Kapitel 21
Als ich am morgen erwachte, war der Platz neben mir leer. Ich war leicht enttäuscht, Justin seine Klamotten waren weg und somit auch er. Ich blickte auf mein Handy und hatte eine neue Nachricht. Von Justin. >> Babe, ich wollte dich nicht wecken, aber ich musste los. Sei mir nicht böse. Wir sehen uns später<< ich musste schmunzeln, erstens über das "Babe" und dann über das "wir sehen uns später". Es hört sich total bescheuert an, aber diese Nacht hatte mir gezeigt das ich nicht mehr ohne ihn konnte, ich brauchte ihn. Da es erst halb zwölf war entschied ich mich dafür mich fertig zu machen und endlch mal wieder ins Kinderheim zu gehen, so lange wie jetzt war ich noch nie nicht dagewesen.
Als ich im Bus sahs, musste ich wieder an gestern Abend denken. Er war ohne mit der Wimper zu zucken zu mir gekommen. Sofort kamen mir meine Albträume wieder in den Sinn, vielleicht war das auch ein Grund wieso ich ins Kinderheim fuhr. Ich musste mit Anja reden, sie ist die einzige die weiß das ich diese Albträume schon mal hatte. Als ich sieben Jahre alt war konnte ich nicht ohne Beruhigungstabletten schlafen. Ich hatte immer wieder Träume davon wie meine Eltern ums Leben kommen würden. Und genau das gleiche hatte ich jetzt bei Justin. Ich wünschte ich wäre wieder sieben und müsste mich diesen Problemen nicht alleine stellen, aber ich war eben nun fast achtzehn.
"Grace, schön das du mal wieder da bist" Anja strahlte über das ganze Gesicht als sie mich sah. "Hey, tut mir so leid das ich mich so lange nicht da war" ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. "Schule geht vor" sie lächelte leicht. Wenn es auch die Schule wäre, wäre ich beruhigt. "Anja?" fragte ich vorsichtig. Sie merkte sofort das was nicht stimmt, denn sie schenkte mir nun ihre ganze Aufmerksamkeit. "Was ist los?" sie schaute mich besorgt an. "Also.. ich weiß nicht, aber ich träume wieder" ich brauchte nicht weiter reden, ich konnte an ihren Gesichtsausdruck sehen das sie verstand was ich meine. "Aber wieso?" fragte sie. Nun sind wir bei dem Teil den ich gut umspielen muss. "Ich weiß es nicht" ich senkte meinen Kopf, sie wusste nicht mal das die Träume nicht um meine Eltern gehen sondern um Justin. "Ist denn irgendwas passiert?" ich schüttelte sofort den Kopf und merkte das dieses Gespräch keinen Sinn macht, weil ich ihr die Wahrheit eh nicht sagen kann. "Vielleicht war das letzte Nacht auch einfach eine Ausnahme" versuchte ich mich nun rauszureden. "Ja vielleicht" sie musterte mich skeptisch. "Wenn nicht, lass es mich wissen" fügte sie noch hinzu bevor die Gartentür aufging und die Kinder rein kamen. "So hinsetzen, Justin müsste gleich auch wieder da sein" sofort riss ich meine Augen auf, Justin ist auf einem Sonntag arbeiten? Und ich dachte das er irgendwas verbotenes tut. Und wie aufs Wort fiehl die Hautür ins Schloss. Als Justin ins Wohnzimmer kam schien er zuerst verwundert das ich da bin, aber dann bildet sich ein leichtes Grinsen auf den Lippen. "Habt ihr alles bekommen?" fragte Anja. Ihr? Als ich sah wer dann ins Wohnzimmer trat, da wurde mir ganz anders. Melanie. "Ja Justin und ich sind eben ein gutes Team" sie kicherte mega gefaket und ich hätte ihr am liebstens ins Gesicht gespuckt. Justin stellte eine Tüte auf den Tisch und schlüpfte dann aus seiner Jacke. Ich war froh das er auf Melanie ihren dummen Kommentar nichts sagte. Als ich sah was die KInder aus den Tüten holte schaute ich Anja verwirrt an. "DIe Kinder wollten umbedingt ein Lagerfeuer machen" Justin war wirklich im Wald gewesen hatte Holz gesucht. Ich musste leicht schmunzeln. Alle fingen wie wild an zu reden und ich musste leicht grinsen, weil ich die Kinder selten so glücklich gesehen habe. "Wieso bist du hier?" raunte mir plötzlich Justin ins Ohr. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich zu ihm um. Er stand vor mir, dicht vor mir. "Ich wusste nicht das du hier bist" sagte ich etwas nervös. Diese Wirkung die er auf mich hat, ich könnte nicht leugen das ich ihn jetzt am liebsten um den Hals gefallen wäre. "Wärst du sonst nicht gekommen?" er grinste leicht, gott dieses Grinsen bringt mich irgendwann nicht mehr um. "Nein ich glaube nicht" ich strich mir nervös ein Haar hinter das Ohr. "Und wieso?" sein grinsen wurde breiter, er merkte defintiv das mir ganz anders war gerade. "Ist bei euch alles okay?" fragte Anja plötzlich. Habe ich schon mal gesagt das ich diese Frau liebe?'"Ja alles okay" ich versuchte normal zu klingen aber Justin hatte mich schon mit seinem Blick ganz verrückt gemacht. Ich spürte den Blick von Melanie auf mir und wenn Blicke töten konnten wäre ich jetzt tot. "Also da ihr da eh nichts zu tun habt, könnt ihr auch schon mal die Holzbänke aus den Schuben holen und in den Garten aufstellen. Ich konnte Justin sein Grinsen förmlich hören. "Machen wir" sagte er dann und griff wieder zu seiner Jacke. Etwas ungeholfen tat ich es ihm nach. "Ich kann auch helfen" ich hätte kotzen können als Melanie sich von ihren Platz erhob und in den Flur lief, wahrscheinlich um ihre Jacke zu holen. Ich spürte Justin seine Blicke förmlich auf mir und traute mich nicht mal zu ihm zu blicken. Wortlos gingen wir auf den Schuben zu und räumte drei Bänke in den Garten. Immer wieder packte Justin mich "ausversehen" an und ich hätte ihn echt schlagen können. Als wir fertig waren wollten wir rein gehen und Melanie lief schon los, als ich an meiner Hüfte zurück gezogen wurde. "Warte" raunte Justin in mein Ohr, mein Körper reagierte sofort und ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Melanie merkte das wir ihr nicht folgen und drehte sich um. "Kommt ihr?" sie schien angepisst. Oh die Arme. "WIr kommen gleich" sagte ich und kniff meine Augen leicht zusammen. Ich war froh als sie endlich ging. "Gott ist die nervig" stöhnte Justin und umklammerte meinen Bauch und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Und verliebt" kicherte ich leicht. Ich wusste das Justin in diesem Moment die Augen verdrehte. "Du hättest nicht herkommen sollen" flüsterte nun leiser. "Wieso?" ich spürte wie die Luft dünner wurde. "Jetzt kann ich mich nicht mehr konzentrieren" ich drehte mich langsam um. "Hm?" ich grinste ihn leicht an und legte meine Hände langsam in seinen Nacken. Justin durchbohrte mich mit seinem Blick und mein Herzschlag wurde von Sekunde zu Sekunde schneller. "Komm mit" sagte er plötzlich und löste sich von mir. Was hatte er vor? Als ich sah das er auf den Schuppen zusteuerte wo wir eben noch die Bänke raus geholt hatten war ich verwirrt. "Justin was hast du ..." ich konnte nicht ausreden, denn in diesem Moment zog er mich in den Schuppen und drückte mich an die Wand und schon fanden seine Lippen meine. Ich keuchte auf und brauchte erstmal ein paar Sekunden um mich zu fangen. Justin seine Hände lagen mittlerweile schon auf meinem Po und er hob mich hoch. Ich schlang meine Arme um seine Mitte und wir vertieften den Kuss. Dieser Kerl raubt mir einfach den Verstand. Als ich spürte wie ich bei Justin unten was tat durchzuckte mich ein komsiches Gefühl in meinem Unterleib. Oh gott. "Justin" keuchte ich atemlos als wir uns voneinander lösten. "die fragen sich bestimmt schon wo wir sind" flüsterte ich gegen seine Lippen. "Ist mir so egal" seine Stimme war dunkler als sonst und ich konnte nicht leugnen das mich das unglaublich anmacht. "Wir können hier nicht.. also du.. du weißt schon" ich merkte wie rot wurde. Justin grinste mich nun an. "Hm, was können wir nicht?" ich verdrehte meine Augen. "Ich werde das jetzt nicht sagen,du weißt was ich meine" ich vergrub mein Gesicht in seinem Hals. "Lass uns bitte fahren" flüsterte er. "Wohin?" ich war verwundert. "Einfach weg" ich spürte sein Problem deutlich und so könnte er da eh nicht mehr rein gehen. Peinlich berührt davon das dort unten meine Schuld war musste ich sogar grinsen. "Lass uns gehen" flüsterte ich. Justin lief mich runter und griff sofort nach meiner Hand. Ich konzentrierte mich darauf nicht auf sein Unterleib zu starren. Justin steuerte einfach auf das Gartentor zu. War es nicht gemein, einfach zu gehen ohne sich abzumelden? Es war mir aber gerade egal, ich wollte nichts mehr als mit Justin allein sein, ich wusste auch nicht wo das enden würde oder ob ich es am Ende bereuen würde, aber ich wollte ihn, so wie ich ihn noch nie wolllte.