die Unterlippe. "Fuck" fluchte er plötzlich. Stille. "Nein werden wir nicht James" knurrte er plötzlich. Was war nur los? "Ruf mich einfach an wenn es was neues gibt" und somit beendete er das Gespräch. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. "Die Polizei, sie glauben uns nicht" ich blickte ihn verwirrt an. "Was habt ihr Ihnen denn erzählt?" fragte ich vorsichtig. "Das wir Bruno so gefunden haben" ich seufzte, ich würde das auch nicht glauben. "Solange die euch nichts nachweisen können" verzweifelt fuhr Justin sich durch die Haare und blickte mich dann an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich hätte Justin so gerne seine Last abgenommen, aber es ging nicht. Er musste da durch und das einzige was ich konnte war für ihn da sein. Ich ging vorsichtig auf ihn zu ohne unseren Augenkontakt zu unterbrechen. Justin griff nach meiner Hand und verschränkte sie mit seiner. "Wir schaffen das" sagte er und ich glaubte ihn diesmal sogar. Wir würden das schaffen zusammen. Ich nickte leicht und ging noch einen Schritt auf ihn zu um mich dann auf Zehnspitzen zu stellen und einen kurzen Kuss auf seinen Mund zu drücken, aber ich hatte die Rechnung ohne Justin gemacht. Er ließ meine Hand los und zog mich an meine Taile noch näher zu ihn und löste sich nicht von meinen Lippen. Vorsichtig legte ich meine Hände in seinen Nacken und Justin strich mit seiner Zunge über meine Unterlippe, damit ich sie öffne. Ich konnte nicht beschreiben wie gut es tat ihn zu küssen und einfach nur bei ihn zu sein. Justin seine Hände wanderten runter zu meinen Po bevor er mich ruckartig hochhob und ich spürte wie er dumm in den Kuss grinste. Für einen Moment alles vergessen, nur er und ich. Ich fuhr ihn durch die Haare und ihm entfuhr ein knurren. Gott wie sehr ich diesen Junge gerade brauche.
Das Handy klingeln unterbrach unsere Knutscherei und Justin löste sich nur ungern von mir. Ich nahm seine Hand bevor er ans Handy ging und lehnte mich gegen seine Brust. Es wird alles gut werden. "Was gibts?" fragte Justin vorsichtig. Es herrschte kurz Stille und ich konnte leider nicht verstehen was die Person am anderen Ende sagt. Ich spürte wie Justin sein Körper sich anspannte und schaute ihn verwirrt an. "Machen wir" und dann legte er auf. "Grace hol deine Sachen die du hier hast, frag nicht mach einfach" Justin war schon aus dem Raum und ich lief verzweifelt nach oben. Ich hatte nicht wirklich viel hier. "Baby beeil dich" hörte ich Justin seine Stimme von unten. Was war los?' Ich lief mit schnellen Schritten nach unten. Er griff nach meiner Hand und zog mich zu einem Auto, was defintiv nicht seins war. Wo wollte er hin?
Als wir weg vom Haus waren war ich verwirrt. "Was ist.." ich konnte nicht mal aussprechen, da kamen uns schon zwei Polizeiwagen entgegen. "Was zur Hölle?" fragte ich verwirrt. Justin sagte die ganze Zeit nichts, sondern schaute immer wieder in Rückspiegel. Als die Ploizei auch noch in den Feldweg einbog wo Justin wohnte war ich mehr als verwirrt. Was wollte die Polizei da? "Babe du musst dich jetzt entscheiden" sagte er plötzlich. Ich schaute ihn verwirrt an. "Sie wissen das ich Drake umgebracht habe" ich spürte in dieser Sekunde gar nichts, ich starrte ihn einfach fassungslos an. Was soll das bedeuten? Er würde ins Gefängnis kommen. Nein. In mir breitete sich Panik aus. "Grace?" riss Justin mich aus meinen Gedanken. "Aber wie?" flüsterte ich. "Ich habe keine Ahnung" knurrte er und trat noch schneller aufs Gas. "Grace ich brauch eine Entscheidung, dann lasse ich dich am Krankenhaus raus" ich schaute Justin schockiert an. "Du glaubst doch nicht das ich dich allein lasse?" fragte ich ihn total fassungslos. Ich konnte sehen wie Justin sich sofort entspannte. Er dachte wirklich ich würde ihn verlassen? "Wo fahren wir hin?" fragte ich ihn dann aber. Er seufzte. "Erstmal zu Thomas, das ein alter Kumpel von mir. Der wird uns Pässe geben und dann.." er schaute mich nun an. "... müssen wir von hier weg" ich nickte nur. Ich hatte meine Entscheidung getroffen ohne drüber nachzudenken. Ich würde Justin nicht allein lassen und ich würde nicht zulassen das er ins Gefängnis kommt.
Wir fuhren eine Ewigkeit und es musste auch niemand was sagen, Justin hielt die ganze Zeit meine Hand und ich war froh das er sie nicht los ließ. "Ist alles okay?" fragte er zwischendurch. Ich nickte nur. Mit ihm war es mehr als okay.

you don't know meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt